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1.
Erscheinungsdatum:
05.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Subventions-Kritiker profitieren selbst
Umweltverbände erhalten Agrarsubventionen
Zwischenüberschrift:
Nabu, BUND und andere profitieren von umstrittenen Zahlungen aus Brüssel
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wiederholt
haben
Umwelt-
und
Naturschutzverbände
in
den
vergangenen
Jahren
die
EU-
Agrarsubventionen
teils
scharf
kritisiert.
Dabei
profitieren
sie
selbst
von
den
Zahlungen,
wie
eine
Auswertung
der
Subventionszahlungen
zeigt.
Die
größten
Kritiker
der
EU-
Agrarsubventionen
sind
zugleich
auch
Profiteure
der
Zahlungen
aus
Brüssel:
Umwelt-
und
Naturschutzverbände
stehen
auf
der
Liste
der
Subventionsempfänger.
Osnabrück.
Das
zeigt
eine
Auswertung
der
Subventionszahlungen
aus
dem
Jahr
2015.
Demnach
erhielten
der
Naturschutzbund
Nabu
und
seine
Untergliederungen
in
Deutschland
zusammengerechnet
rund
3,
73
Millionen
Euro.
Beim
Bund
für
Umwelt
und
Naturschutz,
kurz
BUND,
kam
fast
eine
Million
Euro
zusammen.
In
den
Jahresberichten
der
Verbände
werden
die
Zuschüsse
aus
Brüssel
aber
nirgends
gesondert
aufgelistet.
Auf
Nachfrage
heißt
es
beim
Nabu,
die
Subventionen
seien
in
der
Rubrik
Zuschüsse
verbucht
worden,
die
sich
insgesamt
auf
mehr
als
fünf
Millionen
Euro
beliefen.
Die
Gesamteinnahmen
inklusive
der
Mitgliedsbeiträge
beliefen
sich
im
Vorjahr
laut
Bericht
auf
38
Millionen
Euro.
Insgesamt
70
Untergliederungen
des
Nabu
stehen
auf
der
Empfängerliste.
Die
allermeisten
erhielten
vierstellige
Beträge.
Neun
Projekte
und
Verbände
verzeichneten
sechsstellige
Einnahmen.
Ganz
vorne
das
Naturerlebniszentrum
Blumberger
Mühle
in
Brandenburg
mit
517
000
Euro,
dahinter
liegt
der
Bundesverband
mit
441
000
Euro.
Auch
beim
BUND
und
seinen
Untergliederungen
ist
nicht
sofort
ersichtlich,
wofür
die
Subventionen
gezahlt
wurden.
Beispielsweise
beim
BUND-
Landesverband
Niedersachsen.
Laut
Empfängerliste
erhielt
der
Verband
87
000
Euro
aus
Brüssel,
die
der
Jahresbericht
nicht
explizit
erwähnt.
Auf
Anfrage
erklärt
der
stellvertretende
Geschäftsführer
Tilman
Uhlenhaut,
dass
diese
Einnahmen
im
Haushalt
ausgewiesen
würden.
Und
zwar
im
Bereich
Zuwendungen
für
Projekte
und
Einrichtungen,
die
sich
demnach
2015
auf
insgesamt
etwa
2,
5
Millionen
Euro
beliefen.
Geld
für
Ökomaßnahmen
Die
EU-
Mittel
fließen
laut
Uhlenhaut
für
einen
landwirtschaftlichen
Betrieb
zwischen
Delme
und
Hunte,
den
der
BUND
betreibt.
„
Diese
Flächen
sind
aufgrund
des
Zustandes
und
Bewirtschaftungsauflagen
für
Landwirte
nicht
attraktiv.″
Genau
wie
diese
habe
aber
auch
der
BUND
Fördermittel
beantragt
und
diese
auch
erhalten.
Zum
einen
flächengebundene
Zahlungen
aus
der
sogenannten
ersten
Säule,
zum
anderen
Zahlungen
für
ökologische
Maßnahmen
aus
der
zweiten
Säule.
Innerhalb
des
BUND
gehört
der
Landesverband
Niedersachsen
zu
den
Top-
Empfängern.
Nur
vier
Untergliederungen
erhielten
mehr,
am
meisten
ging
mit
221
000
Euro
an
den
Landesverband
Sachsen-
Anhalt.
Die
Umwelt-
und
Naturschützer
erhalten
aber
nicht
nur
Subventionen,
sie
kritisieren
diese
zugleich.
Bei
den
Zahlungen
aus
Brüssel
geht
es
insgesamt
um
eine
riesige
Summe:
6,
8
Milliarden
Euro
überwies
die
EU-
Kommission
2015
nach
Deutschland.
Bei
330
000
Empfängern
machte
das
durchschnittlich
20
606
Euro.
Die
Debatte
darüber,
wie
die
Gemeinsame
Agrarpolitik
(GAP)
der
EU
ab
2020
aussehen
soll,
hat
längst
begonnen.
Und
auch
die
Umweltschützer
reden
mit:
„
Bislang
werden
die
öffentlichen
Gelder
überwiegend
ineffizient
und
im
Ergebnis
umweltschädlich
verteilt″,
sagte
kürzlich
Nabu-
Präsident
Olaf
Tschimpke.
Sein
Verband
hat
eine
Studie
vorgestellt,
aus
der
hervorgeht,
wie
die
EU-
Mittel
aus
Naturschutzsicht
besser
verteilt
werden
könnten.
Weg
mit
der
Hektarprämie
Der
Vorschlag:
Die
erste
Säule,
aus
der
bislang
unabhängig
von
ökologischen
Erwägungen
Direktzahlungen
pro
Hektar
geleistet
werden,
soll
abgeschafft
werden.
Der
Nabu
sagt,
diese
Art
der
Förderung
sei
„
im
Ergebnis
umweltschädlich″,
die
Schäden
an
Böden,
Wasser
und
Natur
müsste
der
Steuerzahler
finanzieren
und
zahle
damit
doppelt.
Stattdessen
schlägt
der
Verband
bei
gleichbleibender
Fördersumme
ab
2021
ein
Reform-
Modell
vor,
das
Flächenprämien
pro
Hektar
durch
Prämien
für
nachhaltiges
Wirtschaften
und
Naturschutzleistungen
ersetzt.
Der
Nabu
verspricht:
„
Bei
gleichbleibender
Fördersumme
könnten
drei
Viertel
der
deutschen
Agrarfläche
besonders
naturverträglich
bewirtschaftet
werden.
Gleichzeitig
würden
die
Einkommen
der
teilnehmenden
Betriebe
steigen.″
Landwirte,
die
ihre
Produktion
nicht
an
Aspekten
der
Nachhaltigkeit
ausrichten
wollen,
erhielten
dann
künftig
keine
Förderung
mehr.
Weil
die
Umweltverbände
wie
der
Nabu
im
bisherigen
Fördersystem
besonders
für
Umweltmaßnahmen
gefördert
werden,
würden
sie
damit
aber
auch
zu
den
Profiteuren
einer
derartigen
Reform
zählen.
Ein
Interessenkonflikt
sehe
man
nicht,
so
eine
Sprecherin.
Eine
Abkehr
von
der
Flächenförderung
fordert
indes
auch
Niedersachsens
Landwirtschaftsminister
Christian
Meyer
(Grüne)
.
Weil
viel
Land
verpachtet
sei,
würden
die
Subventionen
quasi
nur
durchgeleitet
an
Grundbesitzer.
„
Das
Geld
sollte
zielgerichtet
in
nachhaltige
Landwirtschaft
investiert
werden.
Etwa
in
tiergerechte
Stallumbauten″,
so
Meyer.
Angesichts
der
Krise
im
Schweine-
und
Milchmarkt
regt
er
zudem
die
Schaffung
einer
dritten
Fördersäule
an:
„
Ich
hege
Sympathien
für
die
Idee,
neben
der
ersten
und
zweiten
Säule
eine
dritte
Antikrisen-
Säule
zu
schaffen,
mit
deren
Finanzmitteln
wir
auf
Krisen
reagieren
und
Preise
stabilisieren
können.″
Aus
diesem
Topf
könnten
dann
beispielsweise
Prämien
für
Mengenreduzierungen
finanziert
werden,
um
Preise
zu
stabilisieren.
Wer
bekommt
was?
Weitere
Artikel
zu
Agrarsubventionen
auf
noz.de/
landwirtschaft
Bildtext:
Der
Protest
gegen
die
Agrarbranche
betrifft
auch
ihre
Subventionierung
mit
EU-
Geldern.
Umwelt-
und
Naturschützer
kritisieren
die
Praxis,
stehen
aber
zugleich
auch
auf
der
Empfängerliste
der
Gelder
aus
Brüssel.
Foto:
dpa
Autor:
df