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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Arztbesuch vom heimischen Sofa aus
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Hausarzt bietet Sprechstunde per Video-Chat an
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Wer kennt sie nicht zeitraubende Arztbesuche mit vollen Wartezimmern, schniefenden Nasen und schließlich nur einem kurzen Gespräch? Patienten des Osnabrücker Hausarztes Dr. Micha Neubert können das nun vermeiden: Der Mediziner bietet ab sofort Sprechstunden per Videokonferenz an.

Osnabrück. Neubert ist nach eigenen Angaben der erste Hausarzt im Raum Osnabrück, der seinen Patienten den Video-Service offeriert. Der Mediziner sieht den Service, den er zu Jahresbeginn gestartet hat, allerdings nicht als Konkurrenz zum normalen Arztbesuch. Es ist eher als Ergänzung des Angebots gedacht. Einen Arztbesuch mit Diagnose und der Besprechung von Therapiemöglichkeiten kann die Videosprechstunde noch nicht ersetzen″, sagt Neubert.

Dennoch ist der Osnabrücker überzeugt von den Möglichkeiten, die sich Arzt und Patient bieten. Die Patienten können sich die Anreise sparen und müssen nicht im Wartezimmer sitzen. Gerade für ältere Menschen, die nicht mehr so richtig mobil sind, bietet sich der Service an.″ Ein weiterer Vorteil: Neuberts Patienten sitzen beim Gespräch mit ihrem Arzt in den eigenen vier Wänden. Das kann den Menschen zusätzliche Sicherheit und Geborgenheit vermitteln″, vermutet Neubert.

Lohnenswert ist eine Videokonferenz vor allem für Bestandspatienten. Bei Menschen, die ich persönlich kenne und deren Krankheitsgeschichte mir bekannt ist, macht ein Gespräch per Videokonferenz wirklich Sinn, weil dann für ein einfaches Rezept die Anreise zur Praxis vermieden werden kann.″

Neubert hält das Modell jedoch durchaus auch geeignet für Erstinformationsgespräche, Zweitmeinungseinholung und arbeitsmedizinische Beratung für Unternehmen. Die Videosprechstunden will der Mediziner in Randzeiten abhalten, die normalen Öffnungszeiten der Praxis am Osnabrücker Kollegienwall werden davon nicht berührt.

Wichtig ist ihm der Sicherheitsaspekt, der in der digitalen Sprechstunde Vertrauen schaffen soll. Die Verbindung zum Patienten wird nicht etwa über herkömmliche und relativ ungeschützte Chatdienste hergestellt, sondern läuft über das Portal des Lübecker Start-up-Unternehmens Patientus″. Konkret wird der Kontakt über eine sogenannte Peer-to-Peer-Verbindung hergestellt, die Daten laufen also ohne Umweg über einen Server direkt vom Arzt zum Patienten. Wer vom eigenen Sofa aus mit Neubert konferieren möchte, registriert sich entweder auf der Seite www.patientus.de und betritt ein virtuelles Wartezimmer oder lässt sich vom Praxisteam einen Termin-Code geben, der direkt zum Gespräch mit dem Arzt führt. Technisch vorausgesetzt wird lediglich ein PC mit funktionierender Kamera und Mikrofon.

Neubert setzt damit schon jetzt das um, was ab 1. Juli im sogenannten E-Health-Gesetz verankert wird: Videosprechstunden werden dann Bestandteil der Regelversorgung. Neubert will jedoch schon vorher Erfahrungen sammeln. Freilich: Die Technik hat auch ihre Grenzen. Für körperliche Untersuchungen müssen die Patienten weiterhin in die Praxis kommen″, sagt Neubert. Und auch zwischenmenschlich sei der persönliche Kontakt wichtig. Ich würde niemals eine für den Patienten niederschmetternde Diagnose per Videokonferenz erläutern.″

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Bildtext:
Der Osnabrücker Hausarzt Micha Neubert bietet seinen Patienten ab sofort eine Video-Sprechstunde per Internet an.

Fotos:
Jörn Martens
Autor:
Sebastian Philipp


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