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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Weniger Fleisch, weniger Dünger
 
Greenpeace: Fleischkonsum halbieren
Zwischenüberschrift:
Umweltschützer präsentieren Studie – Bauernverband kritisiert Forderungen
Artikel:
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Originaltext:
Hamburg. Die Landwirtschaft muss sich laut einer Greenpeace-Studie für mehr Klimaschutz wandeln. Der Fleischkonsum soll demnach bis 2050 halbiert werden, Bauern auf chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel verzichten und weniger Mineraldünger streuen.

Greenpeace steigt in die Debatte um die Landwirtschaft der Zukunft ein. Zum Auftakt haben die Umweltschützer einen Maßnahmenkatalog vorgelegt, der es in sich hat: Nicht nur die Zahl der Tiere in deutschen Ställen soll bis 2050 halbiert werden, sondern auch der Fleischkonsum.

Osnabrück. Kursbuch Agrarwende 2050 ökologisierte Landwirtschaft in Deutschland″ ist die kurze Studie überschrieben, die am Freitag veröffentlicht worden ist. Das ausgegebene Ziel: eine ökologische Transformation des Agrarsektors.

Diesen setzt Greenpeace gleich mit hohem Antibiotikaeinsatz, überzüchteten Nutztierrassen, verstümmelten Tieren und veralteten Ställen. Zudem verursache Landwirtschaft ökologische Probleme, führe damit zu einem Artensterben und gefährde somit letztlich unsere Lebensgrundlagen″.

Deutlich weniger Tiere

Bis 2050 soll der Sektor daher nach den Vorstellungen der Umweltschützer grundlegend umgebaut werden, unter anderem mit dem Ziel, den Ausstoß klimaschädlicher Gase zu halbieren. Erreicht werden soll das mit einer Halbierung der Tierbestände in Deutschland. Statt 28, 7 Millionen Schweinen, 12, 4 Millionen Rindern und 177, 2 Millionen Stück Geflügel sollen 2050 nur noch halb so viele Tiere in den Ställen stehen.

Zudem soll die Tierhaltung artgerecht sein. Bis 2030 will Greenpeace Anbindehaltung von Kühen oder den Kastenstand für Sauen verbieten. Zudem sollen Futtermittel zu 100 Prozent aus Deutschland stammen.

Auch der Ackerbau müsste sich laut Studie auf Veränderungen einstellen: Chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel sollen gar nicht mehr eingesetzt, zudem 500 000 Hektar Ackerfläche auf moorigen Böden wiedervernässt werden. Insgesamt spricht sich die Studie dafür aus, die Ackerfläche in Deutschland von 11, 7 auf 9, 4 Millionen Hektar zu reduzieren.

Greenpeace hält es für möglich, die Landwirtschaft entsprechend umzubauen und dennoch weitgehend auf Lebensmittelimporte zu verzichten. Dies soll gelingen, indem sowohl der Fleischkonsum in Deutschland als auch die Menge der Lebensmittelabfälle halbiert werden.

Der Deutsche Bauernverband (DBV) reagiert mit massiver Kritik auf eine Greenpeace-Studie zum Umbau der Landwirtschaft. DBV-Generalsekretär Bernhard Krüsken sagte im Gespräch mit unserer Redaktion: Was Greenpeace hier vorschlägt, ist der Masterplan zur Abwicklung großer Teile der Landwirtschaft in Deutschland.″

250 000 Jobs in Gefahr″

Laut Krüsken würde eine Umsetzung der Forderungen 250 000 Jobs in der Branche gefährden und einen Wertschöpfungsverlust von 20 bis 25 Milliarden Euro bedeuten. Es kann doch nicht sein, dass man mit einer Planwirtschafts-Mentalität à la Ostblock bis in die Essgewohnheiten der Menschen hineinregieren will″, kritisierte Krüsken etwa die Forderung nach einer Halbierung der Tierbestände und des Fleischkonsums bis 2050.

Greenpeace hält dagegen: Auch die Landwirtschaft muss ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Sie hat sich in den vergangenen Jahren wenig bewegt, das muss sich jetzt ändern″, sagte Greenpeace-Agrarexperte Martin Hofstetter laut einer Mitteilung. Die Organisation hatte die Kurz-Studie beim Forschungsinstitut für ökologische Landwirtschaft (FIBL) in Auftrag gegeben.

Die Agrarbranche im Blick: mehr Berichte auf noz.de/ landwirtschaft

Bildtext:
Typisch deutsch: Große Auswahl in der Wursttheke.

Foto:
dpa
Autor:
df


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