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1.
Erscheinungsdatum:
23.12.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Höhere Kita-Beiträge für Gutverdiener
Zwischenüberschrift:
Osnabrück will Sozialstaffel einführen – Mehreinnahmen von 3,5 Millionen Euro?
Artikel:
Originaltext:
Gut
verdienende
Eltern
sollen
in
Zukunft
höhere
Kita-
Beiträge
zahlen.
Die
Stadt
will
eine
Sozialstaffel
einführen,
die
Gerechtigkeit
schafft
und
die
Einnahmen
spürbar
erhöht.
Osnabrück.
Osnabrück
ist
die
einzige
unter
den
großen
Städten
in
Niedersachsen,
die
Kita-
Beiträge
nicht
nach
der
wirtschaftlichen
Leistungsfähigkeit
der
Eltern
staffelt.
Auch
in
den
Umlandgemeinden
sind
einkommensabhängige
Beiträge
zum
Teil
schon
seit
zwei
Jahrzehnten
üblich.
Das
Landesgesetz
sagt:
„
Die
Sätze
der
Gebühren
und
Entgelte
sollen
sich
nach
der
wirtschaftlichen
Leistungsfähigkeit
der
Sorgeberechtigten
unter
Berücksichtigung
der
Zahl
ihrer
Kinder
richten
und
gestaffelt
werden.″
Die
Friedensstadt
ist
einen
anderen
Weg
gegangen,
um
diese
Vorgabe
zu
erfüllen:
Der
Monatsbeitrag
ist
mit
182,
70
Euro
vergleichsweise
niedrig,
und
Geschwisterkinder
sind
seit
2013
komplett
frei.
Finanziell
schlecht
gestellte
Familien,
die
Sozialleistungen
beziehen
oder
bestimmte
Einkommensgrenzen
nicht
überschreiten,
sind
ebenfalls
von
den
Kitagebühren
befreit.
Etwa
ein
Drittel
der
Familien,
deren
Kinder
in
Osnabrücker
Einrichtungen
betreut
werden,
fallen
unter
diese
Regel.
Zum
Vergleich:
Im
Osnabrücker
Land
kassieren
die
Kommunen
einkommensabhängig
bis
zu
320
Euro,
in
Oldenburg
bis
zu
414
Euro
und
in
Münster
bis
zu
661
Euro
monatlich.
Der
erste
Vorstoß,
die
Beiträge
enger
den
elterlichen
Einkommen
anzupassen,
ist
schon
vier
Jahre
alt.
Als
der
Stadtrat
Ende
2012
eine
lineare
Beitragserhöhung
beschloss,
gab
er
zugleich
der
Verwaltung
den
Auftrag,
ein
Konzept
für
eine
Sozialstaffelung
zu
erarbeiten.
Es
sollten
die
Erfahrungen
vergleichbarer
Städte
wie
Münster
und
Oldenburg
herangezogen
werden.
Wichtig
war
dem
Rat,
dass
der
bürokratische
und
personelle
Aufwand
nicht
zu
groß
werden
sollte.
Im
August
2013
legte
die
Verwaltung
dem
Rat
Ergebnisse
vor.
In
Kurzfassung:
Es
gibt
nicht
die
eine
optimale
Lösung,
sondern
viele
verschiedene
Modelle
mit
sehr
unterschiedlichen
Parametern.
Wie
wird
das
Einkommen
definiert?
Wie
ist
es
nachzuweisen?
Wer
kontrolliert
die
Angaben?
Wie
viele
Beitragsstufen
soll
es
geben?
Wie
werden
Geschwisterkinder
behandelt?
Wie
werden
unterschiedliche
Betreuungsarten
(Krippe,
Kindergarten
oder
Hort)
gewichtet?
Fragen,
die
bis
heute
nicht
beantwortet
sind,
denn
die
Ratsfraktionen
haben
das
Thema
Sozialstaffel
nach
2013
weitgehend
ruhen
lassen.
Auf
der
Giftliste
Jetzt
ist
es
wieder
aktuell.
Finanzchef
Thomas
Fillep
brachte
die
Beitragsanpassung
mit
dem
Doppelhaushalt
2016/
2017
auf
die
politische
Tagesordnung
und
legte
nun
noch
einmal
nach:
In
der
Konsolidierungsliste,
die
Fillep
dem
Rat
Anfang
Dezember
zusammen
mit
dem
Nachtragshaushalt
vorlegte,
nimmt
die
Neuordnung
der
Kita-
Beiträge
eine
dominierende
Stellung
ein.
Um
fünf
Millionen
Euro
will
die
Stadt
das
Ergebnis
bis
2019
verbessern,
die
Elternbeiträge
sollen
mit
zusätzlichen
Einnahmen
von
3,
5
Millionen
Euro
ab
2018
den
Löwenanteil
dazu
liefern.
Doch
wie?
Die
Konsolidierungsliste
macht
dazu
keine
Angaben.
Nur
das
finanzielle
Ziel
ist
definiert.
Unklar
ist
nicht
nur
die
Struktur
einer
Sozialstaffelung,
unbekannt
ist
auch
die
Einkommensverteilung
der
Eltern
in
Osnabrück,
denn
darüber
gibt
es
keine
Daten.
Um
einen
Anhaltspunkt
zu
bekommen,
legte
die
Verwaltung
die
Daten
aus
Oldenburg
zugrunde,
wo
es
seit
2014
eine
Sozialstaffel
gibt.
Die
Hochrechnung
ergab
für
Osnabrück,
dass
eine
einkommensabhängige
Beitragsstaffelung
nach
Oldenburger
Vorbild
3,
5
Millionen
Euro
zusätzlich
erbringen
würde.
So
gelangte
die
Zahl
in
die
Konsolidierungsliste.
Eine
Arbeitsgruppe
aus
Vertretern
der
Fraktionen
und
Verwaltung
beschäftigt
sich
einigen
Monaten
mit
dem
Thema.
Ziel
ist
es,
zu
einem
Konzept
zu
kommen,
das
eine
breite
Mehrheit
im
Rat
finden
kann.
Der
neue
Vorstand
für
Familie
und
Soziales,
Wolfgang
Beckermann,
hat
während
seiner
offiziellen
Amtseinführung
vorige
Woche
bereits
durchblicken
lassen,
dass
er
hinter
einer
einkommensabhängigen
Beitragsgestaltung
steht.
Die
Verwaltung
will
im
März
dem
Jugendhilfeausschuss
einen
konkreten
Entwurf
für
eine
Sozialstaffel
vorlegen.
Familien-
Portal:
noz.de/
familie
Bildtext:
82,
70
Euro
kostet
ein
Ganztagsplatz
in
Osnabrück.
Familien
mit
überdurchschnittlichem
Einkommen
müssen
sich
auf
deutlich
höhere
Kita-
Beiträge
einstellen,
wenn
die
Stadt
eine
Sozialstaffel
einführt.
Foto:
David
Ebener
Kommentar:
Gerecht
Familien
zusätzlich
finanziell
zu
belasten
ist
höchst
unpopulär
und
politisch
hochsensibel.
Trotzdem:
Der
Stadtrat
muss
sich
der
Realität
stellen.
Die
Elternbeiträge
decken
in
Osnabrück
zurzeit
nur
rund
elf
Prozent
der
Kosten,
was
weit
entfernt
ist
von
der
Leitlinie
des
Landesrechnungshofes,
der
einen
Deckungsgrad
von
25
Prozent
empfiehlt.
Die
Kosten
für
die
Stadt
sind
parallel
zum
Ausbau
des
Betreuungsangebots
von
2010
bis
2016
um
fast
24
Millionen
Euro
gestiegen.
Diese
Zahlen
sprechen
für
einen
höheren
Beitrag
der
Eltern
–
doch
gleich
im
Umfang
von
3,
5
Millionen
Euro?
Wie
soll
das
gehen?
Insgesamt
nimmt
die
Stadt
derzeit
nur
6,
6
Millionen
Euro
jährlich
an
Kita-
Beiträgen
ein,
es
wäre
also
eine
Steigerung
um
über
50
Prozent.
Wenn,
wie
es
im
Wesen
einer
Sozialstaffel
liegt,
finanziell
schwache
Familien
nicht
über
Gebühr
belastet
werden
sollen,
müssten
alle
anderen
mit
exorbitanten
Erhöhungen
rechnen.
Die
Politik
muss
jetzt
grundsätzlich
klären,
mit
welcher
Priorität
sie
die
Neuordnung
der
Kita-
Gebühren
angehen
will:
Gerechtigkeit
schaffen
oder
den
Haushalt
sanieren?
Autor:
Wilfried Hinrichs