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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
23 Prozent weniger Strom verbraucht
Zwischenüberschrift:
Stadtwerke übertreffen den Masterplan – Jeder Straße das richtige Licht
Artikel:
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Originaltext:
2012 wurde ein Masterplan zur Straßenbeleuchtung aufgestellt. Ziel war es, den Energieverbrauch bis 2017 deutlich zu verringern. Die Stadtwerke haben den Plan übererfüllt und feilen ständig weiter an dem Beleuchtungskonzept.

Osnabrück. Den wenigsten ist bewusst, wie kompliziert das Beleuchtungskonzept für die Innenstadt ist″, erläutert Marco Hörmeyer, Pressesprecher der Stadtwerke. Den meisten falle die nächtliche Beleuchtung erst auf, wenn sie fehle. Dahinter stecke aber eine eigene Wissenschaft: Die Beleuchtung muss optisch zur Straße passen, den Bereich optimal ausleuchten und möglichst energieeffizient sein.

2012 taten rund 23 800 Straßenleuchten im Osnabrücker Stadtgebiet ihren Dienst. An dieser Zahl hat sich bis heute wenig geändert. Deutliche Unterschiede lassen sich dafür beim Verbrauch erkennen. Während es 2012 noch sieben Millionen Kilowattstunden (kWh) pro Jahr waren, sank der Verbrauch durch die Beleuchtung 2015 um fast 23 Prozent auf 5, 4 Millionen kWh pro Jahr. Das angepeilte Ziel, die kWh pro Leuchte von 300 auf 250 kWh zu senken, wurde damit unterboten. Gegenwärtig liegen wir bei 225 kWh pro Jahr für eine Leuchte″, sagt Burghard Gutowski, Leiter der Netzplanung.

Zu verdanken ist das einem großflächigen Austausch der Leuchtmittel. Vor allem die energieineffizienten Quecksilberdampflampen, von denen es 2012 noch 3759 in der Stadt gab, mussten dran glauben. Durch ein EU-Verbot aus dem April 2015 dürfen die Lampen nicht mehr in Umlauf gebracht werden. Stattdessen wurden insbesondere LED-Leuchten und Kompaktleuchtstofflampen als Energiesparlampen bekannt eingesetzt. An manchen Orten wurde die Beleuchtung komplett gestrichen. Die Kugelleuchten an den Fahrradständern beim Altstadtbahnhof scheint offenbar niemand zu vermissen.

Parallel dazu sinkt auch der CO2-Ausstoß. Der Trend geht zu umweltfreundlichen, regenerativen Energien″, bestätigt Heinz-Werner Hölscher, Geschäftsführer der SWO Netz GmbH. Die Netztochter wurde 2013 von den Stadtwerken ausgegliedert, um den Wettbewerb in der Branche nicht zu verzerren. Fast 32 Prozent des Stroms in Deutschland kam 2015 aus regenerativen Quellen, Tendenz steigend. 2012 waren es noch 23, 5 Prozent.

573 Quecksilberdampflampen sind in der Innenstadt weiterhin im Einsatz. Der Wechsel kann nur schrittweise erfolgen″, sagt Hölscher. Die Kosten für einen sofortigen Austausch wären zu hoch.″ Gegenwärtig liegt der Preis einer LED-Leuchte zwischen 400 und 700 Euro. Gutowski rechnet bei den LED mit einer Lebensdauer von 25 Jahren. Zumindest, wenn die Leuchten nicht vorher Vandalen zum Opfer fallen. Jährlich kosten uns mutwillig zerstörte Lampen um die 120 000 Euro. Der Betrag war über die vergangenen Jahre relativ konstant″, sagt Gutowski.

Für neue Beleuchtungskonzepte gibts es zwischen den Stadtwerken und der Stadt Osnabrück eine klare Rollenverteilung. Die Stadtwerke sind für Betrieb und Instandhaltung der Beleuchtung zuständig. Sie prüfen und planen außerdem Erneuerungen und setzen diese nach Zustimmung der Stadt um. Welche Leuchten erneuert und genutzt werden dürfen, entscheidet dann wieder die Stadt. Jede Straßenbeleuchtung wird durch eine DIN-Norm festgelegt, die von mehreren Faktoren abhängt: Liegt die Straße im Außenbereich oder der Innenstadt, wie breit ist sie und wird sie von Fußgängern benutzt? Auf diese Weise soll das Gefahrenpotenzial für alle Verkehrsteilnehmer minimiert werden. Eine Beleuchtungspflicht gibt es in Deutschland allerdings nicht.

Masterplan 2018/ 2019

Zuletzt wurde das Beleuchtungskonzept an der Seminarstraße, Hasestraße und an der Brücke Öwer de Hase überarbeitet. Kommende Großprojekte seien laut Hölscher der Neumarkt und die Johannisstraße. Genaue Pläne gäbe es aber noch nicht. Anfang 2017 wird ein Masterplan für die Beleuchtung der Altstadt vorgestellt, der bis 2018/ 2019 umgesetzt werden soll. Fällt in Osnabrück mal die Straßenbeleuchtung aus, kann das bei der Störungsstelle der Stadtwerke unter 05 41/ 20 02-20 10 gemeldet werden. Wir sind froh über jedes Feedback″, erklärt Hörmeyer. Nur so haben wir die Möglichkeit, das Netz zu verbessern und Störungen effektiv zu beseitigen.″

Ortsportal Osnabrück: noz.de/ lokales

Bildtext:
Erst kürzlich wurde die Hasestraße mit dem neuen Beleuchtungskonzept wieder freigegeben. Mit dem Einsatz von LED-Leuchten konnte der Energieverbrauch durch die Straßenbeleuchtung in der Osnabrücker Innenstadt von 2012 bis 2015 um 23 Prozent gesenkt werden.

Foto:
Michael Gründel
Autor:
Bastian Rabeneck
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