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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Naturschützer fordern mehr Ausgleichsflächen
Zwischenüberschrift:
BUND: Regelungen oft nicht ernst genommen – Täglich werden 15 Fußballfelder verbraucht
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Hannover. Naturschützer in Niedersachsen fordern bessere Kontrolle und mehr Transparenz von Ausgleichsmaßnahmen für den Naturschutz. Ausgleichsflächen müssen geschaffen werden, wenn Natur und Landschaft beispielsweise durch Baumaßnahmen oder das Fällen von Bäumen beeinträchtigt werden. Grundsätzlich steht laut Bundesnaturschutzgesetz an erster Stelle, Beeinträchtigungen der Natur zu vermeiden. Dieses Gebot werde aber oft nicht ernst genommen, kritisierte der Naturschutzverband BUND. So werde etwa bei Bebauungsplänen häufig versäumt, große Bäume zu berücksichtigen.

Tatsächlich wird der gegenwärtig massiv voranschreitende Verlust an Biodiversität nicht verhindert, vor allem auch, weil landwirtschaftliche Nutzung als ein Hauptverursacher von der Eingriffsregelung ausgenommen ist″, sagte Georg Wilhelm von der Kreisgruppe des Naturschutzverbandes in der Region Hannover.

Das Bundesnaturschutzgesetz legt seit 2010 fest, dass die Naturschutzbehörden ein Verzeichnis über Ausgleichsmaßnahmen führen müssen. Bei der Umsetzung sieht die Naturschutzorganisation aber erhebliche Mängel. Die Kontrolle werde etwa wegen zersplitterter Zuständigkeit der Behörden und Personalmangels erschwert. Wir fordern, dass sämtliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen im Kompensationsverzeichnis stehen und öffentlich zugänglich sind″, sagte Wilhelm.

Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen seien keine beliebigen Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, erklärte ein Sprecher des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN). Vielmehr müssen betroffene Funktionen und Werte von Natur und Landschaft gleichartig oder gleichwertig wiederhergestellt werden. Eine gleichwertige Wiederherstellung zerstörter Natur ist laut BUND allerdings nicht immer möglich: Viele Biotope lassen sich nicht kurzfristig neu schaffen″. Ein alter Wald ist zum Beispiel in seinem Naturschutzwert nicht mit einer Neuaufforstung zu vergleichen″, sagte Wilhelm.

In Niedersachsen ist der Flächenverbrauch deutlich gestiegen. Nach einer Erhebung, die das Landesamt für Statistik (LSN) veröffentlicht hat, wurden 2014 landesweit fast 38 Quadratkilometer neu als Siedlungs- und Verkehrsfläche ausgewiesen. Dies entspricht einem Verbrauch von 10, 4 Hektar pro Tag, was wiederum der Fläche von fast 15 Fußballfeldern gleichkommt. Ein Jahr zuvor hatte der Wert noch bei 9, 3 Hektar oder knapp 13 Fußballfeldern pro Tag gelegen. Unter den Begriff Siedlungs- und Verkehrsflächen fallen nach Angaben des LSN Gebäude und Freiflächen, Sport- und Grünanlagen, Verkehrs-, Betriebs- und Erholungsflächen sowie Friedhöfe.

Bildtext:
Die Landwirtschaft ist laut BUND ein Hauptgrund für den Verlust von Biodiversität.

Foto:
dpa
Autor:
dpa


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