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1.
Erscheinungsdatum:
16.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Brütereien töten Hunderttausende gesunde Küken
Aus dem Ei in den Tod
Zwischenüberschrift:
Exportstopp wegen Geflügelpest macht Putenproduzenten große Probleme
Vogelgrippe: Hunderttausend Puten vergast – Exportbeschränkungen sorgen für Platzmangel
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
hierzulande
grassierende
Vogelgrippe
droht
Hunderttausenden
Putenküken
in
Niedersachsen
zum
Verhängnis
zu
werden,
obwohl
die
Tiere
kerngesund
sind.
Küken
werden
getötet,
weil
die
Brütereien
die
Tiere
wegen
der
Geflügelpest
nicht
exportieren
können
und
in
deutschen
Ställen
kein
Platz
mehr
ist.
Bereits
jetzt
sollen
etwa
hunderttausend
Tiere
getötet
worden
sein.
Die
Zahl
könnte
noch
deutlich
steigen.
Behörden
und
Unternehmen
suchten
aber
nach
Lösungen,
die
massenhafte
Tötung
der
Tiere
zu
umgehen.
Eine
Million
Tiere
soll
bedroht
sein.
Hintergrund
ist
der
Vogelgrippe-
Ausbruch
in
Ställen
in
der
deutschen
Puten-
Hochburg
Landkreis
Cloppenburg.
In
der
Sperr-
sowie
in
der
erweiterten
Beobachtungszone
um
die
Betriebe
liegen
auch
mehrere
Brütereien,
die
im
Jahr
viele
Millionen
Puten-
Küken
produzieren
und
bislang
einen
Teil
–
besonders
Puten-
Hennen
–
ins
Ausland
exportiert
haben.
Aus
seuchenrechtlichen
Gründen
seien
die
Lieferungen
ins
Ausland
aber
gestoppt.
Eine
Sprecherin
eines
Unternehmens
teilte
unserer
Redaktion
mit,
es
sei
zunächst
versucht
worden,
die
Tiere
in
deutschen
Ställen
unterzubringen.
Die
Kapazitäten
seien
aber
erschöpft.
Die
Küken
würden
deswegen
nach
dem
Schlüpfen
getötet.
Es
gebe
keine
Möglichkeit,
die
Tiere
so
kurzfristig
in
derart
hoher
Zahl
in
anderen
Ställen
aufzuziehen,
so
die
Sprecherin.
Nach
Auskunft
der
betroffenen
Unternehmen
seien
nach
dem
Vogelgrippeausbruch
keine
Eier
mehr
in
den
Brutprozess
gegeben
worden.
Die
bereits
in
den
Anlagen
befindlichen
Eier
seien
aber
weiter
ausgebrütet
worden.
Das
Landwirtschaftsministerium
in
Hannover
bestätigte
unserer
Redaktion,
dass
gemeinsam
mit
Landkreisen
und
Unternehmen
nach
Lösungen
gesucht
worden
sei,
das
Töten
zu
vermeiden.
Osnabrück.
In
Niedersachsen
grassiert
die
Vogelgrippe.
Indirekt
könnte
der
Erreger
auch
Hunderttausenden
Putenküken
zum
Verhängnis
werden,
obwohl
sie
kerngesund
sind.
Nach
Recherchen
unserer
Redaktion
werden
Küken
vergast,
weil
die
Brütereien
die
Tiere
wegen
der
Geflügelpest
nicht
exportieren
können
und
in
Ställen
hierzulande
kein
Platz
mehr
ist.
Bereits
jetzt
sollen
etwa
hunderttausend
Tiere
getötet
worden
sein,
die
Zahl
könnte
in
den
kommenden
Tagen
deutlich
steigen.
Der
Landkreis
Cloppenburg
ist
die
deutsche
Puten-
Hochburg.
2,
6
Millionen
Tiere
leben
hier
in
Ställen.
Eine
ganze
Industrie
hat
sich
in
der
Region
angesiedelt:
Elternbetriebe,
Brütereien,
Mäster
und
Schlachtereien.
Alles
auf
engstem
Raum.
Und
genau
das
wurde
der
Branche
zum
Verhängnis,
als
Ende
des
vergangenen
Jahres
gleich
in
mehreren
Putenställen
die
Vogelgrippe
nachgewiesen
wurde.
Die
Behörden
ordneten
nicht
nur
die
Tötung
Zehntausender
Tiere
an,
sie
richteten
auch
Sperrbezirke
und
sogenannte
Beobachtungszonen
ein.
Und
in
denen
lagen
Brütereien,
in
denen
pro
Jahr
viele
Millionen
Putenküken
schlüpfen.
Für
die
Unternehmen
brachte
das
Probleme
mit
sich.
Sie
produzieren
nicht
nur
für
den
deutschen
Markt,
wo
besonders
Puten-
Hähne
gemästet
werden.
Sie
liefern
auch
ins
Ausland
–
bevorzugt
Hennen.
Mit
dem
Vogelgrippe-
Ausbruch
in
der
Nachbarschaft
kam
der
Export
von
einem
auf
den
anderen
Tag
zum
Erliegen.
Obwohl
der
Erreger
nicht
ins
Ei
gelangen
kann
und
die
Küken
folglich
ohne
Infektion
schlüpfen,
verweigerten
die
Empfängerländer
die
Einfuhr.
Viele
Tausend
Eier
aber
waren
zu
diesem
Zeitpunkt
bereits
angebrütet,
im
Innern
wuchsen
die
Putenküken
heran.
28
Tage,
dann
schlüpft
das
Tier.
„
Es
gibt
schlicht
keine
Möglichkeit,
die
Tiere
so
kurzfristig
in
derart
hoher
Zahl
in
anderen
Ställen
in
Deutschland
aufzuziehen″,
erklärt
eine
Sprecherin
zweier
Unternehmen.
Es
sei
zwar
nach
Möglichkeiten
gesucht
worden,
die
Tiere
in
deutschen
Ställen
unterzubringen,
die
Kapazitäten
seien
aber
erschöpft.
„
Die
Brütereien
hatten
also
leider
keine
andere
Möglichkeit,
als
in
Abstimmung
mit
der
Behörde
die
Tiere
[…]
in
eine
Tierkörperbeseitigungsanlage
bringen
zu
lassen.″
Hier
wurden
die
Küken
getötet.
Eine
weitere
Brüterei
vergast
die
Tiere
direkt
auf
dem
eigenen
Betriebsgelände.
Etwa
hunderttausend
Küken
sollen
bislang
unmittelbar
nach
dem
Schlüpfen
getötet
worden
sein,
sagen
Brancheninsider.
Die
Brütereien
haben
bei
der
Produktion
zwar
die
Notbremse
gezogen
und
keine
weiteren
Eier
in
den
Brutprozess
gegeben,
doch
für
Hunderttausende
weitere
Tiere
war
es
da
schon
zu
spät.
Heute
Schicksalstag
Im
schlimmsten
Fall
hätten
bis
zu
einer
Million
Tiere
getötet
werden
müssen,
heißt
es.
Aber:
Gemeinsam
mit
den
Behörden
hat
die
Branche
allem
Anschein
nach
Möglichkeiten
gefunden,
das
ganz
große
Töten
zu
umgehen.
Das
Landwirtschaftsministerium
in
Hannover
teilt
auf
Anfrage
mit:
„
Es
seien
Lösungen
erarbeitet
worden,
damit
geflügelpestunverdächtige
Bruteier
und
Eintagsküken
[…]
unter
Beachtung
seuchenrechtlicher
Vorschriften
weiterverwendet
werden
können.″
Etwa
der
Transport
in
Nachbarbundesländer
oder
ins
Ausland.
„
Damit
steht
grundsätzlich
ein
Vermarktungsweg
aus
den
Restriktionszonen
offen″,
heißt
es
aus
dem
Ministerium.
Sprich:
Die
Küken
wären
gerettet,
wenn
sich
auch
die
Gegenseite
auf
die
Lösungsansätze
einlässt.
Heute,
so
ist
zu
erfahren,
soll
das
Schicksal
der
gesunden,
aber
vom
Tod
bedrohten
Putenküken
auch
Thema
auf
europäischer
Ebene
werden.
In
Niedersachsen
wurde
bislang
in
elf
Putenbeständen
der
aggressive
Vogelgrippe-
Erreger
vom
Typ
H5N8
nachgewiesen.
Behörden
ordneten
die
Tötung
von
insgesamt
263
000
Tieren
an,
in
den
meisten
Fällen
starben
die
Tiere
aus
Vorsorgegründen.
Die
Tierseuchenkasse
schätzt,
dass
bislang
Entschädigungsansprüche
von
bis
zu
vier
Millionen
Euro
entstanden
sind.
Das
Schicksal
der
Putenküken
war
bislang
nicht
bekannt.
Bildtext:
Süß,
aber
ungewollt:
Putenküken
werden
oft
nach
dem
Schlüpfen
getötet.
Foto:
dpa
Autor:
Dirk Fisser