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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Streit um einen Radweg, der keiner ist
Zwischenüberschrift:
Geplante Sanierung der L 90 in Natbergen beschäftigt Behörden, Landes- und Ortspolitik
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Ein Radweg, der eigentlich gar keiner ist, hält momentan mehrere Behörden, Orts- und Landespolitiker auf Trab: Die Mindener Straße (L 90) zwischen Bissendorf-Natbergen und - Wissingen soll 2018 saniert werden, ohne dass der schmale Rad-/ Gehweg daneben angepackt wird?

Bissendorf. Stimmt nicht, widerspricht die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr jetzt der Kritik der Bissendorfer CDU. Die Christdemokraten hatten sich im Dezember Unterstützung von ihrer Landtagsabgeordneten Gerda Hövel aus Melle geholt und auf den vermeintlichen Schildbürgerstreich aufmerksam gemacht. Sie hatten kritisiert, dass die Straße nur bis zu den schwarz-weißen Begrenzungsbaken saniert werden soll und der als kombinierter Rad-/ Fußweg ausgeschilderte Streifen daneben holprig bleibt.

Natürlich machen wir den Streifen mit″, sagte nun Cord Lüesse, Leiter des Geschäftsbereichs Osnabrück der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr unserer Redaktion auf Anfrage.

Recht allerdings haben die Christdemokraten mit ihrer Kritik daran, dass dieser Streifen gar kein richtiger Geh-/ Radweg ist, denn dafür ist er mit etwa 1, 50 Meter Breite zu schmal. Und daran soll sich nichts ändern. Für die Landesbehörde ist die Sache klar: Verbreitert wird der Streifen nicht, denn der Radweg steht nicht in der Prioritätenliste des Landes Niedersachsen für den Radwegeneubau, so Lüesse. Wie auch, sagt Bissendorfs Bürgermeister Guido Halfter: Das konnte man nie anmelden, weil uns immer gesagt wurde, dass da ja schon was ist.″

Das Urteil des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Osnabrück über das, was da als Geh- und Radweg ausgeschildert ist, fällt vernichtend aus: Der sogenannte Radweg ist in einem schlechten Zustand und als gemeinsamer Rad- und Fußweg für beide Richtungen absolut ungeeignet, da er einerseits viel zu schmal ist und die bauliche Trennung zur Fahrbahn fehlt.″ In einem Rundbrief an die Landtagsabgeordneten aus Stadt und Landkreis Osnabrück appelliert der ADFC: Setzen Sie sich dafür ein, dass auch der Radweg erneuert wird und zukünftig die Mindeststandards nach ERA (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen) erfüllt.″

Die Grünen-Landtagsabgeordnete Filiz Polat aus Bramsche sieht die Gemeinde am Zug: Zunächst einmal sollte die Kommune den Radweg als solchen auch dem Landkreis melden, damit dieser entsprechend in die Prioritätenliste aufgenommen werden kann″, schreibt sie in einer Pressemitteilung. Zwar unterstütze sie den Wunsch nach einem Radweg ausdrücklich″. Doch der vorhandene Streifen könne bei der Fahrbahnsanierung nicht einfach verbreitert werden, dafür müssten erst die Besitzverhältnisse geklärt werden. In der Mitteilung wird auch der Vorsitzende der Grünen-Kreistagsfraktion, Rainer Kavermann, zitiert: Seine Fraktion werde den Landkreis auffordern, der Landesbehörde den Bedarf nach einem landesstraßenbegleitenden Radweg zu melden.″

Damit ist die Geschichte aber immer noch nicht zu Ende: Grüne, CDU und Kommune fürchten nun, dass der Landkreis die blauen Rad-/ Gehwegschilder entfernt. Radfahrer könnten dann auch auf der Straße fahren eine gefährliche Angelegenheit. Das findet auch Cord Lüesse von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV): „ Ich halte eine Aufhebung der Radwegsbenutzungspflicht für sehr kontraproduktiv″, sagte er unserer Redaktion. Offiziell hat seine Behörde das dem Landkreis offenbar noch nicht mitgeteilt. Aus dem Kreishaus heißt es auf Anfrage: Da Zweifel bestehen, ob die Benutzungspflicht wegen der baulichen Schäden des Fahrbahnrands beibehalten werden kann, wurde die NLStBV um eine Stellungnahme gebeten. Diese liegt bislang nicht vor.″

Weitere Berichte finden Sie unter www.noz.de/ bissendorf

Bildtext:
Zu schmal, um als Geh-/ Radweg durchzugehen, ist der Streifen neben der L 90 zwischen Natbergen und Wissingen.

Foto:
Von Sandra DornStefanie Preuin


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