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1.
Erscheinungsdatum:
10.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Auch 2017 wird es Evakuierungen geben
Zwischenüberschrift:
Gezielte Suche nach Bombenblindgängern geht weiter – Wie viele noch im Boden liegen, weiß niemand
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
gehört
zu
den
wenigen
Städten,
die
gezielt
nach
Bomben-
Blindgängern
suchen.
Jürgen
Wiethäuper
ist
der
zuständige
Fachdienstleiter.
Im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
blickt
er
auf
2016
zurück
und
erklärt,
was
die
Osnabrücker
2017
in
Sachen
Bombenräumungen
erwartet.
Osnabrück.
Eine
solche
Bombenräumung
wie
an
Weihnachten
in
Augsburg
hat
Osnabrück
noch
nicht
erlebt.
In
der
bayerischen
Universitätsstadt
war
bei
Bauarbeiten
eine
Sprengbombe
vom
Typ
HC
4000
gefunden
worden,
ein
sogenannter
„
Wohnblockknacker″.
54
000
Menschen
mussten
ihre
Häuser
verlassen,
während
der
1,
8
Tonnen
schwere
Blindgänger
entschärft
wurde.
Er
enthielt
1,
5
Tonnen
Sprengstoff.
336
HC-
4000-
Bomben
sollen
im
Zweiten
Weltkrieg
über
dem
Augsburger
Stadtgebiet
abgeworfen
worden
sein
–
und
auch
Osnabrück
blieb
nicht
von
ihnen
verschont.
Jürgen
Wiethäuper
geht
davon
aus,
dass
die
Hasestadt
von
144
Bomben
dieses
Typs
getroffen
wurde.
Wie
viele
von
ihnen
explodierten
und
wie
viele
noch
irgendwo
als
Blindgänger
im
Boden
liegen,
weiß
niemand.
Das
liegt
unter
anderem
daran,
dass
über
gefundene
und
anschließend
unschädlich
gemachte
Bomben
lange
nicht
Buch
geführt
wurde.
Nicht
während
der
Kriegsjahre
und
auch
nicht
in
den
Jahrzehnten
danach.
Sicher
kann
Wiethäuper
nur
sagen:
„
Seit
Mitte
2000
haben
wir
200
Bombenblindgänger
durch
unsere
gezielte
Suche
gefunden.″
Für
ihn
ein
eindeutiges
Argument
für
die
Fortsetzung
der
Suche,
bei
der
bisher
2500
Verdachtspunkt
untersucht
worden
sind.
Die
meisten
Blindgänger
würden
in
Osnabrück
durch
die
Auswertung
von
Luftbildern
entdeckt,
doch
auch
Zeitzeugen
und
ihre
Nachfahren
seien
immer
wieder
eine
Hilfe:
„
Punkte
wie
den
Blindgänger
im
Heger
Holz
hätten
wir
auf
den
Fotos
nie
entdeckt″,
erklärt
der
Fachmann,
der
auch
weiterhin
für
jede
Information
zu
diesem
Thema
dankbar
ist.
Das
vergangene
Jahr
war
aus
Sicht
Wiethäupers
„
überschaubar,
wir
hatten
weniger
Sprengbomben
als
im
Durchschnitt″.
2016
fing
allerdings
gleich
mit
einer
Herausforderung
an:
Im
Zuge
von
Baumaßnahmen
wurden
Verdachtsmomente
im
Stichkanal
untersucht.
„
Das
war
eine
besondere
Situation,
da
im
Hafen
viele
Firmen
ansässig
sind.″
Diese
sollten
bei
einer
möglichen
Evakuierung
in
ihren
Abläufen
so
wenig
wie
möglich
gestört
werden,
weshalb
Wiethäuper
im
Vorfeld
viele
Gespräche
führte:
„
Wir
haben
gemeinsam
Unmengen
an
Detaillösungen
erarbeitet.″
Zwar
mussten
diese
nicht
umgesetzt
werden,
da
kein
gefährlicher
Blindgänger
gefunden
wurde,
dennoch
waren
die
akribischen
Vorbereitungen
für
Wiethäuper
lehrreich:
„
Auf
dem,
was
wir
dabei
erarbeitet
haben,
können
wir
nun
immer
wieder
aufbauen.″
Ansonsten
zählte
Wiethäuper
2016
drei
Sprengbomben
sowie
mehrere
Brandbomben.
„
Brandbomben
sind
Standard,
die
können
ohne
Evakuierung
abgeräumt
werden″,
so
der
Fachmann.
Von
den
gefundenen
Sprengbomben
war
2016
eine
besonders
knifflig:
Der
Blindgänger
lag
im
Schinkel
unter
einer
Garage.
„
Hier
mussten
wir
gucken,
wie
wir
arbeiten
können,
ohne
die
Garage
ganz
abzubauen.″
Letztendlich
habe
alles
gut
und
ohne
Sprengung
geklappt.
„
Ich
möchte
mich
noch
einmal
bei
den
Grundstücksbesitzern
bedanken,
sie
waren
sehr
duldsam″,
so
Wiethäuper.
„
Wir
haben
mehr
oder
weniger
die
Hälfte
der
Fläche
der
Stadt
inzwischen
abgesucht″,
fasst
Wiethäuper
den
aktuellen
Status
der
Blindgängersuche
zusammen.
Manche
Gebiete
würden
aber
auch
ein
zweites
Mal
untersucht,
weil
heute
die
Genauigkeit
der
Auswertung
höher
sei
als
früher:
„
Heute
können
wir
auf
einen
Meter
genau
auswerten,
in
den
Achtziger-
und
Neunzigerjahren
auf
fünf
Meter
genau.″
Außerdem
seien
bei
der
Suche
in
einigen
Fällen
Blindgänger
in
unmittelbarer
Nachbarschaft
zu
bereits
in
Karten
eingetragenen
Funden
entdeckt
worden.
„
Die
lagen
beispielsweise
3,
5
Meter
daneben.″
Und
wie
geht
es
nun
2017
weiter?
„
Wir
machen
weiter,
wo
wir
2016
aufgehört
haben:
Schinkel-
Ost
und
die
Mindener
Straße
sind
abgedeckt,
jetzt
bewegen
wir
uns
weiter
nach
Osten
Richtung
Lüstringen.″
Seit
Beginn
dieses
Jahres
werden
wieder
Luftbilder
ausgewertet.
Bei
der
Auswahl
der
Flächen
richten
sich
die
Experten
nach
den
zwei
mal
zwei
Meter
umfassenden
„
Deutschen
Grundkarten″.
„
Wir
arbeiten
Blatt
für
Blatt
ab,
einmal
haben
wir
für
ein
Blatt
zwei
Jahre
gebraucht″,
berichtet
Wiethäuper.
Auf
die
Frage,
wann
die
Osnabrücker
mit
der
nächsten
Evakuierungsaktion
rechnen
müssten,
antwortet
er:
„
Ich
gehe
nicht
davon
aus,
dass
wir
im
Januar
oder
Februar
eine
Maßnahme
haben
werden
–
frühestens
im
März.″
Diese
Ankündigung
sei
jedoch
ein
bisschen
„
wie
der
Blick
in
die
Kristallkugel″:
„
Wir
werden
abwarten
müssen,
auch
uns
könnte
morgen
so
eine
Situation
wie
Weihnachten
in
Augsburg
drohen″,
so
Wiethäuper.
„
Doch
etwas
Besseres
als
die
Kräfte,
die
wir
hier
haben,
kann
uns
in
so
einem
Fall
nicht
passieren″,
fügt
er
mit
Blick
auf
die
Haupt-
und
Ehrenamtlichen
hinzu,
die
bei
den
Bombenräumungen
stets
im
Einsatz
sind
und
inzwischen
große
Routine
haben.
„
Jeder
Einzelne
ist
wichtig,
und
ich
möchte
mich
vor
allem
auch
bei
den
Ehrenamtlichen
noch
einmal
bedanken″,
unterstreicht
der
Fachdienstleiter.
Osnabrück
und
die
Bomben
–
lesen
Sie
alle
Hintergründe
auf
noz.de/
bombe
Bildtext:
Besonderer
Einsatz
zum
Beginn
des
Jahres
2016:
Taucher
suchten
im
Kanal
nach
Blindgängern,
fanden
aber
nichts,
was
eine
Evakuierung
notwendig
gemacht
hätte.
Foto:
Archiv/
Swaantje
Hehmann
Autor:
Claudia Sarrazin