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1.
Erscheinungsdatum:
06.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
7000 Projekte für 15 Millionen Kinder
„Kinder sind keine Ware″
Zwischenüberschrift:
Kampagnen von terre des hommes verfolgen zwei Ziele: Soforthilfe und Nachhaltigkeit – Fünf Beispiele
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
In
50
Jahren
hat
terre
des
hommes
rund
7000
Projekte
für
15
Millionen
Kinder
organisiert,
gefördert
und
begleitet.
Wir
stellen
fünf
bedeutende
Kampagnen
vor
–
von
der
Rettung
kriegsverletzter
Kinder
in
Vietnam
bis
zur
„
Rote-
Hand-
Aktion″.
Rund
7000
Projekte
für
15
Millionen
Kinder
hat
terre
des
hommes
in
den
vergangenen
50
Jahren
organisiert,
gefördert
und
begleitet.
Wir
stellen
fünf
bedeutende
und
unterschiedliche
Kampagnen
vor.
Osnabrück.
„
Ein
gutes
Projekt
hat
immer
zwei
Komponenten,
die
schnelle
konkrete
Hilfe
vor
Ort
und
die
längerfristig
angelegte
strukturelle
Veränderung″,
sagt
Albert
Recknagel,
Vorstand
Programme
von
terre
des
hommes,
unserer
Redaktion.
Diese
Doppelstrategie
habe
sich
im
Laufe
der
Jahre
als
notwendig
und
Erfolg
versprechend
erwiesen.
Früh
hat
das
Kinderhilfswerk
auf
die
Zusammenarbeit
mit
lokalen
und
regionalen
Partnern
gesetzt
–
und
zwar
auf
Augenhöhe,
wie
Recknagel
betont.
„
Damit
unterscheiden
wir
uns
wesentlich
von
anderen
Geldgebern.″
Hunderte
sogenannter
„
Graswurzel-
Organisationen″
wurden
auf
diese
Weise
groß
und
stark
gemacht,
sodass
sie
in
vielen
Fällen
auch
ohne
die
finanzielle
Fürsorge
des
deutschen
Partners
arbeiten
können.
„
Parallel
dazu
hat
terre
des
hommes
immer
wieder
Lobbyarbeit
unterstützt,
um
Einfluss
zu
nehmen
auf
Entscheider
in
Politik
und
Gesellschaft″,
betont
Recknagel.
Dafür
sei
ein
hartnäckiges
Engagement
erforderlich,
das
sich
aber
lohne,
wenn
als
Ergebnis
etwa
Gesetze
oder
Strukturen
zugunsten
der
Hilfsbedürftigen
geändert
werden.
Fünf
Kampagnen,
ihre
Ziele,
Herausforderungen
und
Erfolge
stellen
wir
vor:
Rettung
kriegsverletzter
Kinder
in
Vietnam
(1967–1969)
:
Das
Ziel?
Soforthilfe
–
also
Jungen
und
Mädchen
in
Deutschland
schnell
und
unbürokratisch
medizinisch
und
orthopädisch
zu
behandeln.
„
Bilder
von
Napalm-
verletzten
Kindern
gingen
damals
um
die
Welt
und
wühlten
die
Menschen
auf″,
erinnert
sich
Recknagel.
„
Uns
wurde
zum
ersten
Mal
ein
Krieg
über
das
Fernsehen
frei
Haus
geliefert.″
Die
Herausforderung?
Man
konnte
nur
einer
ausgewählten
Zahl
an
Opfern
helfen,
so
Recknagel.
Die
Beschränkung
sei
eine
schwierige
Diskussion
gewesen.
158
Kinder
wurden
schließlich
mit
Flugzeugen
der
Bundeswehr
nach
Deutschland
geholt.
Der
Erfolg?
Aus
der
Soforthilfe
erwuchs
eine
Organisation,
die
heute
über
ein
Budget
von
25
bis
30
Millionen
Euro
verfügt.
1969
gab
es
bereits
32
ehrenamtliche
Arbeitsgruppen
und
20
000
Spender.
Schon
im
Sommer
1968
konnten
mehr
als
tausend
vom
Hungertod
bedrohte
Kinder
aus
der
nigerianischen
Provinz
Biafra
ins
Nachbarland
Gabun
ausgeflogen
werden,
wo
sie
medizinisch
versorgt
wurden.
Kinderarbeit
in
der
Teppichindustrie
(seit
1990)
:
Das
Ziel?
Kinder
aus
gesundheitsgefährdenden
Ausbeuterverhältnissen
herausholen
und
eine
Perspektive
geben.
„
Bilder
von
Minderjährigen,
die
in
kolumbianischen
Kohleminen
oder
indischen
Ziegeleien
schuften,
waren
für
viele
schockierend″,
erinnert
sich
Wolf-
Christian
Ramm,
Pressesprecher
von
terre
des
hommes.
Sehr
konkret
setzte
das
Kinderhilfswerk
mit
seiner
Kampagne
unter
dem
Slogan
„
Kinder
sind
keine
Ware″
in
der
Teppichindustrie
an.
Die
Herausforderung?
„
Da
in
Indien
die
Teppichproduktion
zumeist
kleinen
Familienbetrieben
obliegt,
benötigten
wir
die
Expertise
vor
Ort
–
also
lokale
Partner,
die
sich
auskennen
und
Überzeugungsarbeit
leisten
können.″
Das
Problem
bestand
darin,
dass
den
Familien
beim
Verzicht
auf
Mitarbeit
ihrer
Kinder
kein
finanzieller
Einbruch
entstehen
durfte.
Also
mussten
zugleich
die
Verbraucher
–
die
Kunden
im
Westen
–
mit
speziellen
Siegeln
überzeugt
werden.
Der
Erfolg?
Der
Kauf
von
gesiegelten
(teureren)
Teppichen
nahm
zu,
Manufakturen
konnten
Erwachsene
beschäftigen,
Kinder
erhielten
Ausbildungshilfen.
Rote-
Hand-
Aktion
(seit
2004)
:
Das
Ziel?
Minderjährige
vor
dem
Missbrauch
als
Soldaten
zu
bewahren.
Die
Herausforderung?
Seit
dem
12.
Februar
2002
ist
gemäß
einem
Zusatzprotokoll
der
UN-
Kinderrechtskonvention
der
Missbrauch
von
Kindern
unter
18
Jahren
als
Soldaten
verboten.
Die
Zahl
der
Kindersoldaten
hat
sich
jedoch
seither
kaum
verändert.
Immer
noch
werden
etwa
250
000
Kinder
in
den
Kriegen
der
Erwachsenen
ausgenutzt.
Selbst
in
Deutschland
ist
eine
freiwillige
Verpflichtung
zum
Militärdienst
unter
18
Jahren
möglich.
„
Wir
versuchen,
über
Lobbyarbeit
Einfluss
zu
nehmen″,
sagt
Albert
Recknagel.
„
Das
ist
sehr
schwierig.″
Der
Erfolg?
„
In
den
Ländern,
in
denen
wir
aktiv
wurden,
wie
zum
Beispiel
in
Kolumbien,
hat
sich
ein
Bewusstsein
entwickelt″,
so
Recknagel.
Die
Zahlen
seien
rückläufig.
Aber
das
Thema
Kindersoldaten
sei
nach
wie
vor
ein
„
burning
issue″.
Recknagel:
„
Hier
gibt
es
nur
kleine
Erfolge.″
Soforthilfe
nach
dem
Tsunami
(2005)
:
Das
Ziel?
„
Die
Bilder
von
der
Katastrophe
haben
die
Menschen
weltweit
schockiert
und
wachgerüttelt
und
in
Deutschland
die
bis
dato
erfolgreichste
Spendenaktion
für
alle
Hilfswerke
ausgelöst″,
sagt
Ramm.
„
Unser
erstes
Ziel
war
zunächst
Rettung
und
Nothilfe
vor
Ort.
Danach
begann
die
Themenfindung:
Wir
konzentrierten
uns
auf
Hilfe
für
traumatisierte
Kinder
und
Unterstützung
für
die
Fischer
in
Indien.″
Die
Herausforderung?
Die
Kinder
–
darunter
viele
Waisen
–
benötigten
qualifizierte
Psychologen,
Ärzte
und
Übergangseinrichtungen
und
mussten
vor
illegaler
Adoption
geschützt
werden.
Die
Fischer
erhielten
Beistand
im
Kampf
gegen
lokale
Politiker,
die
sie
ins
Hinterland
verfrachten
und
an
der
Küste
Ferienressorts
errichten
wollten,
berichtet
Ramm.
Der
Erfolg?
Die
Wiederaufbauhilfe
nach
dem
Tsunami
ist
eng
mit
der
langfristigen
Programmarbeit
zur
Stärkung
der
einheimischen
Fischer-
Gemeinschaften
verknüpft.
Die
nachhaltigen
Projekte
für
die
Kinder
und
die
Fischer
zeigten
große
Wirkung.
Recht
auf
gesunde
Umwelt
(seit
2011)
:
Das
Ziel?
In
vielen
Ländern
–
besonders
in
Afrika
–
bietet
die
Landwirtschaft
jungen
Menschen
keine
Perspektive
mehr.
„
Eine
gesunde
intakte
Umwelt
ist
aber
Voraussetzung,
um
Landflucht
zu
verhindern″,
sagt
Recknagel.
Die
Herausforderung?
Bei
diesem
Zukunftsthema
sei
große
Überzeugungsarbeit
vor
allem
auf
politischer
und
gesellschaftlicher
Ebene
erforderlich,
so
Recknagel:
„
Die
Politik
denkt
oft
eher
kurzfristig
–
und
dann
kommen
wir
mit
so
einem
vermeintlichen
Luxusthema.″
Angestrebt
werde
daher
eine
Ombudsperson
auf
internationaler
Ebene,
die
die
Rechte
der
Kinder
für
die
nächsten
Jahrzehnte
vertritt.
Der
Erfolg?
„
Der
Kinderrechtsausschuss
der
Vereinten
Nationen
hat
terre
des
hommes
eingeladen,
das
Thema
vorzustellen″,
sagt
Recknagel.
„
Rund
200
Vertreter
unterschiedlicher
Organisationen
waren
zugegen.
Das
ist
ein
wichtiger
erster
Schritt.″
50
Jahre
terre
des
hommes
Foto:
dpa
Autor:
tac