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1.
Erscheinungsdatum:
20.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Viele offene Fragen bei Tierwohl und Kükentöten
Zwischenüberschrift:
Minister stellt Projekte vor – Warnung vor steigenden Wasserpreisen
Artikel:
Originaltext:
Bessere
Haltungsbedingungen
in
Ställen
und
kein
massenhaftes
Töten
männlicher
Küken
mehr
–
das
sind
zwei
Kernprojekte,
die
die
Bundesregierung
im
Schatten
der
„
Grünen
Woche″
präsentiert.
Bei
beiden
Projekten
bleiben
aber
zentrale
Fragen
vorerst
offen.
Berlin.
Bundeslandwirtschaftsminister
Christian
Schmidt
(CSU)
hat
am
Donnerstag
in
Berlin
ein
staatliches
Tierwohllabel
für
Fleischprodukte
sowie
den
Prototyp
einer
Maschine
zum
Ausstieg
aus
dem
umstrittenen
millionenfachen
Töten
von
Küken
vorgestellt.
Beides
soll
auf
der
Ernährungsmesse
„
Grüne
Woche″
gezeigt
werden,
die
heute
für
Besucher
öffnet.
Dies
sei
das
Ende
der
„
ethisch
inakzeptablen
und
rechtlich
zweifelhaften″
Praxis
des
Kükentötens,
so
Schmidt
zu
der
Gerätschaft.
Wann
vergleichbare
Maschinen
aber
in
Brütereien
eingesetzt
werden,
ließ
er
offen:
„
Wir
werden
es
zeitnah
in
die
praktische
Anwendung
bringen″,
so
Schmidt.
Bislang
werden
jährlich
etwa
50
Millionen
männliche
Küken
nach
dem
Schlüpfen
vergast
oder
geschreddert,
weil
sie
weder
Eier
legen
noch
schnell
genug
Fleisch
ansetzen.
Ebenso
offen
wie
das
Ende
des
Kükentötens
sind
auch
der
Start
des
staatlichen
Tierwohllabels
und
dessen
genaue
Kriterien.
Seit
Donnerstag
steht
zumindest
die
Optik
des
Siegels
fest.
Schmidt
präsentierte
den
Entwurf
gemeinsam
mit
Tierschutzbund,
Verbraucherzentralen
und
Bauernverband.
Schmidt
verband
die
Vorstellung
damit,
die
Verbraucher
auf
Preissteigerungen
einzustimmen:
„
Tierwohl
ist
nicht
zum
Nulltarif
zu
haben.″
Mit
den
Beteiligten
aus
den
Bereichen
Landwirtschaft,
Tierschutz
und
Handel
sollen
nun
Eckdaten
ausgearbeitet
werden.
Etwa
wie
viel
Platz
Schweine
haben
sollen
.
Laut
Schmidt
soll
es
mindestens
zwei,
vielleicht
aber
auch
drei
Stufen
geben.
Für
die
Käufer
wird
das
heißen:
je
mehr
Sterne
auf
der
Verpackung,
desto
höher
die
Haltungsbedingungen.
Der
Minister
setzt
dabei
auf
Freiwilligkeit.
Landwirte,
die
nicht
teilnehmen
wollen,
müssen
dies
nicht.
Trotzdem
rechne
er
mit
einem
hohen
Marktanteil
des
Tierwohllabels,
so
Schmidt.
Am
Vormittag
hatten
zuvor
25
Verbände
den
„
Kritischen
Agrarbericht″
präsentiert
und
darin
ihre
Sorge
um
die
Ressource
Wasser
zum
Ausdruck
gebracht.
Mit
Blick
auf
die
Nitratbelastung
des
Grundwassers
und
die
Klage
der
EU-
Kommission
gegen
Deutschland
sagte
Nabu-
Vorsitzender
Hubert
Weiger:
„
Wir
sind
nicht
in
der
Lage,
geltendes
Recht
umzusetzen.″
Er
sprach
sich
für
eine
Reduktion
der
Tierhaltung
aus
–
speziell
in
Niedersachsen.
Tierschutzbund-
Präsident
Thomas
Schröder
sagte,
der
Steuerzahler
müsse
für
die
Reparatur
der
Umwelt
aufkommen
und
nicht
derjenige,
der
das
Fleisch
produziert.
„
Auch
der
Vegetarier
bezahlt
die
Folgen
der
Fleischproduktion.″
Martin
Weyand,
Hauptgeschäftsführer
beim
Bundesverband
der
Energie-
und
Wasserwirtschaft
(BDEW)
,
warnte
angesichts
des
Nitratproblems:
„
Trinkwasser
könnte
in
einigen
Regionen
um
bis
zu
62
Prozent
teurer
werden.″
Er
berief
sich
dabei
auf
eine
Untersuchung,
die
sein
Verband
durchgeführt
hatte.
Der
bisherige
Entwurf
der
Düngeverordnung,
auf
den
sich
Bund
und
Länder
geeinigt
hatten,
reiche
nicht
aus,
um
Böden
und
Grundwasser
vor
den
Folgen
einer
Überdüngung
zu
schützen,
sagte
Weyand.
Zuvor
hatte
die
„
FAZ″
darüber
berichtet.
Wenn
die
bisherige
Reinigung
der
Wasserversorger
nicht
mehr
ausreiche,
werden
demnach
wegen
der
hohen
Nitratbelastung
in
belasteten
Regionen
aufwendigere
Methoden
notwendig.
Laut
dem
Gutachten
würde
die
durchschnittliche
Jahresrechnung
eines
Drei-
Personen-
Haushalts
in
einem
Sechsfamilienhaus
von
derzeit
217
Euro
auf
352
Euro
steigen.
(Mit
dpa)
Das
neue
Label:
Bilder
und
weitere
Infos
auf
noz.de/
landwirtschaft
Kommentar:
Wertschätzung
statt
Wertsteigerung
Die
Ramschpreise
für
Fleisch
und
das
Töten
männlicher
Küken
sind
beide
Ausdruck
einer
Geringschätzung:
gegenüber
Lebensmitteln
ganz
allgemein
und
gegenüber
der
Kreatur
im
Speziellen.
Das
ist
nicht
ausschließlich
der
Landwirtschaft
vorzuwerfen,
sondern
der
gesamten
Gesellschaft.
In
Gänze
hat
sie
das
Bewusstsein
für
den
Wert
des
Lebensmittels
und
seiner
Produktion
verloren.
Der
deutlichste
Ausdruck
dafür
ist
das
massenhafte
Vergasen
oder
Schreddern
von
Geflügel,
weil
es
nicht
in
das
System
passt.
Dies
ist
praktizierte
Verachtung.
Nach
jahrzehntelanger
Ignoranz
ist
jedoch
auf
allen
Ebenen
ein
Umdenken
zu
beobachten:
mehr
Wertschätzung,
weniger
Wertsteigerung.
Dazu
kann
das
staatliche
Tierwohllabel
einen
Beitrag
leisten.
Es
muss
die
Marktführerschaft
und
die
Deutungshoheit
darüber
anstreben,
was
gute
Tierhaltung
ist.
Wer
als
Staatsziel
im
Grundgesetz
Tierschutz
definiert,
darf
die
Frage
von
guter
oder
schlechter
Haltung
nicht
Dritten
überlassen.
Das
ist
nicht
nur
im
Sinne
des
Kunden,
der
mit
Label-
Angeboten
überhäuft
wird.
Das
ist
auch
im
Sinne
der
Bauern.
Viele
Label
mit
unterschiedlichen
Anforderungen
bergen
die
Gefahr
der
Abhängigkeit
von
demjenigen,
der
die
Anforderungen
definiert.
Tierwohl
aber
darf
weder
Definitionssache
noch
ausschließlich
freiwillig
sein.
Autor:
Dirk Fisser