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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Gedenken an die Todesmärsche
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Friedenszentrum
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Das Osnabrücker Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum zeigt noch bis Anfang Februar eine Ausstellung, die sich den Todesmärschen″ aus Konzentrationslagern am Ende des Zweiten Weltkriegs widmet.

Osnabrück. Hintergrund der Ausstellung: Anfang April 1945, als sich von Westen her die US-Armee näherte, räumte die SS das KZ Mittelbau-Dora im Harz. In aller Hast verlud sie 40 000 Häftlinge in Viehwaggons oder trieb sie zu Fuß Richtung Norden. Etwa die Hälfte der Transporte endete im KZ Bergen-Belsen. Tausende Häftlinge, die ihre Befreiung schon vor Augen hatten, wurden während der Todesmärsche ermordet. Nach dem Krieg bemühten sich die Alliierten, die während der Todesmärsche begangenen Verbrechen aufzuklären. Die meisten Deutschen hingegen lehnten eine Auseinandersetzung mit dem Thema ab.

Die Ausstellung Zwischen Harz und Heide. Todesmärsche und Räumungstransporte im April 1945″, eine Ausstellung der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora und der Stiftung niedersächsische Gedenkstätten, die bis 5. Februar im Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum präsentiert wird, verdeutlicht das Ausmaß der Gewalt während der Todesmärsche, und sie zeigt, dass die Verbrechen in aller Öffentlichkeit begangen wurden. Zudem thematisiert sie das Kasernenlager″ in Bergen-Hohne, das im April 1945 zur Unterbringung der Häftlinge aus Mittelbau-Dora als Nebenlager des KZ Bergen-Belsen genutzt wurde. Später befand sich hier das größte jüdische DP-Camp Deutschlands. DP steht für den Rechtsstatus Displaced Person″, der den Betroffenen einen Anspruch auf besondere Fürsorge sicherte.

Die Ausstellung stellt die Ereignisse während der Lagerräumungen multiperspektivisch dar. Ein besonderes Gewicht haben dabei Tagebücher, Erinnerungsberichte und Zeichnungen ehemaliger Häftlinge, die annähernd deutlich machen, wie dicht die Hoffnung auf die nahe Befreiung und die unmittelbare Lebensbedrohung während der Räumungstransporte beieinanderlagen. Zugleich zeigt die Ausstellung das breite Ausmaß der Mittäter- und Komplizenschaft in der deutschen Bevölkerung und die mangelnde Bereitschaft vieler Deutscher nach dem Krieg, sich der Verantwortung für die vor Ort begangenen Verbrechen zu stellen.

Bildtext:
Das Osnabrücker Erich-Maria-Remarque-Friedenszentrum zeigt eine Ausstellung über Todesmärsche aus Konzentrationslagern.

Foto:
Michael Gründel
Autor:
pm


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