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1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Ein Fisch für Kenner
Zwischenüberschrift:
Silvesterkarpfen ist in Osnabrück eine Tradition für wenige
Artikel:
Originaltext:
Für
manche
gehört
er
zu
Silvester
wie
Dinner
for
One
und
Raketen:
der
Karpfen.
In
Osnabrück
verkauft
zum
Beispiel
der
Forellenhof
Nettetal
die
Fische.
Die
Nachfrage
ist
in
den
letzten
Jahren
jedoch
immer
weiter
zurückgegangen.
Osnabrück.
Neben
Fondue
und
Raclette
ist
der
Karpfen
das
traditionelle
Silvestergericht.
Auch
an
Heiligabend
wird
der
Fisch
gern
verzehrt.
Die
Tradition
stammt
aus
der
Zeit,
als
die
christlichen
Kirchen
den
Advent
als
Fastenzeit
begingen
und
viele
Gläubige
daher
am
24.
Dezember
Fisch
servierten.
In
Tschechien,
aber
auch
in
einigen
Teilen
Deutschlands
gibt
es
zudem
den
Brauch,
die
getrocknete
Schuppe
eines
Weihnachts-
oder
Silvesterkarpfens
in
das
Portemonnaie
zu
legen,
in
der
Hoffnung,
dass
einem
im
folgenden
Jahr
nie
das
Geld
ausgeht.
Im
Raum
Osnabrück
hat
der
Karpfen
einen
schweren
Stand.
Hier
ist
die
Forelle
der
bevorzugte
Speisefisch,
wie
Stephanie
Wellenbüscher-
Uthmann
vom
Forellenhof
Nettetal
berichtet.
Auch
Saibling
sei
gefragt.
„
Das
ist
hier
nicht
unbedingt
eine
Karpfengegend″,
so
die
Fischwirtschaftsmeisterin.
Karpfen-
Hochburgen
seien
vor
allem
Franken
und
Ostdeutschland,
aber
auch
im
Hamburger
Raum
sei
der
Fisch
beliebt.
Eine
Karpfenaufzucht
gibt
es
hier
in
der
Region
nicht,
die
nächste
befindet
sich
nördlich
von
Cloppenburg
in
Ahlhorn,
wie
Wellenbüscher-
Uthmanns
Mutter
Edith
Benjamin-
Uthmann
erklärt,
die
die
Forellenzucht
mit
ihrer
Tochter
betreibt.
Dennoch
kaufen
die
beiden
Frauen
jedes
Jahr
einige
der
fast
schuppenlosen
Spiegelkarpfen,
die
sie
Privatpersonen
und
Geschäften
zwischen
Dezember
und
Ostern
anbieten.
Die
Zahl
der
privaten
Kunden
sinkt
jedoch
immer
weiter:
„
Die
Nachfrage
ist
rückläufig,
früher
war
das
viel
mehr″,
berichtet
Wellenbüscher-
Uthmann.
Der
Grund:
Der
Karpfen
hat
mehr
Gräten
als
so
mancher
seiner
Artgenossen.
„
Für
viele
ist
das
ein
großes
Handicap″,
so
die
Fischexpertin.
Dabei
würden
auch
Jüngere
durchaus
gerne
Karpfen
essen:
„
Aber
nur
solange
die
Mutter
ihn
zubereitet″,
meint
Wellenbüscher-
Uthmann
augenzwinkernd.
Dabei
sei
das
Fleisch
des
Karpfens
sehr
hochwertig,
fettarm
ist
er
noch
dazu.
100
Gramm
Karpfen
haben
laut
dem
Verband
der
Bayrischen
Berufsfischer
rund
120
Kalorien.
Zum
Vergleich:
Bei
der
Rinderschulter
sind
es
150,
bei
der
Schweineschulter
gar
das
Doppelte.
Früher
wurden
im
Nettetal
viele
Karpfen
lebend
verkauft,
inzwischen
schlachten
die
Uthmanns
die
Tiere
und
nehmen
sie
vor
den
Augen
der
Kunden
küchenfertig
aus.
Anders
als
man
vermuten
könnte,
machen
Filets
jedoch
nur
einen
kleinen
Teil
des
verkauften
Karpfens
aus.
Zwar
erfreuen
sie
sich
wachsender
Beliebtheit,
die
große
Mehrheit
kauft
jedoch
einen
ganzen
Fisch.
„
Das
sind
meist
gestandene
Hausfrauen,
die
alles
gebrauchen″,
so
Wellenbüscher-
Uthmann.
Überhaupt
sind
es
jedes
Jahr
dieselben
Kunden,
die
auf
dem
Forellenhof
Karpfen
kaufen
–
die
meisten
zu
Weihnachten,
einige
auch
zu
Silvester.
„
Viele
dieser
Kunden
sehe
ich
nur
zu
dieser
Zeit″,
meint
die
Forellenzüchterin.
Nach
dem
Jahreswechsel
nimmt
das
Interesse
an
Karpfen
merklich
ab.
Die
Karpfen
aus
dem
Nettetal
schwimmen
zum
Teil
für
einige
Wochen
mit
den
Forellen
im
Teich.
Danach
kommen
die
Tiere
in
das
Haus
ins
Brunnenwasser,
das
Tag
und
Nacht
fließt.
Das
ist
wichtig,
damit
der
Karpfen
seinen
schlammigen
Teichgeschmack
verliert.
Dort
im
Wasser
können
sich
die
Kunden
„
ihren″
Karpfen
aussuchen.
Theoretisch
ist
es
auch
möglich,
sich
einen
Karpfen
in
einem
der
Angelteiche
selber
zu
fischen.
Allerdings:
„
Der
Karpfen
ist
schlau,
der
lässt
sich
nicht
so
einfach
fangen″,
meint
Wellenbüscher-
Uthmann.
Die
meisten
Karpfen
wiegen
beim
Verkauf
etwa
1,
5
bis
1,
8
Kilo.
In
diesem
Jahr
hat
der
Forellenhof
allerdings
auch
seinen
bisher
schwersten
Karpfen
verkauft:
7,
8
Kilo
hat
das
Tier
auf
die
Waage
gebracht.
Die
Kunden
kaufen
ihre
Karpfen
in
der
Regel
einige
Tage
vor
dem
Fest,
manche
kommen
aber
auch
erst
an
Heiligabend.
In
der
Zubereitung
sind
sie
versiert,
doch
gelegentlich
suchen
sich
die
Käufer
bei
den
Uthmanns
neue
Anregungen.
Für
diesen
Fall
haben
Mutter
und
Tochter
immer
einige
Rezeptkarten
parat.
Auch
für
die
traditionellste
aller
Karpfen-
Zubereitungen:
Karpfen
blau
(siehe
Box)
.
Durch
das
Garen
in
einem
mit
Essig
versetzten
Sud
erhält
der
Fisch
eine
zarte
Blaufärbung.
Voraussetzung
ist
eine
intakte
Schleimschicht
der
Fischhaut.
Da
sie
frisch
geschlachtet
werden,
eigenen
sich
die
Karpfen
aus
dem
Nettetal
gut
für
diese
Art
der
Zubereitung:
„
Bei
uns
bleibt
die
Schleimhaut
unbeschädigt″,
sagt
Wellenbüscher-
Uthmann.
Weniger
aufwendig
ist
es,
den
Karpfen
zu
braten.
Dabei
werden
die
geschuppten,
mit
Wasser
gereinigten
und
trocken
getupften
Karpfenhälften
gesalzen
und
gepfeffert.
Anschließend
wendet
man
sie
in
Mehl
und
brät
sie
in
reichlich
Butterschmalz.
Garniert
mit
Petersilie
und
Zitronenscheiben,
schmeckt
der
Karpfen
zum
Beispiel
zu
Kartoffeln
und
Salat.
Und
egal
ob
blau,
gebraten
oder
gefüllt
–
eine
Alternative
zu
Fondue
und
Raclette
ist
er
allemal.
Rezeptideen
finden
Sie
auf
der
Themenseite
auf
www.noz.de/
rezepte
Autor:
Danica Pieper