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1.
Erscheinungsdatum:
14.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Krabbeltiere auf den Teller?
Zwischenüberschrift:
Vortrag bei der Bundesumweltstiftung über Insekten als Teil der menschlichen Ernährung
Artikel:
Originaltext:
In
einigen
Ländern
gehören
Insekten
und
Maden
zum
gewöhnlichen
Speiseplan.
Ob
das
auch
bei
uns
sinnvoll
wäre
–
zum
Beispiel
hinsichtlich
Gesundheit
und
Umweltschutz
–,
erläuterte
jetzt
Guido
Ritter,
Professor
für
Lebensmitteltechnik
und
Ernährungswissenschaften.
Osnabrück.
Mit
dieser
Rückmeldung
hatte
Guido
Ritter
nun
wirklich
nicht
gerechnet:
„
Ist
noch
was
da?
″,
fragte
ein
Zuhörer
aus
den
hinteren
Reihen.
Als
die
Schüsseln
mit
Heuschrecken
und
Maden-
Schokotalern
bei
dem
Gast
angekommen
waren,
lagen
nur
noch
ein
paar
Insektenbeine
darin.
Doch
irgendwo
im
Raum
kreiste
noch
eine
gefüllte
Schüssel,
und
so
konnte
sich
der
Fragende
doch
selbst
davon
überzeugen,
ob
ihm
die
für
unsere
Breitengrade
ungewöhnliche
Speise
schmeckt
–
und
ob
er
dem
„
mutigen
Blick
nach
vorne″
folgen
mochte,
wie
Heinrich
Bottermann
die
Verwendung
von
Insekten
und
Maden
in
der
Küche
bezeichnete.
Der
Generalsekretär
der
Deutschen
Bundesstiftung
Umwelt
hatte
den
gut
besuchten
Vortrag
moderiert,
der
zum
Begleitprogramm
der
Ausstellung
„
ÜberLebensmittel″
gehörte,
die
die
Stiftung
derzeit
präsentiert.
Um
die
Verkostung
herum
näherte
sich
Ritter,
der
an
der
Fachhochschule
Münster
lehrt,
aus
verschiedenen
Perspektiven
dem
Thema:
„
Da
liegt
uns
die
Zukunft
auf
dem
Teller
–
Insekten
und
Maden
auf
der
Speisekarte!
?″.
So
wies
er
nicht
nur
auf
die
Inhaltsstoffe
von
Maden
und
Insekten
hin,
die
aus
ernährungswissenschaftlicher
Sicht
Kostbares
böten:
Neben
ungesättigten
Fettsäuren,
Eisen,
Mineralien
und
Vitaminen
ist
das
vor
allem
hochwertiges
Eiweiß,
das
die
meisten
Europäer
bislang
durch
den
Verzehr
von
Fleisch
und
Milchprodukten
aufnehmen.
Bereits
jetzt
stößt
die
Versorgung
damit
jedoch
an
ihre
Grenzen.
„
Wir
nehmen
uns
aus
der
Zukunft
Ressourcen
weg,
die
auch
spätere
Generationen
brauchen
würden″,
erläuterte
Guido
Ritter
kurz
die
Folgen
des
Raubbaus
an
der
Natur.
Die
würden
angesichts
des
Bevölkerungswachstums
nicht
schrumpfen,
sofern
Lebensmittel
weiterhin
so
produziert
werden
wie
heute,
ergänzte
der
bekennende
Fleischesser.
Insekten
und
Maden
böten
eine
Alternative,
sagte
Ritter.
Ihre
„
Herstellung″
brauche
beispielsweise
weniger
Ressourcen,
da
die
Umwandlungsrate
von
pflanzlichem
Eiweiß
in
hochwertiges
tierisches
Eiweiß
besser
sei
als
die
bei
Rind,
Schwein
und
Huhn
–
auch
wenn
Insekten
und
Maden
bei
uns
bei
Weitem
nicht
so
groß
würden
wie
beispielsweise
in
Asien.
Zwar
benötige
der
menschliche
Körper
nicht
unbedingt
tierisches
Eiweiß,
für
viele
bedeute
dessen
Genuss
aber
Lebensqualität
–
deshalb
sind
rein
pflanzliche
Ersatzprodukte
nicht
für
alle
eine
Alternative
zu
Fleisch.
Viel
sei
aber
noch
zu
klären
oder
würde
sich
erst
in
der
Praxis
zeigen:
Beispielsweise,
welche
technischen
und
hygienischen
Herausforderungen
die
Massenproduktion
von
Insekten
und
Maden
mit
sich
bringe
oder
wie
verhindert
werden
könne,
dass
die
Arten
nicht
aus
der
Zuchtstation
in
die
Natur
entweichen.
Und:
Auch
die
Produktion
von
Insekten
und
Maden
berge
ethische
Fragen.
Dass
Geschmack
vor
allem
eine
Frage
der
Gewohnheit
und
der
Kultur
ist,
legte
Guido
Ritter
mithilfe
verschiedener
Studien
dar,
um
dann
aufzuzeigen,
dass
die
Veränderung
von
Essensgewohnheiten
einen
bekannten
Anker
bräuchte,
an
den
das
Neue
angekoppelt
ist.
Beispielsweise:
geröstete
Mehlwürmer
in
Schokolade.
Nach
einem
beherzten
Griff
in
die
Schüsseln
biss
mancher
recht
vorsichtig
in
die
Taler.
Die
schmeckten
–
wie
Schokolade
mit
ein
wenig
knusprigem
Puffreis.
Deftiger
hingegen
waren
die
dargereichten
Heuschrecken.
„
Die
sind
nicht
ganz
knackig,
das
ist
meine
Schuld″,
sagte
der
Professor.
„
Schlimmes″
sei
aber
nicht
darin:
Bevor
Insekten,
Würmer
oder
Maden
zum
Verzehr
getötet
werden,
müssen
sie
fasten.
So
haben
Konsumenten
nicht
zu
befürchten,
den
Inhalt
des
Tierdarms
mit
zu
schlucken.
Aus
dem
Leben
scheiden
die
Tiere
in
der
Gefriertruhe:
Sie
erfrieren.
Rechtlich
sind
die
Produktion
und
der
Vertrieb
von
Insekten
und
Maden
als
Lebensmittel
noch
eine
Grauzone.
Weil
eine
Neuerung
der
EU-
Novelfood-
Verordnung
erst
zum
1.
Januar
2018
rechtskräftig
wird,
ist
das,
was
in
anderen
Ländern
bereits
gängige
Praxis
ist
–
beispielsweise
in
Belgien
oder
Holland
–,
bei
uns
bislang
verboten.
Das
betrifft
allerdings
nicht
das,
was
Menschen
in
ihrem
Privathaushalt
tun.
Hier
könnten
sie
beispielsweise
den
Menüvorschlag
umsetzen,
den
Ritter
am
Ende
seines
Vortrags
präsentierte:
Zur
Vorspeise
empfiehlt
er
dabei
Hirschkäfersuppe.
Ein
ähnliches
Gericht
ist
in
unseren
Breitengraden
allerdings
gar
nicht
so
neu:
Maikäfersuppe
war
bis
in
die
1920er-
Jahre
in
Deutschland
bekannt.
Der
Geschmack
soll
an
Krebssuppe
erinnern.
Insekten
und
Maden
–
käme
diese
Speise
für
Sie
infrage?
Diskutieren
Sie
mit
auf
noz.de.
Dort
finden
Sie
auch
ein
Video
zum
Thema.
Bildtexte:
Hat
kein
Problem
damit,
in
eine
Heuschrecke
zu
beißen:
Professor
Guido
Ritter.
Ein
paar
Würmer
zum
Kaffee
gefällig?
Als
„
Dschungeltaler″
bietet
ein
Hersteller
knusprig-
geröstete
Mehlwürmer
in
Schokolade
an.
Fotos:
Marie-
Luise
Braun
Autor:
Marie-Luise Braun