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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Geflügelwirtschaft hofft auf Ende der Stallpflicht
Zwischenüberschrift:
Bislang 263 000 Tiere wegen Vogelgrippe getötet – Kaum Auswirkungen bei Konsum
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Oldenburg. Mit 100 Millionen Tieren ist Niedersachsen Deutschlands Geflügelland Nummer eins . Entsprechend rigoros reagierten die Behörden, als im November die ersten Vogelgrippe-Fälle bei Wildvögeln in Deutschland auftraten. Inzwischen gilt in nahezu allen Landkreisen des Bundeslands eine Stallpflicht. Die Branche hofft, dass damit bis Ende Januar Schluss ist.

Wie viele Tiere sind betroffen? Bislang mussten nach Angaben des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) rund 263 000 Tiere getötet werden viele davon nur vorsorglich. In Niedersachsen sind nach Laves-Angaben bislang eine Kleinsthaltung und elf Putenbestände von der Krankheit betroffen gewesen. Bei den Wildvögeln wurden bislang 20 Tiere positiv auf den aggressiven Grippe-Virus H5N8 getestet.

Welche Regionen sind betroffen? Die kranken Wildvögel finden sich in allen Regionen Niedersachsens . Der Schwerpunkt beim Hausgeflügel liegt im Oldenburger Land: Im Kreis Cloppenburg mussten rund 147 000 Tiere getötet werden, im Landkreis Oldenburg rund 86 500 Tiere, und im Kreis Vechta etwa 29 300 Tiere Puten und Hühner.

Wie sind die Auswirkungen für die Landwirte? Nahezu alle Landkreise haben kreisweite Stallpflicht ausgerufen. Das betrifft auch Tiere, die normalerweise in Freilandhaltung gehalten werden. Sollte in einem Stall der Virus nachgewiesen werden, wird der Bestand getötet. Um den Betrieb herum werden ein Sperrbezirk und ein Beobachtungsgebiet eingerichtet. Unter anderem sind strenge Hygieneauflagen zu beachten.

Wie hoch sind die Schäden für die Geflügelwirtschaft bislang? Die Tierseuchenkasse Niedersachsen schätzt , dass bislang Entschädigungsansprüche von bis zu vier Millionen Euro entstanden sind. Das seien aber nur Hochrechnungen, weil noch keine genauen Zahlen über die getöteten Tiere vorliegen.

Wer wird von der Tierseuchenkasse entschädigt? Die Landwirte, die ihre Tiere töten lassen mussten. Es wird aber nur der Wert der Tiere zum Zeitpunkt ihrer Tötung ersetzt: Ein gerade erst eingestalltes Küken ist weniger wert als ein Tier kurz vor der Schlachtung. Ersetzt werden auch die Kosten der Tötung, und es wird eine Beihilfe zur Reinigung des Stalles gewährt.

Haben die Landwirte dann überhaupt finanzielle Einbußen? Ja. Betriebe, die in der Sperrzone liegen, können ihre Tiere nicht mehr als Frischfleisch absetzen. Der Lebensmittelhandel nimmt ihnen diese Produkte nicht mehr ab, und exportieren dürfen die Unternehmen sie auch nicht. Das Fleisch kann noch von Fleischverarbeitern oder der Tierfutter-Industrie abgenommen werden. Das ist mit erheblichen Preis- und Erlösminderungen verbunden″, sagt Dieter Oltmann, Geschäftsführer des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes. Ein Problem haben auch Zuchtbetriebe, weil viele Länder Einfuhrverbote erlassen haben.

Wie reagieren die Verbraucher? Die Geflügelwirtschaft hat noch nicht bemerkt, dass die Verbraucher sich beim Fleisch- und Eierkonsum zurückhalten.

Was ist mit den Freilandeiern, wenn die Hühner im Stall bleiben müssen? Im Moment gilt europaweit eine Zwölf-Wochen-Regelung, wonach Tiere bis zu zwölf Wochen lang im Stall bleiben dürfen und die Eier dennoch als Freiland-Eier verkauft werden dürfen. Müssen sie länger im Stall bleiben, dürfen die Eier bei konventioneller Haltung nicht mehr als Freilandware, sondern nur noch als Eier aus Bodenhaltung verkauft werden. In diesem Fall müssten die Eierproduzenten mit einem deutlichen Preisverlust rechnen.

Gilt das auch für Bio-Eier? Nein, die Regeln im Bio-Bereich besagen lediglich, dass ein Huhn ein Drittel seines Lebens in Freilandhaltung verbracht haben muss. Die Bauern haben also mehr Spielraum, ihre Tiere im Stall zu halten.

Bildtext:
Allein in Niedersachsen wurden Hunderttausende Puten auf Verdacht getötet.

Foto:
dpa
Autor:
dpa


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