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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Explosion im Osnabrücker Stahlwerk
Zwischenüberschrift:
Sechs Menschen sterben bei verheerendem Arbeitsunfall
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Ein Explosionsunglück im Osnabrücker Stahlwerk beherrscht 1967 über mehrere Wochen die Lokalseiten der Neuen Osnabrücker Zeitung″. Sechs Männer erlagen ihren Brandverletzungen, elf trugen teils schwere Brandwunden davon.

Am 11. Oktober 1967 gegen 16.40 Uhr floss in der Gießerei flüssiger Stahl aus der am Kran hängenden Gießpfanne in die vorbereitete Form, die nach dem Abkühlen einen 85 Tonnen schweren Walzenständer hervorbringen sollte. Untersuchungen ergaben später, dass die ins Erdreich eingelassene Form an einer Stelle gebrochen war, sodass der Stahlbrei mit dem feuchten Erdreich in Berührung kam. Dabei bildeten sich Knallgase, die zu der verheerenden Explosion führten. Etwa 20 Tonnen flüssigen Stahls spritzten bis zu 30 Meter hoch durch die Gießereihalle des Siemens-Martin-Werks an der Bessemerstraße.

Das 1500 Grad heiße Metall setzte sofort die elektrischen Einrichtungen und das Hallendach in Brand. 13 Arbeiter erlitten durch die Stahlspritzer lebensgefährliche Verletzungen, vier weitere kamen bei den Bergungsarbeiten durch die Sekundärbrände zu Schaden.

Berufsfeuerwehr und alle verfügbaren Züge der freiwilligen Wehren rückten an. Die Bergungs- und Löscharbeiten wurden durch unbeschreibliche Hitze behindert. Größere Stahltrümmer mussten erst durch Löschwasser heruntergekühlt werden, bevor die Retter weiter vordringen konnten.

Am Folgetag starben zwei Schwerstverletzte im Marienhospital. Um das Leben vier weiterer Männer zu retten, flog man sie per Hubschrauber in eine Spezialklinik nach Dortmund. Doch sie überlebten ihre Verbrennungen zweiten und dritten Grades nicht und starben zwischen dem 5. und dem 16. Tag nach dem Unglück.

In der Folgezeit wurden die Sicherheitsmaßnahmen im Stahlwerk verschärft, das bis 1989 in Betrieb war.

Bildtext:
Feuerwehrleute müssen den glühenden Stahl abkühlen, bevor sie weiter vorrücken können.

Foto:
Archiv/ Hartwig Fender
Autor:
Joachim Dierks


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