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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
terre des hommes will mitmischen
 
terre des hommes will sich bei Bundestagswahl einmischen
Zwischenüberschrift:
Kinderhilfswerk plant Bewertung der Parteiprogramme – Vorstand Angerstein: Fluchtbewegungen sind keine Momenterscheinung
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück. Das Kinderhilfswerk terre des hommes will sich bei der Bundestagswahl via Internet einmischen. Man werde die Parteiprogramme genau lesen und dann über die sozialen Medien bewerten, kündigte Vorstandssprecher Jörg Angerstein im Interview an.

Osnabrück. Warum sind Facebook und Twitter für das Kinderhilfswerk terre des hommes so wichtig? Und warum wurde ein komplett neues Referat zum Thema Flucht geschaffen? Ein Gespräch mit Jörg Angerstein, Vorstandssprecher von terre des hommes, anlässlich des 50. Geburtstags des Kinderhilfswerks mit Sitz in Osnabrück.

Herr Angerstein, Sie und terre des hommes setzen zunehmend auf Facebook welche Rolle spielt Social Media für das Werben um Spenden?

Für uns sind die sozialen Medien ein Instrument, um Fans zu bekommen und Menschen für unsere Arbeit zu begeistern. Eine Spende ist dann der zweite Schritt. Zuerst brauchen wir Unterstützer, Leute, die für uns sprechen. Social Media ist nicht mehr das Medium der Zukunft, sondern der Gegenwart. Wir treffen online auf Personenkreise, die viel mobiler sind, als wir es von früher kennen. Ich glaube, wir können das für unsere Arbeit sehr gut nutzen. Wir werden deshalb zum Beispiel auch den Bundestagswahlkampf 2017 aktiv über die sozialen Medien begleiten.

Aktiv begleiten″ bedeutet?

Wir werden die Parteiprogramme genau lesen und überprüfen, was wir mittragen können. Und wir werden dann die sozialen Medien nutzen, um öffentlich zu machen, was wir für richtig oder falsch halten, um für unsere Ideen wiederum Fürsprecher zu finden.

Posten Sie selbst auch?

Klar. Twittern ist nicht so meins, aber auf Facebook poste ich schon. Gerade habe ich ein Video aus einem Jugendnetzwerk aus Peru online gestellt. Ich veröffentliche aber auch Veranstaltungseinladungen, die dann zum Beispiel in meinem eigenen Freundeskreis geteilt werden. Ich muss nicht Dutzende Telefongespräche führen mit einem Post habe ich die Leute zusammen. Das fasziniert mich!

Gerade hat terre des hommes ein neues Referat für Flüchtlingshilfe aufgebaut. Was bedeutet das?

Die Fluchtbewegungen, die wir schon seit einiger Zeit sehen, sind keine Momenterscheinung. Sie werden uns auf unabsehbare Zeit begleiten. Die Gründe für eine Flucht vor allem Krieg und Umweltzerstörung werden fortbestehen. Die Menschen werden sich auch künftig auf den Weg machen in eine Zukunft, die für sie lebenswert, aber auch überlebenswert ist. Und darauf müssen wir als terre des hommes reagieren. Wir alle stehen da vor großen Herausforderungen nicht nur in Deutschland, sondern auch in den jeweiligen Fluchtländern. Niemand macht sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft, wenn er eine sichere Zukunft in seinem Heimatland haben kann.

Was soll das neue Referat konkret leisten?

Das neue Referat soll vor allem zusätzliche Projekte in der Region Nahost, aber auch darüber hinaus koordinieren, mit denen wir Menschen und insbesondere Kinder auf der Flucht schützen. Gleichzeitig wollen wir aber auch politisch wirken, um Fluchtursachen zu verringern. Das schaffen wir nicht alleine, aber wir wollen einen wesentlichen Beitrag dazu leisten.

Was bedeutet politisch wirken″ konkret?

Ein Beispiel: Beim Friedensprozess in Kolumbien hat terre des hommes mitgewirkt. Ich will mir nun den Friedensvertrag nicht an die Brust heften. Aber wir haben zusammen mit unseren Projektpartnern in Kolumbien waren das über 30 einen Beitrag geleistet und vermittelt.

Gibt es abgesehen vom Thema Flüchtlinge weitere Schwerpunkte, die Sie setzen wollen?

Ich glaube, was uns immer mehr begleiten wird ist die Verbindung von Kinderrechten und Ökologie ökologische Kinderrechte nennen wir das. Wir müssen darauf schauen, wie wir dazu beitragen können, die Lebensperspektiven für zukünftige Generationen angesichts von Klimawandel und Umweltzerstörung zu sichern . . . Klar ist: Wir können unseren industriellen Lebensentwurf in Deutschland nicht einfach als Blaupause für andere Länder verwenden. Das hätte einen ökologischen Kollaps zur Folge.

Serie 50 Jahre terre des hommes

Bildtext:
Blickt in die Zukunft des Kinderhilfswerks: Jörg Angerstein, Vorstandssprecher von terre des hommes.

Fotos:
dpa, Jörn Martens
Autor:
swi


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