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1.
Erscheinungsdatum:
29.12.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Veggie-Wurst soll nicht mehr Wurst heißen
Alles Wurst, oder nicht?
Zwischenüberschrift:
Ernährungsminister Schmidt will Verbot von Fleischbezeichnung für Veggie-Produkte
Artikel:
Originaltext:
Berlin.
Bundeslandwirtschaftsminister
Christian
Schmidt
(CSU)
fordert,
dass
vegetarische
und
vegane
Lebensmittel
nicht
mehr
mit
Namen
für
Fleischprodukte
bezeichnet
werden
dürfen.
„
Ich
möchte
nicht,
dass
wir
bei
diesen
Pseudo-
Fleischgerichten
so
tun,
als
ob
es
Fleisch
wäre″,
sagte
Schmidt
der
„
Bild″-
Zeitung.
Bezeichnungen
wie
„
vegetarisches
Schnitzel″
und
„
vegane
Currywurst″
seien
komplett
irreführend
und
würden
die
Verbraucher
verunsichern.
Er
setze
sich
für
ein
Verbot
solcher
Bezeichnungen
ein,
sagte
der
CSU-
Politiker.
Wer
auf
Lyoner,
Schinken
und
Roulade
steht,
beäugt
Soja-
Würstchen
oft
mit
einer
Mischung
aus
Mitleid
und
Misstrauen.
Agrarminister
Schmidt
sieht
in
Fleischersatz,
der
sich
Schnitzel
oder
Wurst
nennt,
Verbrauchertäuschung.
Er
will
handeln.
dpa/
lori
Berlin.
Als
Vegetarier
muss
man
auf
nichts
verzichten.
Weder
auf
Currywurst
noch
auf
Geschnetzeltes
oder
Speckwürfel,
nicht
mal
auf
eine
Blutwurst.
Gut,
all
das
ist
vielleicht
nicht
aus
Rind,
Schwein
oder
Geflügel
gemacht.
Sondern
aus
Soja,
Seitan
oder
Gemüse.
Was
Aussehen
und
Konsistenz
angeht,
kommen
die
Veggie-
Produkte
recht
nahe
ans
Original
ran.
Über
Geschmack
lässt
sich
bekanntlich
nicht
streiten.
Über
Bezeichnungen
schon.
„
Diese
Begriffe
sind
komplett
irreführend
und
verunsichern
die
Verbraucher″,
antwortet
Ernährungsminister
Christian
Schmidt
auf
die
Frage
der
„
Bild″-
Zeitung,
warum
ein
„
vegetarisches
Schnitzel″
oder
eine
„
vegane
Currywurst″
heißen
dürfen,
wie
sie
eben
heißen.
Der
CSU-
Politiker
belässt
es
nicht
dabei:
„
Ich
setze
mich
dafür
ein,
dass
sie
im
Sinne
einer
klaren
Verbraucherkennzeichnung
verboten
werden.″
Wenn
der
weihnachtsbratensatte
Deutsche
Fragen
zur
Bedeutung
von
Wörtern
hat,
hilft
ihm
der
Duden
weiter.
Da
heißt
es
zur
„
Wurst″:
„
Nahrungsmittel
aus
zerkleinertem
Fleisch″.
Punkt
für
Schmidt.
Aber
auch:
„
etwas,
was
wie
eine
Wurst
aussieht,
die
Form
einer
länglichen
Rolle″.
Man
könnte
argumentieren,
dass
auch
die
vegane
Currywurst
einer
wurstförmigen
Rolle
gleicht.
Oder
sich
darüber
Gedanken
machen,
dass
der
Fleischanteil
in
manch
günstiger
Bulette
überschaubar
ist.
An
dem
Thema
arbeitet
in
Schmidts
Landwirtschaftsministerium
eine
eigene
Arbeitsgruppe.
Da
geht
es,
wie
ein
Sprecher
am
Mittwoch
erklärt,
um
„
Klarheit
und
Wahrheit″,
schließlich
heiße
Butter
aus
Pflanzenöl
auch
Margarine.
Das
Ganze
laufe
auf
eine
Selbstverpflichtung
hinaus,
sagt
der
Sprecher
weiter.
Schmidt
selbst
sagt
im
Interview,
er
sei
sich
sicher,
dass
die
Hersteller
sich
eigene
Namen
überlegen
würden.
Das
allerdings
hält
Till
Strecker
vom
Vegetarierbund
Deutschland
(Vebu)
für
problematisch.
Denn
wenn
eine
Bezeichnung
wie
„
Schnitzel″
ersetzt
werden
müsse,
gingen
viele
Informationen
jenseits
des
Fleischgehalts
verloren,
die
Kunden
mitdächten:
etwa
zu
Form,
Zubereitungsweise
und
dass
man
es
meist
nicht
zum
Frühstück
esse.
Er
wehrt
sich
gegen
Schmidts
Vorwurf
der
Irreführung:
„
Niemand
versucht,
Kunden
fleischfreie
Produkte
unterzujubeln.″
Es
geht
um
viel
Geld.
Mit
Fleisch-
und
Wurstersatz
habe
der
Lebensmittel-
Einzelhandel
2015
mehr
als
150
Millionen
Euro
Umsatz
gemacht,
heißt
es
beim
Vebu
.
Schweinefleisch
in
Kitas
Erkenntnisse
darüber,
dass
Kunden
über
Fehlkäufe
klagen,
weil
sie
statt
Hähnchengeschnetzeltem
irrtümlich
Soja
in
den
Einkaufswagen
gelegt
haben,
gebe
es
dagegen
nicht,
sagt
Strecker.
Auch
das
zuständige
Ministerium
nennt
auf
Nachfrage
keine
Zahlen.
Um
hitzige
Debatten
über
Wurst
und
Fleisch
auszulösen,
braucht
es
die
in
Deutschland
auch
gar
nicht.
Das
Thema
bewegt
und
erzürnt,
wie
die
Grünen
2013
mit
ihrer
Veggie-
Day-
Idee
erfahren
mussten.
Schmidt
bringt
am
Mittwoch
auch
gleich
noch
ein
zweites
tierisches
Reizthema
auf
und
plädiert
–
ohne
Zahlen
–
dagegen,
dass
Kitas
und
Schulen
mit
Rücksicht
auf
muslimische
Kinder
Schweinefleisch
vom
Speiseplan
nehmen.
„
Völlig
inakzeptabel″
sei
das.
Landwirte
unter
Druck:
mehr
auf
noz.de
/
landwirtschaft
Kommentar:
Ziel
verfehlt
Bundesernährungsminister
Christian
Schmidt
macht
sich
offenbar
ernsthafte
Sorgen
um
die
Auffassungsgabe
der
Konsumenten.
Er
spricht
ihnen
die
Fähigkeit
ab,
Fleisch
von
einem
pflanzlichen
Produkt
zu
unterscheiden,
das
von
seinem
Hersteller
als
„
vegetarisches
Schnitzel″
bezeichnet
wird.
Schummelei!
Das
gehört
verboten,
findet
der
Minister.
Ist
es
nun
so
weit?
Ist
der
Verbraucher
so
unmündig,
dass
ihm
der
Staat
beim
Unterscheiden
von
Fleisch
und
Fleischersatz
im
Supermarkt
beistehen
muss?
Keine
Frage:
Hersteller
von
vegetarischem
Fleischimitat
müssen
aufführen,
welche
Zutaten
ihre
Waren
enthalten.
Wer
die
Inhaltsangaben
auf
Packungen
liest,
erfährt
beispielsweise,
dass
vegetarische
Wurstsorten
teils
zu
mehr
als
der
Hälfte
aus
Ei
bestehen.
So
manchem,
der
aus
ethischen
Gründen
auf
Fleisch
verzichtet,
dreht
sich
auch
beim
Gedanken
an
industrielle
Legehennenhaltung
inklusive
Kükentötung
der
Magen
um.
Was
genau
ist
drin?
Woher
kommt
es?
Wie
wurde
es
hergestellt?
Diese
Informationen
sind
oft
unzureichend.
Aber
genau
auf
sie
kommt
es
an
–
ob
bei
vegetarischen
Produkten
oder
bei
Fleisch.
Mit
einer
Verpflichtung
zu
maximaler
Transparenz
erwiese
Schmidt
dem
Verbraucher
einen
größeren
Dienst
als
mit
der
Forderung
nach
einem
Verbot,
Veggie-
Schnitzel
Schnitzel
zu
nennen.
Autor:
epd, Christian Schaudwet