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1.
Erscheinungsdatum:
04.01.2017
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Immer noch dicke Luft in der Stadt
Stadt patzt erneut beim Stickstoffdioxid
Zwischenüberschrift:
Jahresmittelhöchstwerte auch 2016 überschritten – Klagen drohen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Die
Stadt
Osnabrück
wird
ihr
Stickstoffdioxid-
Problem
nicht
los.
An
der
Station
am
Schlosswall
ist
ein
Jahresmittelwert
von
47
Mikrogramm
pro
Kubikmeter
Luft
(µg/
m³)
gemessen
worden,
7
mehr,
als
es
die
EU
erlaubt
Es
ist
keine
Überraschung
mehr:
2016
hat
Osnabrück
den
erlaubten
Grenzwert
beim
gefährlichen
Stickstoffdioxid
überschritten.
Schon
wieder.
Osnabrück.
Osnabrück
wird
sein
Stickstoffdioxid-
Problem
nicht
los.
Der
Stoff
gilt
als
krebsverdächtig
und
greift
die
Atemwege
an.
Der
Verkehr
stößt
einen
Großteil
des
giftigen
Gases
aus
–
insbesondere
Dieselfahrzeuge.
Die
Station
am
Schlosswall
maß
einen
Jahresmittelwert
von
47
Mikrogramm
Stickstoffdioxid
pro
Kubikmeter
Luft
(µg/
m³)
,
wie
Andreas
Hainsch
vom
Staatlichen
Gewerbeaufsichtsamt
Hildesheim
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
erklärt.
Die
EU
erlaubt
seit
2010
einen
Jahresmittelhöchstwert
von
40
µg/
m³
–
andernfalls
drohen
Strafzahlungen
an
die
EU
sowie
Klagen
von
Anwohnern.
Im
Dezember
maß
die
Messstation
einen
Monatsmittelwert
von
53
Mikrogramm
–
der
zweithöchste
Wert
im
abgelaufenen
Jahr.
Nur
im
September
lag
er
mit
58
µg/
m³
höher.
Es
handele
sich
um
vorläufige
Zahlen,
betont
Hainsch.
Die
endgültigen
Zahlen
seien
Mitte
Februar
verfügbar.
Ein
Dauerzustand
Der
negative
Spitzenwert
lag
bei
211
Mikrogramm,
gemessen
an
einem
Tag
im
Juni,
wie
aus
Zahlen
des
Lufthygienischen
Überwachungssystems
hervorgeht.
Im
Zeitraum
von
maximal
einer
Stunde
sind
bis
zu
200
µg/
m³
erlaubt,
aber
höchstens
18-
mal
pro
Jahr.
In
diesem
Punkt
hielt
die
Stadt
die
Grenzen
ein.
Beim
Jahresmittelhöchstwert
schaffte
es
die
Stadt
am
Schlosswall
seit
2010
aber
kein
einziges
Mal,
die
erlaubten
40
Mikrogramm
einzuhalten.
Im
Vergleich
zu
2015,
als
der
Wert
50
µg/
m³
betragen
hatte,
sank
er
jedoch
geringfügig.
Auch
am
Neumarkt
wurden
die
erlaubten
40
Mikrogramm
2016
wohl
überschritten.
Von
Januar
bis
November
betrug
der
Mittelwert
48
µg/
m³,
wie
Hainsch
sagt.
Da
der
Dezemberwert
ebenfalls
bei
um
die
50
Mikogramm
liegen
dürfte,
so
der
Experte,
„
ist
davon
auszugehen,
dass
der
Jahresmittelhöchstwert
auch
am
Neumarkt
über
40
Mikrogramm
liegt″.
Das
bestätigt
Detlef
Gerdts,
Leiter
des
Osnabrücker
Fachbereichs
Umwelt
und
Klimaschutz,
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Seit
der
Öffnung
des
Neumarkts
für
den
Individualverkehr
im
Oktober
sei
der
NO2-
Wert
dort
von
45
auf
zuletzt
57,
6
Mikrogramm
gestiegen.
„
Hier
wird
der
Einfluss
des
Individualverkehrs
deutlich″,
sagt
Gerdts.
Sein
Ausblick
ist
pessimistisch.
„
Ich
sehe
keine
grundsätzliche
Veränderung
für
dieses
Jahr.″
Die
Stadt
sei
in
ihren
Möglichkeiten
begrenzt.
Eine
Verbesserung
sei
nur
möglich,
„
wenn
der
Verkehr
reduziert
wird,
und
das
ist
technisch
wie
politisch
nicht
einfach″.
Problem
seien
die
vielen
Dieselfahrzeuge.
Allerdings
rechnet
Gerdts
mit
einer
Entlastung
des
Neumarkts
durch
die
voraussichtliche
Sperrung
für
den
Individualverkehr.
Am
Schlosswall
werde
die
NO2-
Belastung
dann
erneut
geringfügig
ansteigen,
glaubt
er.
Am
Neumarkt
hofft
er
zudem
auf
eine
Reduzierung
der
Schadstoffe
durch
die
E-
Busse
der
Stadtwerke,
die
ab
2018
zum
Einsatz
kommen
sollen.
„
350
der
2000
Bewegungen
dort
sind
dann
elektrisch″,
sagt
Gerdts.
Pro
Jahr
soll
eine
Linie
hinzukommen.
Die
Osnabrücker
Klimaallianz
(OK)
fordert
angesichts
der
hohen
Werte
eine
Reduzierung
des
Verkehrs,
sagt
Thomas
Polewsky,
Mitglied
der
OK,
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Dazu
zähle
auch
die
Sperrung
des
Neumarkts,
„
die
politisch
geboten″
ist.
Um
mehr
Menschen
in
Busse
zu
kriegen,
müsse
der
ÖPNV
ausgebaut
werden
–
insbesondere
für
die
vielen
Pendler.
„
Der
städtische
ÖPNV-
Standard
hört
an
den
Stadtgrenzen
auf″,
sagt
er.
Die
viel
diskutierte
Stadtbahn
würde
ebenfalls
mehr
Menschen
aus
dem
Auto
holen.
Der
Radverkehr
gehöre
gestärkt,
und
auch
andere
NO2-
Quellen
müssten
reduziert
werden.
Anwohner
und
Umweltverbände
können
die
Stadt
Osnabrück
wegen
der
überhöhten
Werte
verklagen.
Auf
lange
Sicht
drohen
Strafzahlungen
durch
die
EU.
Derzeit
läuft
ein
Vertragsverletzungsverfahren
gegen
die
Bundesrepublik
Deutschland,
weil
28
Ballungsregionen
die
Werte
seit
2010
nicht
einhalten.
IHK
gegen
Sperrung
Die
IHK
Osnabrück
–
Emsland
–
Grafschaft
Bentheim
sieht
das
Problem
in
der
Verkehrssteuerung.
„
Fahrzeuge
stoßen
besonders
dann
viele
Stickoxide
aus,
wenn
sich
der
Verkehr
staut.
Statt
den
Neumarkt
für
Pkw
zu
sperren,
sollten
vielmehr
die
bestehenden
Möglichkeiten
für
eine
bessere
Verkehrssteuerung
dort
und
auf
dem
Wall
genutzt
werden″,
sagt
IHK-
Hauptgeschäftsführer
Marco
Graf
auf
Anfrage
unserer
Redaktion.
Auch
der
Umstieg
auf
E-
Busse
werde
helfen.
„
Keine
vernünftige
Option
ist,
die
im
Einzugsgebiet
Osnabrücks
stark
verbreiteten
Diesel-
Pkw
schlicht
auszusperren.
Dies
würde
die
Erreichbarkeit
der
Innenstadt
erheblich
beeinträchtigen
und
Osnabrück
als
Arbeits-
und
Einkaufsstandort
schwächen.″
Droht
Strafzahlung?
Die
EU
muss
nun
entscheiden,
ob
sie
20
weitere
Ballungsräume
–
etwa
Hannover,
Osnabrück
und
Oldenburg
–
in
das
Vertragsverletzungsverfahren
einbezieht
oder
ein
weiteres
wegen
weiterer
Verstöße
eröffnet.
Ende
2015
lief
der
maximale
Verlängerungszeitraum
für
alle
betroffenen
Städte
aus.
Gerdts
ist
„
gespannt,
ob
die
EU
Osnabrück
nun
ins
laufende
Vertragsverletzungsverfahren
einbezieht
oder
ein
weiteres
Verfahren
eröffnet″.
Die
Entscheidung
werde
wohl
in
diesem
Jahr
fallen.
Am
Ende
wird
entschieden,
ob
Klage
beim
Europäischen
Gerichtshof
erhoben
wird.
Daraus
könne
eine
feste
Strafe
von
rund
30
Millionen
Euro
resultieren
–
und
Tagesstrafen
von
28
000
bis
880
000
Euro,
sofern
in
Deutschland
weiterhin
irgendwo
Grenzwerte
überschritten
werden.
Da
die
EU
nur
Staaten
und
nicht
einzelne
Städte
verklagen
kann,
würde
der
Bund
das
Geld
von
den
Ländern
einfordern.
Das
Land
Niedersachsen
könnte
es
sich
nicht
von
Osnabrück
wiederholen.
Hierzu
fehlt
die
Rechtsgrundlage.
Doch
sollte
es
so
weit
kommen,
könnte
das
Land
ein
entsprechendes
Gesetz
verabschieden.
Erst
dann
ist
denkbar,
dass
die
Stadt
Osnabrück
selbst
für
überhöhte
Grenzwerte
zahlen
müsste.
Weitere
Informationen
und
Hintergründe
zu
diesem
Thema
auf
www.noz.de/
os
Bildtext:
Die
Messstation
am
Schlosswall
maß
im
vergangenen
Jahr
einen
Jahresmittelwert
von
47
Mikrogramm
Stickstoffdioxid
pro
Kubikmeter
Luft.
Erlaubt
sind
nur
40
Mikrogramm.
Foto:
Elvira
Parton
Kommentar:
Unliebsame
Entscheidungen
notwendig
Es
ist
keine
Überraschung:
Osnabrück
patzte
auch
im
vergangenen
Jahr
beim
Stickstoffdioxid.
Die
Verwaltung
argumentiert,
ihre
Möglichkeiten
seien
begrenzt.
Natürlich
kann
der
Rat
nicht
dafür
sorgen,
dass
Autos
realistische
Werte
gemäß
der
Abgasnorm
Euro
6
einhalten.
Es
ist
Aufgabe
des
Bundes,
die
Hersteller
zu
niedrigeren
Schadstoffausstößen
zu
zwingen.
Mit
dem
Nein
zur
blauen
Plakette
für
Dieselfahrzeuge
hat
er
eine
weitere
Chance
auf
Besserung
vertan.
In
der
Tat:
Die
Möglichkeiten
des
Rats
der
Stadt
sind
begrenzt.
Die
voraussichtliche
Sperrung
des
Neumarkts
ist
ein
guter
Anfang,
um
die
Schadstoffbelastung
zu
senken,
ebenso
die
Umstellung
der
Stadtwerke
auf
E-
Busse.
Doch
auch
die
Anwohner
anderer
Hauptstraßen
wollen
keine
womöglich
krebserregenden
Luftpartikel
einatmen.
Auf
die
Vernunft
von
Autofahrern,
die
jede
noch
so
kurze
Strecke
mit
dem
Auto
zurücklegen,
darf
der
Rat
nicht
hoffen.
Den
Verkehr
kann
er
durch
Anreize
reduzieren.
Und
er
muss
zusätzlich
unliebsame
Maßnahmen
wie
die
Neuverteilung
der
Flächen
zugunsten
von
Fußgängern,
Radfahrern
und
Bussen
in
Betracht
ziehen.
Ein
besseres
ÖPNV-
Angebot,
mehr
Carsharing
und
mehr
Tempo-
30-
Zonen
könnten
ebenfalls
Abhilfe
schaffen,
um
nur
einige
Beispiele
zu
nennen.
Die
Fakten
liegen
auf
dem
Tisch.
Nun
ist
Handeln
notwendig.
Osnabrück
im
Vergleich
mit
anderen
Städten
n
Niedersachsen
schnitten
2016
beim
NO2
zwei
Städte
schlechter
ab
als
Osnabrück.
Schlusslicht
ist
nach
den
bisherigen
Daten
Oldenburg.
Dort
betrug
der
Mittelwert
der
Verkehrsstation
50
Mikrogramm
Stickstoffdioxid
pro
Kubikmeter
Luft
(µg/
m³)
.
Die
Station
in
Hannover
maß
48
Mikrogramm,
wie
aus
vorläufigen
Zahlen
des
Lufthygienischen
Überwachungssystems
hervorgeht.
Es
folgte
die
Verkehrsstation
am
Osnabrücker
Schlosswall
mit
47
µg/
m³.
Die
anderen
Verkehrsstationen
in
Niedersachsen
verzeichneten
2016
keine
zu
hohen
Werte.
Braunschweig
kam
2016
auf
die
exakt
maximal
erlaubten
40
Mikrogramm,
ebenso
die
Verkehrsstation
in
Göttingen.
Die
Messstationen
in
Wolfsburg
(35
µg/
m³)
und
Barbis
(Bad
Lauterberg,
20
µg/
m³)
maßen
im
vergangenen
Jahr
Werte
im
erlaubten
Bereich.
Auch
Osnabrücks
große
Nachbarstädte
in
Nordrhein-
Westfalen
scheinen
2016
die
erlaubten
40
Mikrogramm
nicht
zu
überschreiten.
Münster
kam
von
Januar
bis
Oktober
auf
einen
Mittelwert
von
37
Mikrogramm,
wie
aus
Zahlen
des
Landesamts
für
Natur,
Umwelt
und
Verbraucherschutz
hervorgeht.
Bielefeld
steht
offenbar
noch
besser
da:
Im
selben
Zeitraum
maß
die
dortige
Verkehrsstation
einen
Mittelwert
von
32
µg/
m³.
Auch
das
sind
vorläufige
Zahlen.
In
gesamt
Nordrhein-
Westfalen
fällt
die
Bilanz
aber
negativ
aus.
Knapp
die
Hälfte
aller
Stationen
im
Land
messe
Werte
oberhalb
des
erlaubten
Grenzwertes,
sagte
Birgit
Kaiser
de
Garcia,
Sprecherin
des
Umweltlandesamtes,
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
Besonders
hohe
Werte
registrierten
Stationen
in
Düsseldorf
und
Köln.
Autor:
yjs
Themenlisten:
T.04.20. Projekt Klimastadt 2017- Klimageschichte -allgemein
T.04.20.2. Auswahl - Luftschadstoffe « T.04.20. Projekt Klimastadt 2017- Klimageschichte -allgemein