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1.
Erscheinungsdatum:
17.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wann beginnt Korruption?
Ablehnen ist seliger denn Nehmen
Zwischenüberschrift:
Wie die Osnabrücker Antikorruptionsbeauftragte ihre Kollegen sensibilisiert
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Darf
man
einen
Blumenstrauß
als
Dankeschön
annehmen?
Oder
gar
Geld?
Als
Antikorruptionsbeauftragte
der
Stadt
setzt
Susanne
Franzus
auf
Prävention
und
sensibilisiert
die
städtischen
Bediensteten
für
das
Thema
Korruption.
Susanne
Franzus′
Büro
ist
nicht
gerade
groß.
Viel
Platz
für
größere
Geschenke
wäre
hier
also
nicht.
Die
aber
würde
die
Antikorruptionsbeauftragte
der
Stadt
Osnabrück
ohnehin
ablehnen,
zumindest
wenn
sie
ihr
in
ihrer
beruflichen
Eigenschaft
als
städtische
Mitarbeiterin
zugedacht
wären.
Osnabrück.
Wer
da
meint,
Franzus
sei
allein
damit
beschäftigt,
den
mit
Tausendern
gefüllten
Umschlägen
in
der
Stadtverwaltung
auf
die
Spur
zu
kommen,
der
irrt
gewaltig.
„
Große
Korruptionsfälle
gibt
es
bei
uns
nicht″,
sagt
Franzus,
die
seit
dem
1.
Februar
2016
die
Halbtagstelle
der
Antikorruptionsbeauftragten
bekleidet.
Es
geht
in
Franzus′
Berufsalltag
viel
mehr
um
die
kleinen,
und
in
den
überwiegenden
aller
Fälle
eher
lieb
gemeinten
als
mit
böser
Absicht
gemachten
Aufmerksamkeiten
oder
Geschenke
als
um
TV-
reife
Bestechung
in
Millionenhöhe.
Da
wäre
zum
Beispiel
der
hübsche
Blumenstrauß
der
älteren
Dame
für
die
Mitarbeiterin
im
Bürgerbüro,
die
ihrer
Kundin
hilfsbereit
bei
der
Beantragung
eines
neuen
Reisepasses
zur
Seite
stand.
Oder
auch
die
Flasche
Wein,
zugedacht
einem
Mitarbeiter
des
Bauamtes,
der
einen
Bauherrn
auf
das
Fehlen
eines
wichtigen
Papiers
hingewiesen
hat.
Selbstverständlich
freuen
sich
die
Mitarbeiter
der
Verwaltung
über
jedes
Dankeschön,
das
ihnen
die
Bürger
entgegenbringen.
Wenn
es
aber
über
das
gesprochene
Wort
hinausgeht,
geraten
sie
oft
ins
Zweifeln,
ob
sie
denn
die
eine
oder
andere
lieb
gemeinte
Zuwendung
noch
annehmen
dürfen.
„
Die
Grenze
liegt
hier
bei
einem
Gegenwert
von
zehn
Euro″,
definiert
Franzus
ganz
deutlich,
was
noch
geht
und
was
eigentlich
nicht
mehr.
Bargeld
gehört
übrigens
in
die
Abteilung
„
Geht
gar
nicht″
–
auch
nicht
bis
zehn
Euro.
Franzus
hält
eine
allgemeingültige
Obergrenze
und
deren
Einhaltung
für
wichtig.
Nicht
etwa,
weil
es
ihr
darum
ginge
zu
sanktionieren,
sondern
vielmehr,
um
die
Kollegen
zu
schützen.
Susanne
Franzus,
die
eine
Fortbildung
zur
Antikorruptionsbeauftragten
absolviert
hat,
weiß,
dass
trotz
allen
guten
Willens
auf
Nehmer-
wie
auf
Geberseite,
auch
schnell
Verdachtsmomente
aufkommen
können.
„
Da
kann
dann
sehr
schnell
ein
Imageschaden
entstehen,
der
sich
auf
alle
Kollegen
in
der
Verwaltung
auswirkt.″
Das
will
sie
verhindern
und
hat
deswegen
das
Thema
Aufklärung
ganz
weit
oben
auf
ihre
Agenda
geschrieben.
Ein
Flyer
und
vor
allem
die
Ansprache
möglichst
aller
2500
Mitarbeiter
in
der
Stadtverwaltung
und
der
dem
Konzern
Stadt
angegliederten
Beteiligungen
und
Firmen,
wie
zum
Beispiel
dem
Osnabrücker
Servicebetrieb,
ist
Kern
ihrer
Arbeit.
Also
tingelt
die
direkt
dem
Oberbürgermeister
unterstellte
Antikorruptionsbeauftragte
durch
alle
Abteilungen
und
sensibilisiert
mit
ihrer
Powerpoint-
Präsentation
vom
Lehrling
bis
zur
Führungskraft
die
städtischen
Bediensteten
für
das
Thema
„
Korruption″.
Und
wer
da
meint,
Franzus
müsse
ihren
Schwerpunkt,
einem
alten
Vorurteil
gehorchend,
in
der
Bauabteilung
setzen,
der
irrt,
denn
die
geschulte
Korruptionsfachkraft
weiß,
dass
die
meisten
Fälle
von
Bestechung
und
Bestechlichkeit
im
Gesundheitsbereich
im
Umfeld
der
zahlungskräftigen
Pharmaindustrie
auftreten.
Die
Folgen
von
Korruption
sind
laut
Franzus
erheblich.
Sie
reichen
in
ihren
Augen
von
finanziellen
Schäden
zum
Beispiel
durch
die
Verschwendung
von
Steuergeldern
über
den
Vertrauensverlust
bis
hin
zum
Verlust
von
Chancengleichheit
und
sogar
Schäden
für
die
Demokratie.
Ursachen
können
laut
Franzus
eine
unzureichende
Kontrolle,
die
fehlende
Vorbildfunktion
von
Vorgesetzten,
eine
mangelnde
Transparenz
oder
auch
schlechte
Aufstiegschancen
und
miese
Bezahlung
sein.
Während
diese
Ursachen
im
System
liegen,
sind
unter
anderem
Geltungsbedürfnis,
Desillusionierung,
ein
zu
hoher
Lebensstandard
oder
auch
fehlendes
Unrechtsbewusstsein
individuelle
Gründe
für
Korruption.
Franzus
ist
angetreten,
den
Ursachen
Präventionsmaßnahmen
entgegenzusetzen.
Fortbildung,
Sensibilisierung,
das
Mehraugenprinzip
und
eine
dadurch
gewonnene
Kontrolle
und
Absicherung
sowie
die
Risikoanalyse
von
einzelnen
Tätigkeiten
seien
hier
genannt.
Letzteres
soll
in
Zukunft
durch
einen
Gefährdungskatalog,
der
Aufschluss
darüber
gibt,
wo
Korruption
am
ehesten
relevant
werden
kann,
vereinfacht
werden.
Aber
auch
die
Aufgabentrennung
und
eine
größere
Transparenz
nennt
Franzus.
Geregelt
ist
die
Korruptionsvorbeugung
in
einer
Dienstanweisung,
lebendig
wird
sie
durch
Susanne
Franzus,
die
ihren
Kollegen
mit
Antworten
auch
aus
kniffligen
Situationen
helfen
kann.
Allen,
die
sich
lieber
anonym
zu
möglichen
Korruptionsfällen
äußern
möchten,
empfiehlt
Franzus
eine
Internetseite
des
Landeskriminalamtes
Niedersachsen
(unter
der
etwas
sperrigen
Adresse
lka.polizei-
nds.de/
kriminalitaet/
deliktsbereiche/
korruption/
korruption-
1232.html)
.
Darüber
kann
jeder
Bürger
durch
ein
Verschlüsselungsverfahren
anonymisiert
mit
dem
LKA
Kontakt
aufnehmen
und
einen
Korruptionsverdacht
melden.
Hintergrundberichte
aus
Osnabrück
auf
noz.de/
os
Bildtext:
Geldgeschenke
dürfen
Mitarbeiter
der
Verwaltung
auf
gar
keinen
Fall
annehmen,
weiß
die
Korruptionsbeauftragte
der
Stadt,
Susanne
Franzus,
die
mit
einem
20-
Euro-
Flyer
auf
ihre
Arbeit
hinweist.
Foto:
Egmont
Seiler
Autor:
dk