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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Meyer will bundesweit bessere Bedingungen für Tierhaltung
Zwischenüberschrift:
Niedersachse übernimmt Vorsitz der Agrarministerkonferenz – Streit ums Kükentöten geht vor Bundesverwaltungsgericht
Artikel:
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Originaltext:
Hannover/ Münster. Als neuer Vorsitzender der Agrarministerkonferenz will Niedersachsens Ressortchef Christian Meyer (Grüne) bundesweit bessere Bedingungen für die Nutztierhaltung voranbringen. Veränderung in der Tierhaltung ist nötig. Das ist auch bei den Landwirten angekommen. Aber wir brauchen dafür einen gemeinsamen Masterplan″, sagte Meyer am Dienstag. Die Landwirte müssten wissen, wie die Tierhaltung in 20 Jahren aussehen solle.

Niedersachsen hat mit Beginn des neuen Jahres turnusgemäß den Vorsitz in der Agrarministerkonferenz übernommen. Die Vertreter der Agrarminister von Bund und Ländern werden vom 29. bis 31. März in Hannover zu ihrem ersten Treffen unter niedersächsischer Leitung zusammenkommen.

Als Blaupause für eine bundesweite Strategie könne der Tierschutzplan in Niedersachsen dienen, sagte Meyer er findet, sein Land habe auf diesem Gebiet bereits Maßstäbe gesetzt. So sollten künftig keine trächtigen Rinder mehr geschlachtet werden. Auch das Kupieren von Schnäbeln bei Legehennen und von Ringelschwänzen bei Schweinen müsse gestoppt werden. In Niedersachsen erhalten Landwirte, die auf diese Praktiken verzichten, pro Tier eine Prämie.

Meyer forderte auch, Lehren aus der Milchkrise zu ziehen. Von Preisen um die 30 Cent pro Liter kann kein Bauer leben. Es müssen mindestens 40 bis 45 Cent sein″, sagte Meyer. Die EU müsse eine verpflichtende Mengenreduzierung für Krisenzeiten einführen.

Der niedersächsische Agrarminister bekräftigte zudem seine Forderung nach einer verbindlichen Tierwohl-Etikettierung von Fleischprodukten. Nach dem Vorbild der Pflichtkennzeichnung bei Eiern soll es für Fleisch vier Kategorien geben, mit denen Verbraucher auf der Verpackung informiert werden, wie artgerecht die Tiere gehalten wurden. Das Vorhaben von Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU), der ein freiwilliges Label plant, kritisierte Meyer als unzureichend.

Im Laufe des Jahres soll nach Meyers Vorstellungen auch Schluss sein mit dem Töten frisch geschlüpfter männlicher Küken. Allein in Niedersachsen werden jährlich 27 Millionen männliche Küken am ersten Lebenstag vergast. Die Küken sind für die Eierproduzenten wertlos.

Der Bundesagrarminister habe angekündigt, dass in diesem Frühjahr die technischen Voraussetzungen erreicht werden, um die Geschlechterdifferenzierung bereits im Ei vorzunehmen, sagte Meyer. Dies würde es ermöglichen, diese Eier weiterzuverarbeiten und nicht ausbrüten zu lassen.

Unterdessen geht der juristische Streit um das Kükentöten in Nordrhein-Westfalen weiter. Nachdem das Oberverwaltungsgericht Münster im Mai vergangenen Jahres ein Verbot gekippt hatte, soll nun das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entscheiden. Die obersten Verwaltungsrichter hätten eine Berufung der Kreise Paderborn und Gütersloh gegen das Urteil zugelassen, sagte eine Sprecherin des Bundesverwaltungsgerichts gestern.

Bildtext:
Christian Meyer

Foto:
dpa

d
Autor:
dpa/epd


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