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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Kein Stress an der Baustelle
Zwischenüberschrift:
Die Kreuzung an der Haster Mühle wurde 1959 umgestaltet
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Schon oft wurde die Kreuzung an der Haster Mühle umgebaut. 1959 kam dabei kein Stress auf. Der sowieso nur einspurige Verkehr fuhr ganz entspannt an dem schon höher gelegten Teil der Fahrbahn entlang. Heute sieht das anders aus.

Osnabrück. Die derzeitige Verengung auf einen Fahrstreifen stadteinwärts hat ihre Ursache in Sanierungsarbeiten an einer Hauptwasserleitung im Bereich der Nette-Unterquerung. Im morgendlichen Berufsverkehr staut sich der Verkehr teils kilometerweit bis nach Lechtingen zurück. Genervte Pendler haben unter anderem in Leserbriefen in dieser Zeitung Vorschläge unterbreitet, wie sich unter Aufgabe der Linksabbiegespur eine zweistreifige Verkehrsführung einrichten ließe und sich dadurch der volkswirtschaftliche Schaden durch Tausende Stunden unproduktiver Wartezeiten an jedem Werktag und entsprechende Umweltbelastungen vermeiden ließen. Indes, die Verantwortlichen sehen Hinderungsgründe und halten an dem einspurigen Engpass fest.

Vor 57 Jahren war die Verkehrsdichte um ein Vielfaches geringer, wie das historische Foto des Osnabrücker Straßenbahn-Experten Alfred Spühr belegt. Ihm ging es damals eigentlich darum, einen Straßenbahnzug der Linie 2 noch einmal vor der Betriebseinstellung zu knipsen. Als Beifang″ gelang ihm, wie so oft, ein Einblick in das damalige Stadtbild und das Verkehrsgeschehen, den auch Nicht-Straßenbahn-Fans zu schätzen wissen.

Der Umbau der Kreuzung sollte einer besseren Anbindung der von rechts kommenden Vehrter Landstraße und der von links kommenden Römereschstraße dienen und die Bramscher Straße im Bereich der Einmündung der Hansastraße aufweiten. Noch war es so, dass stadteinwärts die Bramscher Straße durchgehend Vorfahrt hatte und die nicht ausgebaute Hansastraße noch eine untergeordnete Rolle spielte.

Beim Umbau wurde gleichzeitig eine Senke im Bereich der Nettebrücke beseitigt und das Niveau zur stadteinwärts leicht ansteigenden Bramscher Straße angeglichen. Auf dem Foto fährt die Straßenbahn bereits auf dem erhöhten Niveau auf neu verlegten Gleisen, während der kleine Fiat und der Opel Rekord auf dem alten Niveau entlanggeführt werden. Die alten Straßenbahngleise hat man nicht aufgenommen, sondern zugeschüttet sie sitzen wohl jetzt noch einen halben Meter unter der heutigen Fahrbahndecke″, vermutet Alfred Spühr.

Rechts neben der Straßenbahn ist der weiße Giebel des Hauses von Zahnarzt Dr. Heinrich Wehberg zu erkennen. Hier, am südlichen Ortseingang der bis 1940 selbstständigen Landgemeinde Haste, residierten gleich zwei Haster Originale: auf der linken Straßenseite der praktische Arzt Dr. Hermann Moormann und rechts Zahnarzt Wehberg.

Wie damals üblich, hatte der die Praxis in das Wohnhaus integriert. Wenn er bei einem Patienten die Narkosespritze gesetzt hatte und warten musste, bis sie wirkte, dann verschwand er durch die kleine Schlupftür in seine Wohnung und trank erst mal weiter Kaffee″, weiß der heutige Hausbewohner Andreas Deppen aus Erzählungen. Mutter und Kinder Wehberg waren künstlerisch begabt. Sohn Hinnerk entwarf unter anderem die Bleiverglasungen für die Fenster der Kunsthalle Dominikanerkirche.

Links neben der Straßenbahn fällt der Blick auf das Eckhaus an der Einmündung der Straße Summerland. Hier war der Lebensmittelladen von Maria Künne. Den weiteren Verlauf des Summerlands kann man an den Rückfronten der gleichartigen Wohnhäuser am rechten Bildrand ablesen. Heute verwehrt dichter Baumbestand entlang der Nette diesen Anblick. Im Haus Summerland 23 wohnte übrigens zeitweise die Familie von Erich Maria Remarque.

Serie Zeitreise So war es früher:

Berichte aus dem alten Osnabrück auf noz.de/ historisch-os

Bildtexte:
Im Sommer 1959 wurde die Kreuzung vor der Haster Mühle umgebaut. Der Blick geht stadtauswärts in nördliche Richtung. Die Haster Mühle liegt links hinter Bäumen verborgen. Vor dem verglasten Wartehäuschen (oberhalb des Fiat 500) münden Römereschstraße und An der Netter Heide ein.

Heute wieder Baustelle: Ein Autokran hebt ein schweres Schalungsstück in die Baugrube ein, die der Sanierung einer Hauptwasserleitung unter der Nette dient.

Die Straßenbahnschienen markieren den Verlauf der Bramscher Straße im Jahr 1960. Unten mündet die Hansastraße ein, die zwar schon als Fahrtrichtung″ besonders für den Lastwagenverkehr empfohlen wird, aber noch nicht ausgebaut ist.

Fotos:
Alfred Spühr
Autor:
Joachim Dierks, Alfred Spühr


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