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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ecos Consult nutzt das Beste aus zwei Ländern
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Firma bahnt Wirtschaftsbeziehungen zwischen deutschen und japanischen Umweltschutz-Unternehmen an
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Von ihrer Gründung im Jahr 1988 an hat die Firma Ecos Consult ihren Sitz in Osnabrück. Das soll auch so bleiben, obwohl die Firma inzwischen auf dem internationalen Parkett zu Hause ist: Sie bahnt Wirtschaftsbeziehungen zwischen deutschen und japanischen Unternehmen an, die zumeist Umweltschutz-Technologien anbieten. Dafür unterstützt sie auch auf politischer Ebene den internationalen Austausch.

Das Sensibelste, sagt Wilhelm Meemken, seien die kulturellen Unterschiede: Während die Deutschen beispielsweise im Allgemeinen dazu neigten, direkt auf ihr Ziel loszusteuern, seien Japaner zurückhaltender. Und: Die Japaner haben ein höheres Sicherheitsbedürfnis als wir″, meint der Gründer und Geschäftsführer von Ecos Consult. Beides gelte es zu berücksichtigen, wenn Geschäftsleute und Politiker beider Länder an einem Tisch säßen, um gemeinsame Projekte zu planen oder mögliche Kooperationen zu verhandeln. Sonst würden sich die Japaner zurückziehen und ihre deutschen Kollegen würden sich wundern.

Es ist also nicht nur eine Frage der Sprache, sich international verständigen zu können.

Consult das bedeutet auf Englisch beraten″, berücksichtigen″ oder hinzuziehen″. Und genau dort liegt die Aufgabe der zehn Mitarbeiter von Ecos Consult, von denen mittlerweile einer in Japan sitzt die Firma hat vor ein paar Jahren ein Büro in Tokio eröffnet, um stets vor Ort für die japanischen Partner ansprechbar zu sein.

Er selbst sei jährlich etwa viermal in Japan, sagt Meemken. Ecos Consult ist Teil des Unternehmens Ecos, das einerseits berät (Ecos Consult) und sich andererseits mit Energie und Umwelttechnik befasst. Diesen Bereich leitet Meemkens Partner in der Geschäftsführung, Peter Beck.

Prominenteste Aufgabe von Ecos Consult ist derzeit ein Projekt, das auf bundespolitischer Ebene eingefädelt wurde: Im Mai haben Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und ihre japanische Kollegin Tamayo Marukawa einen engen, bilateralen Austausch über Fragen der Energiewende und hinsichtlich Klimaschutztechnologien angekündigt. Hierfür sollen beispielsweise Klimaschutzprojekte in Kooperation zwischen deutschen und japanischen Städten entstehen.

Dabei bringe sich Ecos Consult nicht nur mit seinen Kontakten ein, sondern auch mit Fachwissen aus diversen Expertenforen, die das Unternehmen jährlich organisiere, erläutert Meemken: Bislang hat es zwei Besuche gegeben, der erste war in Japan.″ Im Oktober war eine japanische Delegation in Osnabrück, um Projekte kennenzulernen wie Sun Area″, mit dem das Solarpotenzial von Städten und Kommunen ermittelt werden kann. Mittlerweile gebe es konkrete Pläne, es auch in Japan umzusetzen. Im Februar folgt der dritte Besuch″, sagt Meemken über das Projekt, bei dem sich nicht nur der Osnabrücker Umwelt-Fachbereich einbringt, sondern auch die Stadtwerke. Das, was wir hier machen, hat Vorbildcharakter″, betont Wilhelm Meemken.

Um das Große zu erreichen, muss man erst das Kleine tun.″ Dieser Spruch ziert in japanischen Schriftzeichen die Wand hinter Wilhelm Meemkens Schreibtisch. Sein Schwiegervater hat das Bild angefertigt; Meemken ist mit einer Japanerin verheiratet. Auch Juriko Meemken arbeitet bei Ecos Consult und unterstützt das Unternehmen besonders hinsichtlich sprachlicher und kultureller Feinheiten.

Ein zweites aktuelles Projekt von Ecos Consult ist der deutsch-japanische Kooperationsrat zur Energiewende (englisch German-Japanese Energy Transition Council″, kurz GJETC). „ Wir wollen deutsches und japanisches Knowhow bündeln und für beide Regierungen nutzbar machen. Beide Länder haben ja eine Energiewende vor der Brust″, erläutert Meemken das Ziel des in diesem Jahr eingerichteten Rates.

An dem ist eine weitere Osnabrücker Institution finanziell beteiligt: die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Die Stiftung fördert die deutsche Seite des Rates″, ergänzt Meemken. Dazu gehört neben Ecos Consult auch das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie. Gefördert wird er außerdem von der Mercator-Stiftung, dem Wirtschaftsministerium und dem Auswärtigen Amt sowie vom japanischen Wirtschaftsministerium für die Seite des Inselstaates. Beratende Mitglieder auf deutscher Seite sind beispielsweise die Wirtschaftswissenschaftlerinnen Claudia Kemfert und Miranda Schreurs.

Der GJETC habe Kernthemen benannt, zu denen jetzt nicht nur beraten wird, sondern auch aktuelle Studien in Auftrag gegeben werden. Darum können sich deutsche und japanische Institutionen bewerben″, ergänzt Meemken und: Das Studienprogramm ist das zentrale Element des Rates.″ Angelegt ist der GJETC für zwei Jahre. In dieser Zeit sollen die besten Köpfe beider Länder ihr Wissen für Reformprozesse an die Regierungen weiter geben.

Bildtext:
Zwei Länder im Fokus: Wirtschaftliche Kontakte und Expertenwissen vermittelt Wilhelm Meemken mit der Firma Ecos Consult zwischen Deutschland und Japan.

Foto:
Marie-Luise Braun
Autor:
mlb


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