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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
„Berliner Kissen″ ohne Wirkung?
Zwischenüberschrift:
Autos fahren zwischen Brems-Buckeln am Westerberg einfach durch
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Seit Oktober sollen sogenannte Berliner Kissen den Verkehr auf dem Westerberg beruhigen. Die Anwohner des Lieneschwegs sind von den Bremsschwellen jedoch zunehmend genervt.

Eigentlich hat der zweijährige Sohn von Jens Feist morgens bis halb acht durchgeschlafen. Doch seit ein paar Wochen kommt er jeden Morgen um halb sechs ins Bett seiner Eltern gekrabbelt und klagt, er könne nicht mehr schlafen es sei einfach zu laut. Es sind vor allem die Autos mit Anhänger und Werkzeug hinten drin, zum Beispiel die Landschaftsgärtner wenn die morgens über die Hubbel fahren, dann macht das richtig Lärm″, sagt Jens Feist, der mit seiner Familie am Lieneschweg wohnt.

Er ist nicht der Einzige, der sich über die Berliner Kissen ärgert. Bereits im Oktober protestierten etwa 70 der 100 Anwohner mit ihrer Unterschrift gegen die Bremsschwellen. Vor zwei Wochen wurden weitere Unterschriften nachgereicht.

Zudem scheinen die Berliner Kissen ihre Wirkung zu verfehlen: Die Autofahrer fahren einfach zwischen den Kissen durch und bremsen sogar ab und warten, dass kein Gegenverkehr kommt, damit sie dann mittig fahren können, es ist furchtbar nervig″, berichtet uns eine weitere Anwohnerin.

Als blanken Hohn empfand Feist in der Berichterstattung unserer Redaktion das Zitat von Stadtbaurat Frank Otte: Laut seinen Erfahrungen hätten die Berliner Kissen Nachteile für die direkten Anwohner, die anderen seien aber meistens sehr zufrieden. Welche anderen sollen das denn sein?″, fragt Feist.

Bei meiner Nachbarin, da klappern die Gläser in der Vitrine. Zudem möchte ich noch einmal betonen, dass der Lieneschweg eine normale Tempo-30-Straße in einem Wohngebiet ist und keine Durchgangsstraße.″ Doch durch die Berliner Kissen habe die Verkehrslage am Westerberg inzwischen Wildwest-Züge″ jeder mache, was er wolle. Wer nicht einfach mittig fährt, weicht auf den Bürgersteig aus. Falsch: wich denn laut Feist wurden kurzfristig Holzpflöcke auf den Gehwegen angebracht.

Auch wir haben die Beobachtung gemacht, dass Autofahrer zwischen den Kissen hindurchfahren, obwohl sie eigentlich dazu angehalten sind, rechts zu fahren″, bestätigt Stadt-Sprecher Sven Jürgensen und betont, dass es sich bei den Berliner Kissen am Westerberg um einen Testlauf handele, dessen Ergebnisse Anfang kommenden Jahres im Stadtentwicklungsausschuss besprochen werden sollen. Womöglich müssten die Kissen dann noch einmal versetzt werden.

Die weitere Kritik von Jens Feist kann er so nicht teilen ja, es gebe Beschwerden über mehr Lärm durch die Bremsschwellen; doch auch die gegenteilige Meinung sei gegenüber der Stadt schon geäußert worden.

Erste Kontrollmessungen hätten jedoch gezeigt, dass die Kissen durchaus den gewünschten Effekt erzielten nämlich den, dass Autofahrer ihre Geschwindigkeit reduzieren. Die derzeitige Planung der Stadt sieht vor, in den Osterferien weitere Bremsschwellen am Westerberg anzubringen.

Bildtext:
So war das eigentlich nicht gedacht: Am Lieneschweg fahren die meisten Autofahrer einfach zwischen den Berliner Kissen hindurch, anstatt abzubremsen und über die Bremsschwelle zu fahren.

Foto:
Cornelia Achenbach
Autor:
coa


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