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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ethisch bedenkliche Technik
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel DBU will Offenheit gegenüber Gentechnik″ (Ausgabe vom 28. Dezember).

Herr Dr. Bottermann muss sicher nicht , The New York Times′ lesen, die am 30. Oktober 2016 die Grüne Gentechnik auf der Titelseite (!) mindestens sehr kritisch dargestellt hat. Als Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt sollten ihm aber die Auswirkungen dieser künstlichen Eingriffe in Pflanzen und auch Tiere geläufig sein. Die von ihm aufgezeigten Vorteile dieser ethisch bedenklichen und gegen die Bewahrung der Schöpfung verstoßenden Technik sind schon durch verschiedenen Studien widerlegt. Von höheren Erträgen und besserer Angepasstheit an trockenes Klima hat man auch noch nichts gehört. Auch das neue, als Crispr/ Cas9 bezeichnete gentechnische Verfahren, bei dem die DNA gezielt manipuliert wird, überzeugt nicht, da es sich ja weiterhin um die gefährliche Technik handelt. Die Nährwerte der Genpflanzen sind geringer als bei natürlich gewachsenen.

Gentechnisch manipulierte Pflanzen sind so verändert, dass sie eine Glyphosatdusche vertragen. Ein wesentlicher Nachteil dabei ist aber, dass deutlich mehr Pestizide (USA 20 Prozent Zunahme) gegen Unkraut eingesetzt werden müssen, da die Beikräuter gegen Glyphosat, das im Verdacht steht, Krebs zu erregen, resistent geworden sind. Wogegen zum Beispiel in Frankreich, wo gentechnikfrei produziert wird, über mehrere Jahre 36 Prozent weniger dieser Spritzmittel nötig sind. Wie Dr. Steven Druker aus den USA bei einem kürzlich gehaltenen Vortrag in Osnabrück darlegte, hat sich bei wissenschaftlichen Untersuchungen, die normalerweise nur drei Monate dauern, herausgestellt, dass bei den Versuchstieren gentechnisch verändertes Futter, unabhängig davon, ob die Ausgangspflanzen mit Glyphosat behandelt wurden oder nicht, sich ab dem vierten Monat Krebs entwickelt hat.

Der Hunger in einigen Teilen der Welt lässt sich mit Gentechnik sicher nicht bekämpfen. Es gibt genug Lebensmittel, sie müssten nur besser verteilt werden. Die medizinische, auch Weiße Gentechnik genannte Variante ist deswegen anders zu sehen, da die Medikamente in geschlossenen Systemen hergestellt werden. Allerdings gab es in den USA aufgrund der Einnahme des gentechnisch hergestellten, L-Tryptophan genannten Nahrungsergänzungs- und Schlafmittels des japanischen Hersteller Showa Denko mehrere Tausend Krankheits- und mehr als zwanzig Todesfälle.

Der Industrie geht es um die kommerzielle Verwertung der Gentechnik; die Handvoll weltweit Saatgut und Spritzmittel anbietenden Firmen verdienen viel Geld und würden sicherlich gerne den Gesamtmarkt in den Griff bekommen. Nach Umfragen lehnen fast alle Deutschen die Grüne Gentechnik ab. Herr Dr. Bottermann sollte sich vor dem Gesamthintergrund überlegen, ob ihm nicht der Schutz der Natur und des Menschen in seiner Position bei der DBU wichtiger ist.″

Reinhard Fiegenbaum

Ladbergen

Bildtext:
Protest gegen Gentechnik auf dem Acker: Auch unser Leser steht der Grünen Gentechnik kritisch gegenüber.

Foto:
dpa
Autor:
Reinhard Fiegenbaum


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