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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bauern drohen hohe finanzielle Verluste
Zwischenüberschrift:
Hohes Vogelgrippe-Risiko: Geflügelhalter im Landkreis Osnabrück verschärfen Sicherheitsmaßnahmen
Artikel:
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Originaltext:
Bislang ist der Landkreis Osnabrück offenbar vom Vogelgrippe-Virus verschont geblieben. Damit das auch weiterhin so bleibt, erhöhen die Geflügelhalter die Sicherheitsvorkehrungen. Auf Dauer kann die verhängte Stallpflicht aber auch zum finanziellen Problem werden.

Osnabrück. So schnell kann aus Freilandhaltung Bodenhaltung werden: Damit sich seine Hühner nicht bei Wildvögeln oder auf anderem Wege anstecken, behält der Sutthauser Bauer Johannes Kottmann seine um die 10 000 Tiere im Stall, anstatt sie auf die Wiese zu lassen. Um den Hühnern dennoch etwas Auslauf zu gönnen, besitzt er einen sogenannten Kaltscharrraum, der direkt an den Stall grenzt. Vorstellen kann man sich diesen Raum als eine Art vergitterten Wintergarten. Damit auch wirklich keine Ausscheidungen von Wildvögeln in den Kaltscharrraum gelangen, haben wir alles mit einem Windschutznetz überzogen″, erklärt Kottmann.

Seit November herrscht im Landkreis Osnabrück und den umliegenden Regionen Stallpflicht für Geflügel. Grund dafür ist das hoch ansteckende Vogelgrippe-Virus H5N8. Zuletzt gab es einen Verdachtsfall in Hude im Landkreis Oldenburg. 13 500 Puten mussten dort gekeult werden, um einer Verbreitung der Seuche vorzubeugen.

Zusatzkosten seien Kottmann durch den Aufwand bislang nicht entstanden. Den Kaltscharrraum habe er schließlich schon vor knapp 15 Jahren gebaut, um bei ebensolchen Notfällen eine Ausweichfläche zur Freilandhaltung zu haben. Aufwendig sei lediglich die Pflege der Auslaufflächen. Die dürfen im Moment nicht genutzt werden, müssen aber trotzdem zur Verfügung stehen, wenn die Stallpflicht wieder aufgehoben wird″, so Kottmann.

Hält die Stallpflicht bis Ende Januar an, werden die Geflügelhalter mit einem weiteren Problem zu kämpfen haben: Sie dürfen ihre Eier nicht mehr als solche aus Freilandhaltung etikettieren. Werden die Hühner länger als zwölf Wochen drinnen gehalten, besteht die Pflicht zur Kennzeichnung als Bodenhaltung″. Nicht nur das Umdeklarieren würde Geld kosten. Eier aus Freilandhaltung bringen zwischen drei und fünf Cent mehr ein als Eier aus Bodenhaltung″, sagt Klaus Middendorf, der Geflügelhöfe in Bissendorf und Hilter besitzt. Auf Dauer wäre das ein herber Verlust.

Seine Mitarbeiter bekommen regelmäßig Hygieneschulungen und den aktuellen Risikobericht zur Vogelgrippe vorgelegt. Die größte Sicherheitslücke sind die Menschen″, sagt Middendorf. Achte nur einer nicht auf die Sicherheitsvorkehrungen, könne es schon zu spät sein.

Die Entwicklung des Virus sei in diesem Jahr besonders bedenklich. Normalerweise würde die Vogelgrippe nur von Januar bis Februar ausbrechen. Der aktuelle Erreger sei in Europa aber bereits im Oktober festgestellt worden. Wir lassen den Bestand von unserem Tierarzt für gewöhnlich zweimal im Jahr untersuchen.″ In den letzten Wochen habe Middendorf aber mit dem Tierarzt regelmäßig Eigenkontrollen durchgeführt, um sicherzugehen, dass sein Geflügel nicht infiziert sei.

Johannes Kottmann hat die Hygienemaßnahmen ebenfalls verschärft. Am Eingang des Stalls liegen Desinfektionsmatten für die Schuhe. Umziehen ist Pflicht, bevor jemand den Stall betritt, um keine Keime zu den Hühnern zu tragen. Selbst die Industrievertreter, die für gewöhnlich kurz vor Weihnachten vorbeikommen, um Geschenke für Geschäftspartner vorbeizubringen, seien in diesem Jahr weggeblieben. Es sollen keine Erreger von Hof zu Hof getragen werden.

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foto: Schulze/ dpa

Bildtext:
Selbst Hühner, die ansonsten nicht in Käfigen gehalten werden, müssen derzeit gesiebte Luft atmen die Aufstallpflicht im Landkreis Osnabrück lässt keine Ausnahmen zu.

Foto:
dpa
Autor:
Bastian Rabeneck


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