User Online: 2 | Timeout: 21:49Uhr ⟳ | Ihre Anmerkungen | NUSO-Archiv | Info | Auswahl | Ende | AAA  Mobil →
NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Datensätze des Ergebnis
Suche: Auswahl zeigen
Treffer:1
Sortierungen:
Anfang der Liste Ende der Liste
1. 
(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Bäume aus der Region für die Welt
 
Deutsche Bäume für den Kreml
Zwischenüberschrift:
Pflanzen aus der Region sind im Ausland begehrt – Branche dennoch unter Druck
Artikel:
Kleinbild
 
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Bäume und andere Pflanzen aus Deutschland sind ein Exportschlager. Sogar am Kreml in Moskau stehen Gewächse aus der Region Weser-Ems. Dennoch steht die Branche unter Druck sieht die Online-Konkurrenz aber gelassen.

Bäume made in Germany″ sind ein echter Exportschlager. Manche Baumschulen und Pflanzenproduzenten im Nordwesten machen einen großen Teil ihres Umsatzes im Ausland.

Quakenbrück/ Papenburg. Nur ganz wenige Anbieter in Europa haben solch eine Qualität im Programm wie die deutschen Spitzenbaumschulen″, sagt Walter Dirksmeyer vom Thünen-Institut für Ländliche Räume, Wald und Fischerei. Etwa 20 Prozent ihres Umsatzes von rund einer Milliarde Euro machen die deutschen Baumschulen im Ausland.

Deutsche Baumschulen genießen einen sehr guten Ruf im Ausland. Einige Baumschulen sind spezialisiert auf besonders große Bäume und können den Kunden im Ausland Waren anbieten, die sonst nicht leicht zu bekommen sind″, sagt Martin Müller, Geschäftsführer der Amo-Baumschulen mit Sitz in Quakenbrück .

Einer der Hauptmärkte ist Russland trotz der dortigen Wirtschaftskrise und des Rubel-Einbruchs, was auch die deutschen Betriebe zu spüren bekamen. So sackten die Erlöse der größten Baumschule in der EU, Bruns-Pflanzen in Bad Zwischenahn, in Russland um 25 Prozent ab. Kunden sind oft Oligarchen, die ihre Privatgärten mit deutscher Ware bestücken lassen.

Auch die Amo-Baumschulen machen 20 Prozent ihres Umsatzes mit dem Geschäft im Ausland, wie Müller bestätigt. Seine Kunden sitzen in Polen, Österreich und der Schweiz. Über Händler oder Baumschulen beispielsweise im Ammerland beliefert sein Unternehmen auch Kunden in Frankreich und Skandinavien.

Doch warum kaufen Unternehmen die Bäume in Deutschland und nicht zu Hause? Vor allem in osteuropäischen Ländern hätten Gartencenter keine Tradition, sagt Müller. Aus diesem Grund könnten viele Unternehmen die gewünschten Pflanzen nicht vor Ort kaufen.

Auch beim Konkurrenten Lorberg aus Brandenburg beträgt allein der Russland-Anteil 25 Prozent. Von den Brandenburgern stammen die mehr als 100 Fichten, auf die der russische Präsident Wladimir Putin von seinem Amtssitz im Herzen Moskaus aus schaut. Traditionell wird Picea pungens Glauca am Kreml gepflanzt.

Doch nicht nur Bäume, sondern auch Pflanzen und Kräuter aus Deutschland sind im Ausland beliebt. Der Beet- und Balkonpflanzenproduzent Emsflower aus Emsbüren verkauft nach eigenen Angaben über niederländische Exporteure und deutsche Discount-Unternehmen in nahezu alle Länder Europas. Auch die Gartenbauzentrale mit Sitz in Papenburg liefert ihre Ware ins europäische Ausland unter anderem nach Belgien, Frankreich, Ungarn, in die Niederlande, nach Schweden und Polen. Der Verkaufschlager ist Basilikum, dann folgen Petersilie, Schnittlauch und Minze.

Doch obwohl Pflanzen und Bäume aus Deutschland einen guten Ruf genießen, sei die Stimmung in der Baumschulbranche in den letzten drei bis vier Jahren eher mau gewesen, sagt Müller. Das Angebot aus dem Internet mache dem stationären Handel Probleme . Doch Müller betont: Vergleichbar gute Qualität, wie sie Baumschulen anbieten, findet man im Internet nicht billiger.″ Online-Händler könnten mehr Sorten anbieten. Wenn man eine exotische Pflanze kaufen möchte, findet man sie im Internet natürlich leichter″, sagt Müller. Der stationäre Handel könne keine unendliche Menge an Pflanzen bereithalten. Er blickt dennoch positiv in die Zukunft. Bedarf an Bäumen gebe es immer. Mit den Bäumen ist es wie mit Autos. Wenn man gerade kein Geld hat für ein neues Auto, dann kauft man es einfach später.
(Mit dpa)

Bildtext:
Etwa 20 Prozent seines Umsatzes macht Martin Müller, Geschäftsführer der Amo-Baumschulen in Quakenbrück, mit dem Geschäft im Ausland.

Foto:
Rolf Kamper
Autor:
zud


Anfang der Liste Ende der Liste