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1.
Erscheinungsdatum:
14.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Aus fürs Kükentöten: Schmidt zeigt Lösung
Agrarminister: 70 Millionen Euro für das Tierwohl-Label
Zwischenüberschrift:
Agrarminister vor „Grüner Woche″
„Produkte müssen bezahlbar sein″
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Bundeslandwirtschaftsminister
Christian
Schmidt
(CSU)
will
70
Millionen
Euro
investieren
für
die
Kennzeichnung
von
Fleisch
aus
guter
Tierhaltung.
„
Ein
Großteil
der
Verbraucher
ist
bereit,
mehr
für
Lebensmittel
zu
zahlen,
wenn
die
Tiere
besser
gehalten
werden″,
sagte
Schmidt
im
Interview
mit
unserer
Redaktion.
Produkte
mit
dem
freiwilligen
staatlichen
Tierwohllabel
müssten
bezahlbar
sein,
aber
Tierwohl
zum
Nulltarif
könne
es
nicht
geben,
stimmte
Schmidt
die
Verbraucher
auf
höhere
Preise
ein.
Höhere
Anforderungen
an
die
Tierhaltung
bedeuteten
eben
auch
höhere
Kosten
für
Bauern
und
Kunden.
Außerdem
will
Schmidt
mithilfe
„
technologischer
Spitzenforschung″
noch
in
diesem
Jahr
das
Ende
massenhafter
Kükentötung
einleiten.
Auf
der
„
Grünen
Woche″
werde
er
ein
Demonstrationsgerät
vorstellen,
sagte
Schmidt.
Dieses
könne
das
Geschlecht
eines
Tieres
schon
weit
vor
dem
Schlüpfen
bestimmen,
sodass
Eier
mit
männlichen
Embryos
der
Futterverwertung
zugeführt
werden
könnten.
Bislang
werden
in
Deutschland
jedes
Jahr
fast
50
Millionen
männliche
Küken
direkt
nach
dem
Schlüpfen
aus
wirtschaftlichen
Gründen
vergast
oder
geschreddert,
weil
sie
weder
Eier
legen
noch
schnell
Fleisch
ansetzen.
2018
soll
das
staatliche
Tierwohl-
Label
starten,
kündigt
Bundeslandwirtschaftsminister
Christian
Schmidt
(CSU)
im
Interview
an.
Von
Dirk
Fisser
und
Beate
Tenfelde
Herr
Schmidt,
Sie
wollen
auf
der
Grünen
Woche
ein
Tierwohllabel
präsentieren.
Was
genau
bedeutet
das?
Mir
geht
es
darum,
mehr
Tierwohl
in
mehr
Ställe
zu
bekommen.
Ein
Großteil
der
Verbraucher
ist
bereit,
mehr
für
Lebensmittel
zu
zahlen,
wenn
die
Tiere
besser
gehalten
werden.
Dafür
schaffe
ich
eine
verlässliche
Kennzeichnung:
Ein
staatliches
Tierwohllabel
mit
mehreren
Stufen
–
je
höher
die
Stufe,
desto
besser
die
Haltungsbedingungen.
Es
wird
definitiv
kein
Premium-
Luxus-
Label.
Produkte
mit
Tierwohllabel
müssen
bezahlbar
sein.
Klar
ist
aber
auch:
Tierwohl
zum
Nulltarif
kann
es
nicht
geben.
Höhere
Anforderungen
an
die
Tierhaltung
bedeuten
auch
höhere
Kosten
für
unsere
Bauern
–
die
müssen
wir
Verbraucher
auch
bereit
sein
zu
bezahlen.
Wann
liegt
das
erste
Label-
Fleisch
in
den
Regalen?
Auf
der
Grünen
Woche
werde
ich
meinen
Fahrplan,
die
Eckdaten
und
einen
Logo-
Vorschlag
für
das
Tierwohllabel
vorstellen.
Mein
Ziel
ist,
dass
wir
spätestens
2018
mit
dem
Label
an
den
Start
gehen.
Wann
dann
tatsächlich
Produkte
in
den
Regalen
liegen,
hängt
auch
von
den
Umstellungsprozessen
ab.
Grundsätzlich
wollen
wir
mit
dem
Label
viele
Verbraucherinnen
und
Verbraucher
erreichen.
Deshalb
werden
wir
70
Millionen
Euro
investieren,
um
das
Label
zu
etablieren.
Drei
bis
fünf
Milliarden
Euro
pro
Jahr
soll
der
tiergerechte
Umbau
der
Landwirtschaft
kosten,
das
hat
Ihr
wissenschaftlicher
Beirat
errechnet
.
Diese
Summe
könnte
herauskommen,
wenn
die
Mehrwertsteuer
auf
tierische
Produkte
auf
19
Prozent
angehoben
würde…
Künstliche
Preiserhöhungen
durch
mehr
Steuern
–
in
die
Staatskasse
–
sorgen
noch
lange
nicht
für
mehr
Tierwohl.
Mein
Ziel
ist,
dass
unsere
Bauern
mehr
Geld
für
mehr
Aufwand
durch
höhere
Tierhaltungsstandards
bekommen.
Das
will
ich
beispielsweise
mit
dem
staatlichen
Tierwohllabel
erreichen.
Ein
weiterer
guter
Anknüpfungspunkt
für
mehr
Tierwohl
ist
die
brancheninterne
Initiative
Tierwohl,
in
der
der
Handel
den
Mehraufwand
vergütet.
Wollen
Sie
etwa
die
Wirtschaftsinitiative
kapern?
Nein,
keine
feindliche
Übernahme!
Wir
sind
im
freundlichen
Gespräch.
Deutschland
soll
Trendsetter
beim
Tierwohl
werden.
Wir
wollen
die
Erfahrungen
der
Brancheninitiative
mit
in
den
Prozess
einbeziehen.
Darin
hat
man
es
ja
bereits
geschafft,
das
Geld
dorthin
zu
bringen,
wo
es
hingehört:
zu
den
Landwirten,
die
einen
höheren
Aufwand
haben.
Langfristig
sehe
ich
da
durchaus
Koppelungspunkte.
Geld
und
Größe
dominieren
die
Tierwohl-
Debatte.
Es
stellt
sich
die
Frage:
Ist
manchen
Tierhaltern
tatsächlich
die
Empathie
für
die
Kreatur
irreparabel
verloren
gegangen?
Diese
Frage
wird
bei
der
bevorstehenden
„
Grünen
Woche″
eine
zentrale
Rolle
spielen.
Das
Prinzip
„
Wachse
oder
weiche″
–
von
der
EU
in
den
60er-
Jahren
geprägt
–
ist
überholt.
Und
das
ist
auch
gut
so.
Wenn
immer
mehr
außerlandwirtschaftliche
oder
ausländische
Großinvestoren
die
Federführung
übernehmen,
geht
zweifelsohne
Empathie
verloren.
Gerade
die
macht
aber
einen
guten
Landwirt
aus
und
ist
unverzichtbar,
wenn
Kulturlandschaften
und
Produktion
erhalten
werden
sollen.
Agrarkonzerne
mit
zigtausend
Hektar
Fläche
sollten
nicht
Adressat
für
staatliche
Förderung
sein.
Ich
möchte
eine
Agrarstruktur
zugunsten
des
in
den
Regionen
verwurzelten,
aktiven
Landwirts,
und
ich
möchte,
dass
die
bäuerlichen
Familien
weiterhin
Zugriff
auf
die
Ressource
Boden
haben.
Das
heißt
genau?
Die
Bundesregierung
hat
ein
massives
Interesse
daran,
dass
der
ländliche
Raum
erhalten
bleibt.
Die
zentrale
Frage
in
den
nächsten
Jahren
ist:
Welche
Maßstäbe
sollen
für
die
Förderung
landwirtschaftlicher
Betriebe
gelten?
Die
Zeit
der
Erzeugerschlachten,
der
Überproduktion
und
anschließender
staatlicher
Reglementierung
–
Stichwort:
Milchquote
–
ist
vorbei.
Ich
erwarte
mir,
dass
nicht
die
Größe
eines
Betriebs,
sondern
dessen
Leistung
auch
für
die
Gesellschaft
entscheidendes
Kriterium
ist.
Die
Landwirtschaft
gehört
in
die
Mitte
der
Gesellschaft.
Es
geht
darum,
das
Wechselspiel
von
Landwirtschaft
und
Gesellschaft
in
den
Mittelpunkt
zu
rücken.
Die
Themen
Tierwohl,
Landschaftspflege
und
ökologisches
Bewusstsein
werden
künftig
noch
deutlicher
im
Fokus
sein.
Ich
bin
bereit,
diesen
Weg
zu
gehen.
Anderes
Thema:
Sie
haben
angekündigt,
2017
ist
Schluss
mit
dem
Kükentöten.
Wird
es
so
sein?
Ich
halte
meine
Ankündigung.
Wir
werden
auf
der
Grünen
Woche
ein
Demonstrationsgerät
präsentieren,
das
das
Geschlecht
eines
Tieres
schon
weit
vor
dem
Schlüpfen
bestimmen
kann.
Eier,
in
denen
sich
weibliche
Küken
entwickeln,
werden
weiter
bebrütet,
die
,
männlichen′
Eier
werden
zum
Beispiel
zur
Herstellung
von
Futter
verwendet.
Das
ist
technologische
Spitzenforschung,
die
inzwischen
auch
im
Ausland
große
Beachtung
findet.
Ich
bin
stolz
darauf,
dass
das
gelungen
ist:
Wir
schaffen
2017
den
Einstieg
in
den
Ausstieg.
Also
wird
ab
dem
1.
Januar
2018
kein
Küken
in
Deutschland
mehr
vergast
oder
geschreddert?
Mein
Ziel
war
immer,
mit
Innovation
und
Forschungsförderung
eine
Alternative
zu
entwickeln,
damit
unsere
Brütereien
nicht
ins
Ausland
vertrieben
werden.
Damit
wäre
dem
Tierwohl
definitiv
nicht
gedient,
wenn
unsere
Legehennen
dann
vollständig
durch
die
alte
Methode
produziert
würden.
Wir
sind
so
weit
gekommen,
und
ich
lasse
da
auch
nicht
locker.
Wenn
unsere
Technologie
serienreif
ist,
gibt
es
eine
Alternative
zur
Tötung
der
Tiere,
die
bislang
aus
wirtschaftlichen
Gründen
von
Gerichten
geduldet
wird.
Damit
ändert
sich
dann
auch
die
rechtliche
Bewertung.
Ich
bleibe
dabei:
Ich
werde
mit
aller
Kraft
weiter
daran
arbeiten,
das
Kükenschreddern
schnellstmöglich
zu
beenden.
Der
Milchpreis
steigt.
Ist
die
Krise
überwunden?
Nein,
die
Krise
der
Milchbauern
ist
nicht
überwunden.
Dass
sich
nun
einige
in
der
Branche
aufgrund
der
wieder
steigenden
Preise
allem
Anschein
nach
zurücklehnen,
irritiert
mich.
Ich
werde
keine
Ruhe
geben:
Die
Branche
muss
eine
Möglichkeit
zur
flexiblen
Mengensteuerung
finden,
um
Überangebot
und
Preisverfall
gegenzusteuern.
Ich
werde
hier
nicht
lockerlassen!
Die
Milchbauern
sind
die
alleinigen
Risikoträger
im
Markt.
Das
muss
sich
ändern.
Wer
jetzt
die
Neuaufstellung
verschläft,
wird
ganz
bestimmt
unsanft
von
der
nächsten
Milchkrise
geweckt.
Ich
habe
immer
deutlich
gemacht:
Ich
unterstütze,
wo
immer
möglich,
aber
die
Milchbranche
ist
hier
vor
allem
selbst
gefragt.
Wie
Tiere
halten?
Die
Debatte
auf
noz.de/
landwirtschaft
Bildtext:
„
Trendsetter
beim
Tierschutz″
soll
Deutschland
nach
Aussage
von
Bundeslandwirtschaftsminister
Christian
Schmidt
(CSU)
werden.
Foto:
imago/
Jens
Jeske
Autor:
df/ten