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1.
Erscheinungsdatum:
17.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gericht kippt Wildtierzirkus-Verbot
Zwischenüberschrift:
Manege frei für Charles Knie? – Halle Gartlage dementiert Zusage – Verband sucht Gespräch
Artikel:
Originaltext:
Kommunen
dürfen
einem
Zirkus
nicht
die
Aufführung
untersagen,
nur
weil
auch
Wildtiere
gezeigt
werden.
Das
hat
das
Verwaltungsgericht
Hannover
am
Montag
verkündet.
Ein
Osnabrücker
Ratsbeschluss
von
Dezember
2015
ist
damit
offenbar
rechtswidrig.
Osnabrück.
Unabhängig
davon
will
sich
morgen
der
zuständige
Ausschuss
mit
dem
Thema
Wildtierzirkus
befassen.
Anlass
ist
ein
Gesprächsangebot
des
Verbands
deutscher
Circusunternehmen
(VDCU)
an
die
Stadt
von
Oktober
2016.
Daneben
bahnt
sich
ein
Streit
zwischen
dem
Zirkus
Charles
Knie
und
der
Osnabrücker
Herdbuch-
Genossenschaft
an.
Wie
Recherchen
unserer
Redaktion
zeigen,
gibt
es
unterschiedliche
Auffassungen
darüber,
ob
der
Wildtier-
Zirkus
in
diesem
Jahr
seine
Zelte
an
der
Halle
Gartlage
aufschlagen
darf
oder
nicht.
Zwar
gebe
es
bislang
keinen
Vertrag,
berichteten
beide
Seiten
am
Montag
auf
Nachfrage
übereinstimmend.
Charles
Knie
beruft
sich
aber
auf
eine
„
schriftliche
Zusage″
aus
der
Zeit
vor
dem
Ratsbeschluss
–
welchem
sich
die
Herdbuch
eG
verpflichtet
fühlt
–
und
droht
der
Eigentümerin
des
Veranstaltungsgeländes
bereits
mit
Konsequenzen,
sollte
diese
sich
daran
nicht
halten
wollen.
„
Ein
Termin
im
ersten
Halbjahr
2017
steht
fest,
das
Gastspiel
an
der
Halle
Gartlage
wird
stattfinden″,
erklärte
Tourneeleiter
Dieter
Seeger.
Andernfalls
werde
die
Genossenschaft
„
mit
Schadenersatzforderungen
im
fünf-
bis
sechsstelligen
Bereich″
rechnen
müssen.
Bei
der
Halle
Gartlage
wiederum
erinnert
man
sich
lediglich
an
eine
„
Anfrage
von
Frühsommer
2016″.
Ein
Termin
mit
dem
Zirkus
sei
keineswegs
vereinbart,
versicherte
Cheforganisator
Ferdinand
Hartmann
.
Ähnlich
verhalte
es
sich
mit
dem
Circus
Krone,
der
ebenfalls
wilde
Tiere
wie
Löwen,
Elefanten,
Nashorn
und
Nilpferd
mitführt
und
sich
Anfang
2016
nach
Möglichkeiten
für
ein
Gastspiel
im
Jahr
2017
erkundigt
haben
soll.
Circus
Krone
teilte
dazu
am
Montag
auf
Nachfrage
mit,
in
diesem
Jahr
eine
andere
Tourneerichtung
einzuschlagen,
aber
„
weiterhin
prinzipiell
an
einem
Gastspiel
in
Osnabrück
interessiert″
zu
sein.
Nach
einem
Urteil
des
Verwaltungsgerichts
Hannover
scheint
dies
auch
nicht
länger
ausgeschlossen.
Das
Gericht
gab
jetzt
dem
Eilantrag
eines
Zirkusunternehmens
gegen
die
Stadt
Hameln
statt.
Wie
in
Osnabrück
hatte
der
Rat
dort
beschlossen,
kommunale
Flächen
nur
noch
Zirkusbetrieben
zur
Verfügung
zu
stellen,
die
keine
wild
lebenden
Tiere
zeigen.
Dieses
Vorgehen
sei
rechtswidrig,
heißt
es
in
dem
am
Montag
veröffentlichten
Beschluss
(Az.
1
B
7215/
16)
.
Ein
Verbot
solcher
Tiere
in
Zirkussen
könne
nur
vom
Bund
geregelt
werden.
Allerdings:
Eine
entsprechende
Entschließung
des
Bundesrates
von
März
2016
befindet
sich
nach
offiziellen
Angaben
noch
in
der
Prüfung
durch
das
Bundesministerium
für
Ernährung
und
Landwirtschaft.
Bann
bedroht
Existenzen
Eine
von
unserer
Redaktion
erbetene
Stellungnahme
der
Stadt
Osnabrück
zu
dem
Urteil
und
seinen
Folgen
vor
Ort
steht
bislang
aus.
Verbrieft
ist
allerdings
die
Absicht
,
auf
das
Gesprächsangebot
des
Verbands
deutscher
Circusunternehmen
einzugehen,
sollte
der
zuständige
Ausschuss
für
Feuerwehr
und
Ordnung
eine
Kontaktaufnahme
wünschen.
Dieser
hat
das
Thema
Wildtierzirkus
am
Mittwoch
auf
der
Tagesordnung.
Der
VDCU
besteht
seit
September
2016,
ist
nach
eigenen
Angaben
das
Sprachrohr
von
mittlerweile
30
der
namhaftesten
und
größten
Zirkusse
der
Republik
und
wird
überwiegend
von
leitenden
Mitarbeitern
deutscher
Zirkusunternehmen
geführt
–
allen
voran
Dieter
Seeger.
Als
Vorstandsvorsitzender
spricht
er
von
einer
„
Hetzjagd
gegen
den
deutschen
Circus
mit
Tieren″,
wie
es
in
seinem
Brief
an
die
Stadt
Osnabrück
heißt.
Die
Öffentlichkeit,
insbesondere
die
Politik,
werde
bisher
„
nur
einseitig
von
extremen
Tierrechtsorganisationen″
informiert,
und
das
auch
noch
falsch.
Der
Verband
wolle
helfen,
von
einer
„
rein
ideologisch
und
emotional″
geführten
Diskussion
über
die
Haltung
und
Dressur
von
Zirkustieren
zu
einer
sachlichen
Auseinandersetzung
zurückzukehren.
„
Es
gibt
kein
wissenschaftliches
Argument,
das
gegen
Tiere
im
Zirkus
spricht″,
erklärte
Seeger
am
Montag
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Mehr
noch:
„
Tieren
im
Zirkus
geht
es
nicht
schlechter
als
Tieren
im
Zoo
–
eher
besser!
″
Von
der
Stadt
Osnabrück
wolle
er
deshalb
wissen,
auf
welche
Erkenntnisse
sie
ihre
Entscheidung
stützt,
Wildtierzirkusse
zu
verbannen
und
damit
„
in
ihrer
Existenz
zu
bedrohen″.
Im
Idealfall
gelinge
es,
die
Verantwortlichen
umzustimmen.
Der
VDCU
ist
davon
überzeugt,
ihnen
„
völlig
neue
Betrachtungsweisen
vermitteln
zu
können″.
Alles
über
die
letzten
Gastspiele
von
Wildtierzirkussen
in
Osnabrück
auf
noz.de/
os
Bildtext:
Auf
dem
Sprung:
Der
Streit
um
Wildtierzirkusse
in
Osnabrück
flammt
nach
einem
Beschluss
des
Verwaltungsgerichts
Hannover
neu
auf.
Ist
jetzt
die
Manege
frei
für
den
Zirkus
Charles
Knie?
Foto:
dpa/
Friso
Gentsch
Kommentar:
Papiertiger
Wie
die
Stadt
Hameln
wollte
Osnabrück
mit
einem
Aufführungsverbot
den
zunehmend
umstrittenen
Wildtierzirkussen
alle
Zähne
ziehen.
Doch
die
boykottierten
Betriebe
beißen
zurück.
Im
Eilverfahren
hat
jetzt
ein
Wildtierzirkus
einer
Kommune
eine
blutige
Nase
verpasst.
Einem
wütenden
Elefanten
gleich
hat
das
Verwaltungsgericht
Hannover
im
Fall
Hameln
einen
Ratsbeschluss
zertrampelt,
der
Zirkusunternehmen
Gastspiele
auf
städtischen
Flächen
untersagt,
wenn
zum
Tross
beispielsweise
auch
Affen,
Bären
oder
Löwen
gehören.
Das
sei
ein
unzulässiger
Eingriff
in
die
Berufsfreiheit,
so
die
Richter.
Zudem
stelle
es
eine
nicht
gerechtfertigte
Ungleichbehandlung
von
Zirkussen
mit
und
ohne
Wildtiere
dar.
Der
Bund
habe
im
Tierschutzgesetz
lediglich
festgelegt,
dass
das
gewerbliche
Zeigen
von
Tieren
in
Zirkussen
einer
behördlichen
Erlaubnis
bedürfe.
Liege
diese
vor,
sei
ein
kommunaler
Bann
rechtswidrig.
Die
Stadt
Hameln
hat
ihre
Kompetenzen
in
der
Sache
also
überschritten.
Folglich
ist
auch
der
Osnabrücker
Beschluss
offensichtlich
nicht
mehr
als
ein
Papiertiger.
Der
Rat
wird
beim
Thema
Wildtierzirkus-
Verbot
wohl
neu
entscheiden
müssen.
Autor:
Sebastian Stricker