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1.
Erscheinungsdatum:
18.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Tierschutz: Bauern gehen in Offensive
„Wir müssen uns verändern und sind bereit dazu″
Zwischenüberschrift:
Bauernverband präsentiert Positionspapier
Bauernpräsident Rukwiedruft zur Zusammenarbeit auf
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
deutschen
Bauern
wollen
in
der
Diskussion
um
die
Landwirtschaft
der
Zukunft
in
die
Offensive
gehen.
Im
Interview
kündigt
Bauernverbandspräsident
Joachim
Rukwied
an,
im
Vorfeld
der
„
Grünen
Woche″
unter
dem
Motto
„
Veränderung
gestalten″
ein
Positionspapier
zu
präsentieren.
Darin
will
sich
die
Landwirtschaft
dazu
bekennen,
„
die
vereinzelt
vorkommende
Schlachtung
trächtiger
Rinder
abzustellen″.
Zudem
soll
das
Töten
männlicher
Eintagsküken
schnellstmöglich
beendet
und
stattdessen
die
Methode
der
Geschlechtsbestimmung
im
Ei
verbindlich
eingeführt
werden,
sobald
die
Technik
praxisreif
ist,
sagte
Rukwied.
Der
Bauernpräsident
rief
die
Gegner
intensiver
Landwirtschaft
zum
Dialog
mit
den
Bauern
auf
Vor
dem
Beginn
der
Grünen
Woche
am
Freitag
in
Berlin
appelliert
Bauernpräsident
Joachim
Rukwied
im
Interview
an
die
Gegner
intensiver
Landwirtschaft:
„
Lasst
es
sein
mit
Kampfbegriffen
und
Polarisierungen.″
Er
ruft
zur
Zusammenarbeit
auf.
Herr
Rukwied,
das
staatliche
Tierschutzlabel
überschattet
die
Grüne
Woche.
Was,
glauben
Sie,
kommt
da
auf
die
Landwirte
zu?
Noch
sind
zu
wenige
Details
bekannt,
um
das
Label
zu
bewerten.
Warten
wir
ab,
was
der
Bundeslandwirtschaftsminister
vorstellen
wird.
Für
mich
steht
aber
fest:
Das
staatliche
Label
darf
die
„
Initiative
Tierwohl″
von
Bauernverband
und
Lebensmitteleinzelhandel
nicht
gefährden.
Unser
Fokus
liegt
auch
in
den
kommenden
Jahren
auf
dieser
Initiative.
Wenn
das
staatliche
Label
so
angelegt
ist,
dass
es
sich
an
einigen
Stellen
mit
der
Initiative
Tierwohl
verzahnen
lässt,
wäre
das
ein
sinnvoller
Ansatz.
Immer
mehr
Label
und
Initiativen
für
bessere
Tierhaltung.
Überfordert
das
den
Verbraucher
nicht?
Es
hat
schon
viele
Versuche
gegeben,
Label
in
den
Markt
zu
bringen.
In
der
Regel
kamen
diese
nicht
über
einen
Marktanteil
von
einem
Prozent
hinaus.
Die
Initiative
Tierwohl
ist
hingegen
ein
Erfolg
mit
einem
hohen
Marktanteil:
Wir
gehen
davon
aus,
dass
wir
bis
2020
jedes
fünfte
Schwein
in
Deutschland
unter
den
hohen
Standards
der
Initiative
mästen.
Wenn
sich
parallel
Label
etablieren,
freut
uns
das,
und
wir
begleiten
diesen
Prozess
gerne.
Die
Grüne
Woche
ist
auch
immer
Plattform
für
die
Gegner
der
Landwirtschaft,
für
die
Sie
stehen...
Ich
sage
unseren
Kritikern:
Lasst
es
sein
mit
Kampfbegriffen
und
Polarisierungen.
Wir
brauchen
Lösungen!
Und
die
bekommen
wir
nur
dann
hin,
wenn
wir
zusammenarbeiten.
Die
Bauern
sind
bereit
dazu.
Deswegen
werden
wir
auf
der
Grünen
Woche
unser
Papier
„
Veränderung
gestalten″
vorstellen.
Daran
arbeiten
wir
seit
vielen
Monaten.
Wir
wollen
das
Signal
geben:
Wir
sind
bereit
für
Veränderungen.
Was
steht
drin
in
Ihrem
Papier?
Es
geht
um
unser
Selbstverständnis,
unsere
Einstellung
zur
Nutztierhaltung
und
Weiterentwicklung
der
Landwirtschaft.
So
ist
die
vereinzelt
vorkommende
Schlachtung
trächtiger
Rinder
abzustellen.
Ebenso
ist
die
Praxis
der
Tötung
männlicher
Eintagsküken
schnellstmöglich
zu
beenden
und
stattdessen
die
Methode
der
Geschlechtsbestimmung
im
Ei
verbindlich
einführen,
sobald
sie
praxistauglich
ist.
Im
Ackerbau
sind
Pflanzenschutzmittel
nur
so
viel
wie
nötig
und
so
wenig
wie
möglich
einzusetzen.
In
Westfalen
hat
der
dortige
Bauernverband
die
„
Offensive
Nachhaltigkeit″
gestartet.
In
dem
Papier
dazu
heißt
es:
„
Wir
müssen
uns
verändern,
weil
wir
als
Berufsstand
durch
unsere
Art
der
landwirtschaftlichen
Erzeugung
dazu
beitragen,
dass
Boden,
Wasser,
Luft
und
Tiere
[…]
geschädigt
werden.″
Stimmen
Sie
zu?
Die
Präsidenten
der
Bauernverbände
in
Deutschland
haben
diesen
Satz
diskutiert.
Nach
intensiver
Diskussion
steht
fest,
dass
17
der
18
Verbände
diesen
Satz
nicht
mittragen.
Wenn
Sie
mich
persönlich
als
Landwirt
Joachim
Rukwied
fragen,
dann
entspricht
dieser
Satz
nicht
meiner
Überzeugung
und
meinem
Selbstverständnis
als
Landwirt.
Wir
müssen
uns
verändern,
ja,
und
wir
sind
bereit
dazu.
Mit
welcher
Strategie
wir
das
angehen,
diskutieren
wir
intensiv.
Die
Offensive
in
Westfalen
ist
ein
mutiger
Ansatz.
Die
Russlandsanktionen
galten
als
ein
Grund
für
die
wirtschaftlichen
Turbulenzen
in
der
Agrarbranche
der
vergangenen
Jahre.
Wird
es
Zeit,
das
Embargo
aufzuheben?
Ja,
bei
Milch,
Schweinefleisch
und
Obst
haben
wir
gelitten.
Das
hat
richtig
wehgetan.
Seit
Verhängung
der
gegenseitigen
Sanktionen
im
Sommer
2014
ist
der
deutschen
Landwirtschaft
ein
Schaden
von
mehr
als
700
Millionen
Euro
entstanden.
Über
die
Zeit
haben
wir
in
anderen
Märkten
zulegen
können.
Aber
Russland
bleibt
ein
interessanter
Markt.
Wir
fordern
die
Bundesregierung
zu
Gesprächen
mit
Russland
auf,
damit
die
Sanktionen
zu
einem
Ende
kommen.
Man
muss
aber
auch
erkennen,
dass
dies
angesichts
der
weltpolitischen
Lage
noch
dauern
kann.
Einer
der
weiteren
großen
Drittmärkte
sind
die
USA.
Der
neue
Präsident
Trump
setzt
offensichtlich
auf
Abschottung.
Auch
Großbritannien
droht
mit
einem
harten
Brexit.
Die
weltpolitischen
Entwicklungen
treiben
die
Bauern
mit
Sorgen
um.
Beispiel
Vereinigtes
Königreich:
Wir
haben
einen
Exportüberschuss
an
landwirtschaftlichen
Gütern
von
rund
3,
4
Milliarden
Euro.
Das
ist
ein
ganz,
ganz
wichtiger
Markt
für
uns.
Zum
Vergleich:
Das
gesamte
Exportvolumen
in
die
USA
beläuft
sich
auf
1,
8
Milliarden
Euro.
Der
Bauernverband
wirbt
für
den
Export.
Haben
Sie
nicht
Sorge,
dass
Ihnen
diese
Strategie
der
Exportfokussierung
auf
die
Füße
fällt?
Diese
Strategie
fahren
wir
nicht.
Unser
Kernmarkt
ist
Deutschland.
75
Prozent
unserer
Produkte
setzen
wir
in
der
Bundesrepublik
um.
Der
zweitwichtigste
Markt
ist
Europa
mit
20
Prozent.
Es
bleiben
also
noch
fünf
Prozent
für
den
Export
in
Drittländer.
Da
können
wir
nicht
einfach
sagen,
wir
verzichten
und
lassen
anderen
den
Vortritt.
So
sorgt
die
steigende
Nachfrage
nach
Schweinefleisch
in
China
und
Ostasien
in
Deutschland
dafür,
dass
sich
die
Fleischpreise
wieder
einem
auskömmlichen
Niveau
annähern.
Der
Markt
außerhalb
Europas
wächst,
und
er
fragt
unsere
Qualitätsprodukte
nach.
Diese
Märkte
sollten
wir
bedienen.
Bildtext:
Will
in
die
Offensive
gehen
in
der
Debatte
um
die
Landwirtschaft
der
Zukunft:
Bauernverbandspräsident
Joachim
Rukwied.
Foto:
imago/
Metodi
Popow
Autor:
df