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1.
Erscheinungsdatum:
07.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der Wolf gehört zur biologischen Vielfalt
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Originaltext:
Zum
Leserbrief
von
Hermann
Bischof
„
Der
Wolf
ist
entbehrlich,
der
Schäfer
nicht″
(Ausgabe
vom
3.
Januar)
mit
Bezug
auf
den
Artikel
„
Mit
Tierkadavern
gegen
den
Wolf″
(Ausgabe
vom
15.
Dezember)
.
„
Wieso
eigentlich
kommt
kaum
ein
,
Wolfsgegner′
ohne
unerträgliche
Plattitüden
aus,
wie
,
Der
Wolf
ist
und
bleibt
eine
gefährliche
Bestie…′
und
,
Ich
hoffe
nicht,
dass
vorher
noch
ein
Kind
sterben
muss.′?
Das
Wort
,
postfaktisch′
kommt
einem
da
automatisch
in
den
Sinn.
Der
Leserbrief
von
Herrn
Bischof
hat
doch
durchaus
Argumente,
die
man
diskutieren
kann,
und
Sachlichkeit
täte
nicht
nur
dieser
Debatte
gut.
Fakt
ist:
Der
Wolf
ist
weder
böse
noch
gut,
er
ist
einfach
ein
Teil
der
Biodiversität,
den
der
Mensch
in
Deutschland
bewusst
als
Konkurrent
ausgerottet
hatte.
Größere
Beutegreifer
wie
der
Wolf
gehören
zu
den
Lebensgemeinschaften
aber
unbedingt
dazu,
wenn
wir
nicht
in
einer
Kunstwelt
leben
wollen.
Fakt
ist
auch:
Die
private
Jagd,
so
wie
sie
derzeit
ausgeübt
wird,
ist
nicht
allein
geeignet,
heimische
Tierbestände,
aber
auch
invasive
Arten
wie
Mink
und
Marderhund
so
zu
managen,
wie
es
der
Biodiversität
zuträglich
wäre.
Zum
einen
ist
da
der
Interessenkonflikt
von
Jagd
und
Waldwirtschaft.
Zum
anderen
sagen
immer
wieder
auch
Jäger
selbst,
dass
sie
keine
,
Schädlingsbekämpfer′
sein
wollen.
Außerdem
wählen
Jäger
und
Wolf,
um
bei
dem
Beispiel
zu
bleiben,
ihre
Jagdbeute
völlig
unterschiedlich
aus
und
haben
daher
[...]
verschiedenen
Einfluss
auf
die
Bestände.
Fakt
ist
zudem:
Der
Wolf
,
reguliert′
nicht
die
Bestände
seiner
Beutetiere,
sondern
eher
wird
er
selbst
durch
sie
reguliert.
Aber:
Das
Vorkommen
größerer
Beutegreifer
schafft
besondere
Bedingungen.
Die
Beutetiere,
aber
auch
Fuchs,
Marderhund
und
Waschbär,
können
sich
dann
nicht
mehr
so
unangefochten
in
der
Landschaft
bewegen
und
fortpflanzen
wie
zuvor.
Und
dies
tut
letztlich
den
Beständen
und
der
Biodiversität
gut.
Fakt
ist
aber
auch:
In
unserer
dicht
besiedelten
Kulturlandschaft
herrschen
andere
Bedingungen
als
in
Kanada
oder
Sibirien.
Klar
ist:
Die
Wölfe
müssen
lernen,
dass
auch
hier
von
Menschen
und
menschlichen
Siedlungen
Gefahr
ausgeht.
Außerdem
ist
der
Wolf
anpassungsfähig.
Wenn
man
es
also
richtig
macht,
kann
auch
aus
Artenschutzsicht
ein
Abschuss
von
,
Problemtieren′
oder
eine
eingeschränkte
Bejagung
sinnvoll
sein,
allein
schon,
um
eine
gesunde
Balance
zwischen
Akzeptanz
für
die
Art
und
Schadensmanagement
zu
erreichen.
Was
aber
gar
nicht
geht:
illegale
Selbstjustiz
theatralisch
als
sozialen
Ungehorsam
oder
Notwehr
zu
rechtfertigen!
″
Christian
Seebass
Osnabrück
„
Zuerst
frage
ich
mich,
wie
unsere
Mutter
Natur
es
Jahrmillionen
geschafft
hat,
ohne
Schafe
klarzukommen?
Dann
gab
es
natürlich
Zeiten,
in
denen
sich
nicht
23
Damhirsche
auf
engstem
Raum
–
dazu
noch
eingezäunt
–
aufhielten.
Sicherlich
ist
auch
der
Deichschutz
ein
ganz
wichtiges
Thema,
aber
vielleicht
lassen
sich
auch
Lösungen
finden,
ohne
gleich
eine
ganze
Tierart
(wieder)
verschwinden
zu
lassen.
Den
geforderten
Abschuss
der
Wölfe
würde
ich
nicht
als
regulierend
bezeichnen,
sondern
eher
als
Vernichtungsfeldzug.
Einer
echten
Regulierung
mit
Augenmaß
ist
nichts
entgegenzusetzen
und
sicher
in
manchen
Situationen
auch
notwendig.
Den
Wolf
als
,
gefährliche
Bestie′
zu
bezeichnen
zeugt
von
wenig
Sachverstand.
Er
ist
(wieder)
ein
Teil
unserer
Natur
und
(wieder)
ein
Teil
in
der
Nahrungskette.
Natürlich
können
auch
Menschen
durch
den
Wolf
zu
Schaden
kommen,
aber
muss
der
Wolf
deswegen
gnadenlos
ausgerottet
werden?
Die
einen
erfreuen
sich
an
dem
Sauerstoff
spendenden
grünen
Wald
–
die
anderen
ärgern
sich
über
das
viele
Laub,
das
im
Herbst
von
den
Bäumen
fällt.
Es
ist
sicher
nicht
immer
einfach,
etwas
ganzheitlich
und
objektiv
zu
betrachten.
Wenn
wir
schon
,
hart
durchgreifen′
wollen,
dann
bitte
in
anderen
Bereichen,
die
meiner
Meinung
nach
Vorrang
haben.
Hat
Herr
Bischof
zum
Beispiel
schon
mal
über
die
vielen
Verkehrsopfer
(einschließlich
Kinder)
pro
Jahr
nachgedacht?
Wie
könnten
da
mögliche
Konsequenzen
aussehen?
Und
für
den
Wolf
in
unseren
Breiten
findet
sich
bestimmt
ein
,
gesunder
Mittelweg′!
″
Michael
Reimann
Georgsmarienhütte
Bildtext:
Der
Wolf
ist
(wieder)
ein
Teil
der
Natur
und
der
Nahrungskette.
Foto:
AFP
Autor:
Christian Seebass, Michael Reimann