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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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aus Zeitung:
Überschrift:
Aufreger 2016
 
Menschen 2016
 
Themen 2016
 
Die schlimmsten Unfälle
 
Der größte Irrtum
 
Die schwerste Aufgabe
 
Die größte Veränderung
Artikel:
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Originaltext:
Welches Gesprächsthema hat genug Aufregerpotenzial, eine gemütliche Partyrunde binnen weniger Sätze platzen zu lassen? Der Neumarkt. Nirgendwo sonst treffen so viele Themen und so gegensätzliche Meinungen aufeinander. Hier der Faktenstand 2016 damit Sie in der nächsten Partyrunde mitreden können.

Osnabrück. Auf und zu, auf und zu: Ein munteres Wechselspiel verwirrt im Laufe des Jahres die Autofahrer. Wer kann aus dem Stand sagen, ob der Neumarkt aktuell für Autos freigegeben ist? Oder ist er mal wieder gesperrt, baustellenbedingt oder aus grundsätzlichen Erwägungen?

Aufreger Verkehr

Es beginnt mit einer Posse. Das Verwaltungsgericht Osnabrück räumt im Februar dem Unternehmer Bernd Klute das Recht ein, den bis dahin für Autos gesperrten Neumarkt mit seinem Auto zu befahren. Die baustellenbedingte Sperrung, so sagt das Gericht, ist rechtswidrig, weil es gar keine Baustelle mehr gibt. Nur Klute darf über den Neumarkt fahren, und er darf es nur in einer Richtung, weil seine Klage sich gegen ein bestimmtes Sperrschild gerichtet hatte. So ist sie halt, die Gerichtsbarkeit.

Und bis dahin ist das alles kein Grund, sich aufzuregen, sondern eher zum Schmunzeln.

Die Stadt zieht die Konsequenzen aus dem Urteil und gibt den Neumarkt am 17. Februar für alle Autofahrer frei. Freilich nur für kurze Zeit. Im April beginnen Bauarbeiten am Kanalsystem. Überlegungen, den Verkehr an der Baustelle vorbeizuführen, werden verworfen. Am 18. Juli wird wieder gesperrt. Für drei Monate. Ab 18. Oktober rollen die Autos wieder.

Parallel dazu setzt eine bunte Ratsmehrheit aus SPD, Grünen, FDP, UWG/ Piraten und Linkspartei durch, dass der Neumarkt zur Fußgängerzone erklärt werden soll. Die CDU ist dagegen. Der CDU-Oberbürgermeister legt bei der Kommunalaufsicht Widerspruch ein, der erfolglos bleibt. Die Verfahren zur Umwidmung des Neumarktes und zur Änderung des Flächennutzungsplanes werden eingeleitet. Wenn alles so läuft, wie es sich die Regenbogen-Mehrheit im Rat vorstellt, kann der Neumarkt im Frühjahr 2017 zur Fußgängerzone deklariert werden. Und dann? Wird wieder sofort gesperrt? Oder muss dann zunächst umgebaut werden?

Kein Grund zur Aufregung, sondern eher zum Kopfkratzen.

Die Verkehrsfrage auf dem Neumarkt wird zum zentralen Thema des Kommunalwahlkampfes. Am 11. September stimmen die Osnabrücker über die Besetzung des neuen Stadtrates ab und damit gleichzeitig über die künftige Verkehrsfunktion des Neumarktes und über die grundsätzliche Ausrichtung der Verkehrspolitik.

Denn natürlich wirkt eine Neumarkt-Sperrung auf das gesamte Verkehrsnetz wie die Drehung eines kleines Zahnrades in einem komplexen Uhrwerk. Die Kritik lautet: Der Wallring werde bis zum Verkehrskollaps belastet. Und außerdem wählten viele Autofahrer nicht die große Autobahn-Umfahrung, sondern suchten sich Schleichwege durch Wohngebiete.

Die CDU, die lange als einzige Partei gegen die Neumarkt-Sperre opponierte, bekommt plötzlich Konkurrenz: Aus der Facebook-Gruppe Gebt den Neumarkt wieder frei″ entsteht der Bund Osnabrücker Bürger (BOB), der bei der Kommunalwahl zwei Mandate erringt und mit der CDU im Rat ein Bündnis eingeht.

CDU und BOB verlieren zwar die Neumarkt-Abstimmung, gewinnen aber dank des Verkehrsthemas viele Stimmen und dürfen sich als Sieger der Wahl fühlen. Bei den Verlierern hat sich die Aufregung darüber gelegt, die Arbeit im bunten Rat ohne klare Mehrheiten läuft unaufgeregt an.

Aufreger Centerbau

Im Fenster des grünen Kachelhauses am Neumarkt klebt immer noch ein Schild: Bürofläche zu vermieten″. Hier mietet keiner mehr, denn der heruntergekommene Altbau steht vor dem Abriss. Doch wann kommen die Bagger? Im Februar halten die Vertreter der bunten Ratsmehrheit die Kopie einer Abrissanzeige in die Pressekamera, um zu beweisen, dass sich beim Bau des Einkaufszentrums endlich etwas tut. Doch nichts passiert, zumindest nichts Sichtbares auf dem Gelände, auf dem Unibail Rodamco Germany ein Einkaufszentrum der neuen Generation errichten will. In diesem Jahr″ so lautet die Standardantwort aus dem Hause Unibail Rodamco auf die Frage, wann es denn endlich losgehe. Gemeint war zuerst das Jahr 2015, dann 2016. Wird es 2017 was?

Der Deutschland-Chef des französischen Konzerns, Ulrich Wölfer, stellt sich der öffentlichen Diskussion und erklärt die Verzögerungen. Nach der Übernahme des Centerentwicklers mfi durch Unibail Rodamco wurden alle Pläne für das Osnabrücker Center (Arbeitstitel: Oskar) auf null gestellt. Mit potenziellen Ankermietern würden die Entwürfe nun überarbeitet und verfeinert, sagt Wölfer. Aber mit welchen Ankermietern?

Im Spätsommer sickert durch, dass die Modekette Sinn-Leffers Hauptmieter im neuen Center werden und den Standort an der Johannisstraße aufgeben will. Wenig später stellt das Modehaus, das zur Wöhrl-Firmenfamilie gehört, Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Kann SinnLeffers unter diesen Bedingungen zum Hauptmieter des künftigen Centers werden? Die Center-Kritiker in der Stadt sehen sich bestätigt.

Oberbürgermeister Wolfang Griesert fordert von Unibail bis November einen verbindlichen Zeitplan, der bisher nicht vorliegt. Unibail Rodamco-Chef Wölfer räumt in einem Brief an Griesert ein, dass die Mietersuche nicht einfacher geworden ist. Die großen Player im Handel haben zurzeit wenig Lust auf Expansion. Sie warten ab, wie sich der Onlinehandel weiterentwickelt.

Hat Unibail Rodamco irgendwann genug von diesem Center, das mit 16 500 Quadratmeter Verkaufsfläche eigentlich auch zu klein ist? Wie lange präsentiert sich der Neumarkt noch als städtebauliches Notstandsgebiet? Diese Fragen stellten sich auch Anfang 2016 schon, sind im Laufe des Jahres aber drängender geworden.

Es lohnt sich nicht, sich über die Schweigsamkeit des Centerentwicklers aufzuregen, denn Diskretion ist im Immobiliengeschäft zwingend nötig. Aber die Geduld der Osnabrücker wird schon arg strapaziert.

Halten wir fest: 2016 hat Aufregerthemen geliefert, aber wir können uns die Aufregung sparen. Es gibt für (fast) alles gute Gründe.

Bildtexte:
Daueraufregerthema Neumarkt: Am 18. Oktober wird der Platz für den Autoverkehr freigegeben mal wieder.

Schandfleck mitten in der Stadt: Vermüllung vor dem ehemaligen Wöhrl-Haus am Neumarkt.

Wer hat Vorfahrt? Busse, Autos, Fahrräder, Lkw: 2016 ist das Jahr der Verkehrsdebatte.

Schandfleck mitten in der Stadt: Vermüllung vor dem ehemaligen Wöhrl-Haus am Neumarkt.

Fotos:
David Ebener, Jörn Martens

Januar

Die Filmdokumentation des Osnabrücker TV-Journalisten Marcel Trocoli Castro über die christlich-fundamentalistische Lebensquelle″ stößt auf ein lautes Echo. Als eine christliche Parallelwelt″ sieht der Journalist die Lebensquelle″, die auf dem Güterbahnhofsgelände eine Kirche errichten will. Im April stellt sich heraus, dass daraus nichts wird: Das gesamte Gelände wird Gewerbegebiet. Den Bau einer Kirche schließt die Stadt aus, ebenso kulturelle Nutzungen. Das heißt: Der Kulturverein Petersburg bleibt ebenfalls draußen. Überraschende Demonstration: Etwa 300 Russlanddeutsche versammeln sich vor dem Osnabrücker Rathaus. Anlass ist die vermeintliche Entführung und Vergewaltigung eines 13-jährigen Mädchens durch Asylbewerber in Berlin. Berichte russischer Medien hatten die Stimmung aufgeheizt. Es stellte sich heraus, dass es sich um eine Falschmeldung handelt. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) warnt vor Stimmungsmache und Verleumdung″.

Februar

Im Hafen werden zwei der vier alten Getreidespeicher aus den 1930er-Jahren abgerissen, weil die Stadtwerke auf dem Gelände Rangiergleise verlegen wollen, auf denen Güterzüge zusammengestellt werden sollen. Die Elektrokartbahn am Osnabrücker Nettebad vor dem Bau: Der Osnabrücker Stadtrat verabschiedet mit den Stimmen von CDU und SPD die Änderungen sowohl des Flächennutzungsplans als auch des Bebauungsplans Freizeitstandort Nettebad. Das Gymnasium Carolinum wird mit dem niedersächsischen Schülerfriedenspreis 2016 ausgezeichnet. Zwanzig Schüler hatten 2014 einen Film gedreht, der sich dem Beginn des Ersten Weltkriegs widmet.

März

3000 Teilnehmer beim Kongress Bewegte Kindheit″: Die Abschlussrede hält Christian Wulff. Der Bundespräsident a. D. plädiert vor dem Hintergrund der Flüchtlingsbewegung dafür, dass Kindern Werte wie Würde, Freiheit und Toleranz vermittelt werden sollten. Zweiter Bauabschnitt: In der Osnabrück-Halle hat das große Räumen begonnen: Es wird umgebaut. Bis September ruht der Veranstaltungsbetrieb.

April

Der Osnabrücker Stahlverarbeiter IAG Magnum beantragt ein Insolvenz-Schutzschirmverfahren. Die Tochtergesellschaft der Stahlgruppe Georgsmarienhütte Holding (GMH) schreibt seit Jahren Verluste. Im August kommt das Aus: An die 100 Beschäftigten verlieren zum Jahresende ihre Arbeit. Die Gertrudenberger Höhlen sind nicht einsturzgefährdet. Das ist die Kernaussage eines Gutachtens, das die Stadt Osnabrück in Auftrag gegeben hat. Im November nimmt die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) Abstand von ihrem umstrittenen Plan, die Höhlen zu verfüllen.

Mai

Brand am Fürstenauer Weg im Helector-Recyclingcenter: 115 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Das Feuer soll im Anlieferungsbunker für den Restmüll entstanden sein. Steampunk-Festival am Piesberg: Die Veranstaltung am Museum Industriekultur mit fantasievoller und historisch anmutender Technik sowie entsprechenden Kostümen soll von nun an zum regelmäßigen Programm am Piesberg gehören. Akteure und Ambiente passen zusammen. Nach dem Friedensnobelpreisträger Nelson Mandela wird ein Platz vor dem Campus der Osnabrücker Hochschulen benannt.

Juni

442 Bürger, darunter viele Schüler der Berufsbildenden Schulen am Schölerberg, registrieren sich für die Deutsche Knochenmarkspender-Datei (DKMS). Sie wollten damit dem Osnabrücker Baby Carolin helfen, das mit einer schweren Immunerkrankung auf die Welt kam und dringend einen Stammzellenspender braucht. Im Juli wird ein Spender für die Transplantation gefunden Die Stadt will die marode Brücke Hamburger Straße erneuern, auch wenn sich im Rechtsstreit mit dem Nachbarn, der Zion GmbH, noch keine Lösung anbahnt. Nach neuen Plänen soll das Bauwerk ausschließlich auf städtischem Grund entstehen.

Juli

Die Demokratische Mitte Deutschlands″ (DMD) hat ihr Programm für die Kommunalwahl nicht selbst geschrieben, sondern in großen Teilen vom Programm der österreichischen Grünen kopiert. Die Österreicher sind irritiert. Konkurs mit Folgen: Die Herrenausstatter-Kette Pohland schließt ihre gerade erst eröffnete Filiale in Osnabrück.

August

Gleich zweimal werden Geldautomaten in Osnabrück gesprengt Anfang des Monats in einer Filiale der Deutschen Bank an der Lotter Straße, zwei Wochen später im Kaufland am Kurt-Schumacher-Damm. Die Polizei ordnet die Taten einer 200 Personen zählenden Bande aus den Niederlanden zu. Nach einem fast elfwöchigen Streik einigen sich die Gewerkschaft Verdi und die Ameos-Klinik auf einen neuen Tarifvertrag. Wichtigste Punkte sind eine Gehaltserhöhung von 6, 85 Prozent, die Verlängerung des Kündigungsschutzes sowie die Übernahme von 50 Leiharbeitnehmern.

September

Der Krebsarzt Olaf Koch und das Klinikum Osnabrück haben sich getrennt. Koch erhält eine Abfindung. Die Klinikum-Geschäftsführung hatte im August 2015 den damaligen Chefarzt der Onkologie fristlos entlassen. Sie wirft ihm Abrechnungsbetrug vor. Koch weist die Vorwürfe zurück. In erster Instanz hatte Koch vor dem Arbeitsgericht Osnabrück in vollem Umfang gesiegt. Das Gericht erklärte die fristlose Kündigung von 2015 für unwirksam. Am Raiffeisenplatz trifft sich eine Gruppe, die Drogen nimmt, Alkohol trinkt und von Anliegern abgelehnt wird. Doch jetzt wird nicht mehr nur über diese Gruppe, sondern mit ihr gesprochen: Stadtbaurat Frank Otte lädt sie ins Stadthaus ein. Wie sich dort bei Gesprächen im Dezember zeigt, übernimmt die Gruppe Verantwortung und die Lage auf dem Raiffeisenplatz verbessert sich. Mit dem Abschluss des dritten Sanierungsabschnitts geht die Osnabrück-Halle wieder an den Start. Der Umbau der alten Stadthalle kostete 30, 7 Millionen Euro.

Oktober

Tödlicher Streit am Prießnitzhof: Bei einer Gewalttat kommt ein 51-Jähriger ums Leben. Viele Details bleiben noch im Dunkeln. Den Angaben der Staatsanwalt nach stach der mutmaßliche Täter, ein 29-Jähriger aus dem Landkreis, mit einem Messer auf sein Opfer ein und ist vermindert schuldfähig. Auf 300 Metern sollen Berliner Kissen den Verkehr auf dem Lieneschweg zwischen Mozartstraße und Händelstraße beruhigen, aber 70 der etwa 100 Anliegern protestieren mit einer Unterschriftenaktion.

November

Ein Engpass auf der Iburger Straße ist verschwunden. Der vordere Teil der Rosen-Apotheke wurde zurückgebaut, damit die Straße durchgängig vierspurig befahrbar ist Nach fünfeinhalb Monaten zeigt sich die Hase-straße im neuen Gewand: Hängeleuchten ersetzen die Kugelleuchten, die Gehwege haben ein neues Pflaster, und die Bushaltestellen sind barrierefrei.

Dezember

20 Jahre nach dem IRA-Anschlag auf die Quebec-Kaserne in Atter wird ein weiterer Verdächtiger festgenommen. Nach der Verhaftung eines 47-jährigen Briten auf dem Flughafen Frankfurt liefern ihn die irischen Behörden aus. Ziel des Anschlags 1996 war unter anderem eine Tankanlage, die aber wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb war. Eine weitere Attraktion für das Nettebad: Die Stadtwerke Osnabrück nehmen ihre Trichterrutsche Twist″ in Betrieb.

Osnabrück. Flugzeugabsturz in der ehemaligen Quebec-Kaserne: Im März verliert das linke Triebwerk einer Piper Seneca an Leistung. Bevor es zum Aufprall kommt, schafft es der Pilot, die Maschine auf ein unbebautes Gelände zu lenken.

Lebensretter

Das zweimotorige Flugzeug ist mit vier Personen besetzt. Zwei werden bei dem Absturz schwer und zwei leicht verletzt. Mit beherztem Eingreifen rettet ein Augenzeuge zwei Insassen das Leben: Der Iraker Hassanien Salman (34), ein Tierarzt, lebt in einer Flüchtlingsunterkunft auf dem Gelände, hört in der Dusche den aufheulenden Motor und einen Knall. Er eilt in Unterwäsche zu Hilfe. Es riecht nach Benzin, Flammen lodern. Zwei Personen können sich selbst befreien, zwei Personen sitzen auf den Vordersitzen fest. Hassanien Salman birgt sie aus dem Wrack. 30 weitere Flüchtlinge kümmern sich vor Eintreffen der Rettungskräfte um die Verletzten. Ein er beiden, die der Iraker rettet, ist der Osnabrücker Michael Walter. Später freunden sie sich an.

Alphabet für Kinder

Von A wie Apfel bis Z wie Zeppelin reicht Emmas Alphabet″. Die frühere Osnabrücker Lehrerin und Bürgermeisterin Lioba Meyer hat ein Kinderbuch geschrieben und gezeichnet. Das 64 Seiten umfassende Buch richtet sich ausdrücklich auch an Flüchtlingskinder. Es ist im Rasch-Verlag erschienen.

Laufen für den Frieden

350 Kilometer für den Frieden: John McGurk und sein Team laufen von Osnabrück nach Brüssel. Hintergrund des Laufes im April sind die Terror-Anschläge in Brüssel. In einer Aktion mit der Stadt Osnabrück will er ein Zeichen des Friedens und der Solidarität mit Brüssel setzen. Außerdem sammelt John McGurk im Sommer mit seinem Verein Sportler 4 a childrens world″ bei einem Charity-Lauf von Osnabrück nach Glasgow 64 000 Euro für arme Kinder in Schottland.

Ein Berg aus Pfennigen

Ein Geldberg sollte mal seine Rente werden. Im Mai hat Claus Roeting die eine Million Pfennigstücke der Bürgerstiftung vermacht. 2002 hatte er 10 000 Mark in Pfennige getauscht und eingelagert. Für die Bürgerstiftung sind die kleinen Münzen jetzt Glückspfennige. Auf Veranstaltungen werden sie gegen eine Spende für die Stiftung abgegeben.

Bücher für die Universität

Sami Tabbara ist Übersetzer für arabische Werke, Autor, Maler und Inhaber eines eigenen Verlages. Im Jahr seines 88. Geburtstags macht er nun anderen ein Geschenk: Die Bücherbestände aus seinem Verlag sowie rund 230 Bücher aus seiner Privatsammlung spendet er im April der Universitätsbibliothek. Seit 1966 lebt der gebürtige Libanese in Osnabrück.

Kunst unter der Brücke

Arbeitsplatz unter der Eisenbahnbrücke: Im Oktober 1986 setzte die Osnabrücker Künstlerin Angelika Walter im Bahntunnel an der Limberger Straße die ersten Pinselstriche für ihr Wandgemälde Musikexpress″. Im August vollendet sie nach knapp 30 Jahren ihr Werk, das in aller Öffentlichkeit an den Wänden der Bahnunterführung entstanden ist.

Diplom für Comedian

Lehrerkind″ Bastian Bielendorfer ist als Autor und Comedian erfolgreich. Jetzt darf er sich auch Diplom-Psychologe nennen. Nach 18 Semestern beendet er im Oktober sein Studium in Osnabrück. Der Kölner reist mit seinem Programm Das Leben ist kein Pausenhof″ durchs Land.

Wem Ehre gebührt

Hans-Wolf Sievert wird im Januar für sein außerordentliches Engagement für den wissenschaftlichen und interkulturellen Austausch und die Stärkung der Beziehung zu Osnabrücks chinesischer Freundschaftsstadt Hefei mit der Justus-Möser-Medaille geehrt. Im März ernennt ihn die chinesische Provinz Anhui zum Unternehmer des Jahres 2015″.

Medizin-Professor Winfried Hardinghaus bekommt im März für sein außerordentliches ehrenamtliches Engagement im Bereich der Hospiz- und Palliativmedizin das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.

Für ihre Verdienste um das Hebammenwesen deutschlandweit erhält Professorin Friederike zu Sayn-Wittgenstein im März den Deutschen Pflegepreis 2016. Die Auszeichnung des Deutschen Pflegerats geht zum dritten Mal an eine Wissenschaftlerin der Hochschule Osnabrück. Die 54-Jährige ist selbst gelernte Hebamme mit Harvard-Abschluss. Im Mai wird Rosa Friesen wegen ihres Engagements für Migranten mit dem Yilmaz-Akyürek-Preis 2016 ausgezeichnet.

Manfred Böhmer aus Osnabrück setzt sich seit Jahrzehnten für die gesellschaftliche Anerkennung von Sinti und für Entschädigungen für Holocaust-Überlebende ein und erhält im Juli dafür das Bundesverdienstkreuz am Bande ebenso wie Stefan Perschke, Vorsitzender Richter am Landgericht Osnabrück für dessen ehrenamtliches Engagement in der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke.

Aloys Lögering erhält im Oktober für sein langjähriges Engagement im kirchlichen Bereich und für den interreligiösen Dialog das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Der Rat der Stadt Osnabrück verleiht Sigrid Leimkuhle und Volker Issmer im November die Bürgermedaille. Leimkuhle erhält die Auszeichnung wegen ihrer Verdienste für das Osnabrücker Hospiz, Issmer für die Aufarbeitung der NS-Zeit in der Region.

Kai Haferkamp, Osnabrücker Spiele-Autor, bekommt bei der Frankfurter Buchmesse den Kinderpreis Giga-Maus 2016 für sein Tiptoi″-Spiel Schatzsuche in der Buchstabenburg″.

Kita im Flüchtlingshaus

Til Schweiger. ist im November bei der Eröffnung einer besonderen Kindertagesstätte am Natruper Holz dabei: Die Einrichtung ist zum Großteil aus seiner Stiftung finanziert worden. Lange Reden sind nicht dein Ding″, meint der niedersächsische Innenminister Boris Pistorius, der Til Schweiger für dessen Engagement in der Erstaufnahmeeinrichtung dankt und fügt hinzu: Kurze vielleicht auch nicht.″ Aber dann hat Schweiger doch etwas zu sagen. Unter anderem dies: Es gehe ihm generell um benachteiligte Kindern in Deutschland. Denen will er zu besseren Chancen verhelfen: Da ist es mir scheißegal, ob die Kinder Deutsche sind, einen Migrationshintergrund haben oder als Flüchtlinge gekommen sind.″

Außer Dienst

Birgit Bornemann, seit 2003 Geschäftsführerin des Studentenwerks Osnabrück, geht im Mai in den Ruhestand. Ihre Nachfolgerin ist Alexandra Krone, die 1974 in Osnabrück geboren wurde.

Stadtwerke-Chef Manfred Hülsmann verabschiedet sich im Dezember in den Ruhestand. Der gelernte Elektroingenieur ist 63 Jahre alt. Als ehrenamtlicher Vorsitzender der Hochschulstiftung will er sich künftig dafür engagieren, dass Absolventen in der Region bleiben. Sein Nachfolger ist Christoph Hüls aus Detmold.

Im Dienst

Während die meisten anderen 80-Jährigen ihren Ruhestand genießen, schiebt Walter Hillmann noch Zehn-Stunden-Schichten. Er ist der älteste Mitarbeiter der Nordwestbahn und er liebt seine Arbeit als Zugbegleiter. Als er 2001 als junger Rentner gerade bei der Deutschen Bahn aufgehört hatte, begann er, seine Arbeit zu vermissen und nahm sie wieder auf. Mittlerweile arbeitet er 31 Stunden im Monat.

Neu in der Stadtspitze: Wolfgang Beckermann wird im Dezember in sein neues Amt als Vorstand für Bildung, Kultur und Soziales eingeführt. Vorher arbeitete der 57-Jährige als Stadtkämmerer in Greven.

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Zwei Monate nach dem Flugzeugabsturz: Hassanien Salman (rechts) hat Michael Walter aus dem abgestürzten Flugzeug gerettet. Sie besuchen die Unfallstelle auf dem Gebiet der früheren Quebec-Kaserne an der Landwehrstraße. Foto: Michael Gründel

Das Wrack: Die Insassen der Piper Seneca haben den Absturz auf dem Gelände in Atter überlebt.

Autorin und Zeichnerin Lioba Meyer stellt ihr Kinderbuch Emmas Alphabet″ vor.

Fotos:
Michael Gründel, Swaantje Hehmann, David Ebener

Die ungewöhnlichste Baustelle

Osnabrück. Eine Baustelle mit Tauchern, die unter der Wasseroberfläche in zehn Meter Tiefe den Beton verfüllen: Neben der Hase befindet sich die spektakulärste Baustelle der Stadt und die engste: Es ist die von L+ T .

Unternehmer Mark Rauschen baut ein Sporthaus der besonderen Art. Auf fünf Etagen will er hier Mode aus den Bereichen Sport und Outdoor nicht nur anbieten: Surfer etwa können dann im Keller die neuen Bretter auf einer stehenden Welle im Wasserbecken testen.

Rauschen kündigt bei der Grundsteinlegung noch eine weitere Besonderheit in einer der Etagen an: Der Luftdruck in einem Studio kann demnach reduziert werden, um wie auf Bergen Höhenatmosphäre zu simulieren. Ausdauersportler nutzen das Höhentraining, weil der Körper auf die sauerstoffärmere Luft reagiert.

Im Herbst 2017 soll das Haus fertig sein. Dann wird den Plänen nach die Sport-Abteilung aus dem Hauptgebäude nebenan ausziehen und am neuen Standort von bisher 2500 Quadratmeter auf 5000 Quadratmeter wachsen. Architekt Holger Moths aus Hamburg kündigt an: Hier entsteht ein Kompetenzzentrum des Sports, das weltweit einmalig ist.″ Und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert spricht von einem der spannendsten Bauprojekte, nachdem die Elbphilharmonie fertig ist″.

Bildtext:
An der Hase entsteht ein Sporthaus: In zehn Meter Tiefe wird ein Becken für Surfer gebaut. Taucher werden geholt, um unter Wasser zu betonieren.

Foto:
Swaantje Hehmann

Osnabrück. Tödliche Unfälle: Drei Menschen sind in diesem Jahr auf den Straßen der Stadt ums Leben gekommen.

Im September überrollt ein Lastwagen am Petersburger Wall einen 90 Jahre alten Fußgänger, der wenig später im Krankenhaus stirbt. Eine 27-jährige Autofahrerin fährt während einer Septembernacht über die Kreuzung Heiligenweg/ Tannenburgstraße. Die Ampel ist abgeschaltet, und die Fahrerin missachtet die Vorfahrt eines anderen Autos. Es kommt zum Aufprall. Die junge Frau stirbt im Krankenhaus.

Ein Ghostbike″ am Goethering erinnert an eine 59-jährige Radfahrerin, die im Oktober von einem Lastwagen erfasst wurde und kurz darauf im Krankenhaus starb. Am Berliner Platz wollte der Lastwagenfahrer rechts abbiegen eine Todesfalle für die Radfahrerin.

Bildtext: Ghostbike: Gedenkfahrrad am Berliner Platz

Foto: Gründel

Osnabrück. Die Big Bellys in der Fußgängerzone mussten auch ohne Gedicht von Jan Böhmermann einiges an Schmähkritik einstecken. Erst streikte ihre Technik, und als die dann funktionierte, stellte sich raus, dass die Osnabrücker offenbar nicht in der Lage sind, selbige zu bedienen was Axel Raue, Chef des Osnabrücker Servicebetriebs, im April so kommentierte: Die Tonnen funktionieren jetzt, aber eines können sie eben nicht: Sie können keinen Müll auffegen oder aufheben.″ Wenn sie könnten, würden die Big Bellys resignierend die Achseln zucken.

Ob sie demnächst durch die sogenannten Bubbles ersetzt werden? Allerdings ging hier ein erster Versuch auch schon daneben: Die kugelförmigen Großbehälter aus Edelstahl schafften es nicht einmal von Berlin bis Osnabrück.

Bildtext: Mag er nicht mehr? Big Belly gibt auf.

Foto: Nils Elixmann

Osnabrück. In der Stadt Osnabrück fehlen Wohnungen. Vor allem Studenten und Haushalte mit geringerem Einkommen haben es schwer auf dem Wohnungsmarkt.

Während der kommenden vier Jahre will die Stadt 3000 neue Wohnungen schaffen. Allerdings sehen die Fraktionen den Weg dahin unterschiedlich. Die zunächst geplante Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft wird vom neu zusammengesetzten Rat wieder gekippt.

Und wie sieht es mit Platz für alternative Wohnformen aus? Die Leute von der Wagenburg am Finkenhügel waren bereits in Sorge, dass die Stadt ihnen das Grundstück nimmt, um darauf neue Häuser zu bauen. Aus dem Stadtentwicklungsausschuss kommen jedoch parteiübergreifend Sympathiebekundungen für die ökologische Siedlung mit 16 Bauwagen.

Bildtext: Alternative Wohnform am Finkenhügel.

Foto: Gründel

Osnabrück. Ein Fluss unter einer Betondecke? Knapp 50 Jahre lang strömte die Hase unsichtbar unter der Straße mit dem bezeichnenden Namen Öwer de Hase″. Jetzt ist auch das andere Ende des versiegelten Flusses wieder ans Licht gekommen.

Das Hasebett ist von einer Steg- und Brückenkonstruktion umgeben. So ist es möglich, dass die Gehwege an beiden Seiten über die Wasserlinie hinausragen und mit ihnen vier Bauminseln mit Felsenbirnen. Die Geländer sind beleuchtet. 130 Tonnen Stahl und 270 Kubikmeter Beton wurden verarbeitet. 1, 5 Millionen Euro hat das Projekt gekostet. Die Hälfte der Summe tragen die Anlieger.

Bereits in den Neunzigerjahren wurde auf Betreiben des Verlegers Hermann Elstermann und des Immobilienkaufmanns Theodor Bergmann der erste Teil der Hase geöffnet.

Bildtexte: Perforiert Gebaut. Geöffnet Markiert. Foto: Gert Westdörp

Vollendet. Foto: Michael Gründel Bewundert. Foto: Michael Gründel

Fotos: David Ebener, Jörn Martens, Gert Westdörp
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