User Online: 1 |
Timeout: 03:51Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
20.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Längste künstliche Wasserstraße Deutschlands
Zwischenüberschrift:
Vortrag über den Mittellandkanal
Artikel:
Originaltext:
Wallenhorst.
Der
Mittellandkanal
ist
325
Kilometer
lang,
zwischen
42
und
55
Meter
breit
und
geht
meistens
geradeaus.
Also
ein
ziemlich
trockenes
Thema?
Nein.
Erstens
ist
eine
Wasserstraße
nicht
trocken.
Und
zweitens
ist
sie
es
schon
mal
gar
nicht,
wenn
ein
Kenner
der
Materie
wie
Bernd
Ellerbrock
anschaulich
und
kurzweilig
darüber
spricht.
Das
Publikum
im
Heimathaus
Hollager
Hof
erfuhr
in
zwei
Stunden
sehr
viel
über
die
Planungsgeschichte,
den
Bau
und
die
technischen
Schmankerln
wie
Schleusen,
Schiffshebewerke
und
Trogbrücken
über
zu
überquerende
Flüsse.
Dabei
ist
Ellerbrocks
Zugang
zum
Kanal
kein
technisch-
wissenschaftlicher.
Er
nähert
sich
ihm
so
wie
jeder
andere
auch
über
das,
was
er
sieht.
Als
(Fast-
)
Anlieger
des
Kanals
in
Seelze
bei
Hannover
war
er
von
Kindesbeinen
an
fasziniert
und
hat
ihn
durch
die
Jahrzehnte
und
zu
allen
Jahreszeiten
mit
eigenen
Augen
und
durch
das
Objektiv
der
Kamera
beobachtet.
Drei
Jahrzehnte
lang
hat
Ellerbrock
beruflich
mit
dem
Kanal
nichts
zu
tun
gehabt.
Er
arbeitete
im
Finanzministerium
in
Hannover.
Vor
vier
Jahren
schied
er
dort
aus
und
machte
sein
Hobby
zum
neuen
Beruf.
Er
fuhr
auf
Binnenschiffen
und
auf
seegängigen
Frachtschiffen
mit,
er
reiste
am
Wasser
entlang,
er
fotografierte
Häfen,
Werften
und
Schiffe,
vergaß
dabei
aber
nicht
die
Schönheiten
der
Natur.
Die
Essenz
seiner
Reisen
publiziert
er
in
Büchern,
Aufsätzen
und
Bildkalendern.
Er
hatte
nun
auch
die
Zeit,
sich
dem
heimatlichen
Gewässer
vor
seiner
Haustür
eingehend
zu
widmen.
Er
recherchierte
in
Archiven
und
Museen
zwischen
Dortmund
und
Magdeburg,
befragte
Hafenanlieger
und
Schifffahrtsämter,
suchte
Heimatvereine
und
private
Sammler
längs
des
Kanals
auf.
Herausgekommen
ist
als
sein
neuestes
Werk
das
Buch
„
Der
Mittellandkanal″,
das
mit
informativem
Text
und
einer
Fülle
historischer
und
aktueller
Aufnahmen
aufwartet.
Dabei
liefert
Ellerbrock
keinen
chronologischen
Abriss,
sondern
handelt
alphabetisch
gegliedert
81
Themen
von
A
bis
Z
ab,
von
A
wie
Arbeitsschiffe
bis
Z
wie
Zwangsarbeiter.
Für
den
Vortrag
im
Heimathaus
wählte
Ellerbrock
eine
andere
Gliederung.
Er
arbeitete
sich
von
West
nach
Ost
vor,
so
wie
der
Kanal
auch
zwischen
1905
und
1938
durch
die
Norddeutsche
Tiefebene
gebuddelt
wurde.
Großen
Respekt
zollte
er
den
preußischen
Wasserbauingenieuren,
die
es
verstanden
hätten,
zwischen
all
den
widerstreitenden
Interessen
eine
ideale
Linie
zu
bestimmen,
die
es
ermöglichte,
über
212
Kilometer
ohne
eine
Schleuse
auszukommen,
nämlich
von
Münster
am
Dortmund-
Ems-
Kanal
bis
Hannover-
Anderten.
Gerade
für
Schleppzüge,
die
mit
drei
bis
sechs
Anhängen
unterwegs
waren,
bedeutete
jede
Schleusung
ein
zeitaufwendiges
Manöver,
da
abgehängt
werden
musste.
Bis
1967
herrschte
ein
staatliches
Schleppmonopol,
wodurch
der
Staat
Einfluss
auf
die
Frachtraten
nehmen
und
Wettbewerbsverzerrungen
zulasten
der
staatlichen
Eisenbahn
verhindern
konnte.
Viele
kurzweilige
Aspekte
förderte
der
Referent
zutage,
etwa
die
Tatsache,
dass
es
der
Vater
des
Modezaren
Karl
Lagerfeld
war,
dem
die
Glücksklee-
Werke
am
Kanal
in
Bad
Essen
gehörten
und
der
zeitweise
eigene
Schiffe
fahren
ließ.
Oder
die
Kanalstrecke
auf
dem
Gebiet
des
Fürstentums
Schaumburg-
Lippe:
Hier
gibt
es
keinen
Hafen
und
keine
Anlegemöglichkeit,
weil
der
jagdbegeisterte
Fürst
befürchtete,
damit
die
Wilderei
zu
befördern.
Bernd
Ellerbrock,
Der
Mittellandkanal
–
325
km
Wasserstraße
von
A
–
Z,
Hövelhof
2016,
239
Seiten,
375
Abbildungen,
29,
80
Euro.
Bildtext:
Viel
über
die
Planungsgeschichte
des
Mittellandkanals,
den
Bau
und
die
technischen
Schmankerln
wie
Schleusen,
Schiffshebewerke
und
Trogbrücken
erfuhr
das
Publikum
im
Heimathaus
Hollager
Hof.
Foto:
Gertrud
Premke
Autor:
jod