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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Blühstreifen für allerlei Gekreuch und Gefleuch
Zwischenüberschrift:
Sparkassenstiftung unterstützt Projekt der vier Jägerschaften im Landkreis
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück. Mit einem symbolischen 10 000 Euro-Scheck von der Stiftung der Sparkassen im Landkreis Osnabrück sowie mit Dankesworten für die Jägerschaft und die beteiligten Landwirte durch Landrat Michael Lübbersmann wurde in Bramsche das Blühstreifenprojekt der vier Jägerschaften im Landkreis honoriert.

Als vor fünf Jahren Martin Meyer Lührmann, Jägermeister und Bezirksvorsitzender der Jägerschaft Niedersachsen, anregte, auf Landwirte mit der Bitte zuzugehen, für ein Blühstreifenprojekt Teile ihrer Ackerflächen zur Verfügung zu stellen, wurden die seinerzeit anvisierten 100 Hektar für Utopie gehalten. Inzwischen legten die Mitglieder der Jägerschaften Bersenbrück, Melle, Wittlage und Osnabrücker Land in Kooperation mit den Landwirten 1000 Hektar Blühstreifen an. Hierzu stellten die beteiligten Bauern Flächen in einer Streifenbreite von drei bis 40 Metern zur Verfügung.

Für diese Bereitschaft dankte Landrat Michael Lübbersmann ausdrücklich der Bauernschaft und lobte den ehrenamtlichen Einsatz der Jäger als wunderbares Projekt, um die Artenvielfalt im Landkreis zu erhalten. Besonders den Bienen fehlt es an Nahrung, und auch vielen anderen Arten hilft das Blühstreifenprojekt außerordentlich″.

Bernd Heinemann, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Bersenbrück, betonte, wie wichtig es sei, dass sich die Ökologie positiv entwickelt, indem Jäger und Landwirtschaft an einem Strang ziehen. Dies soll dann nicht an der Finanzierung scheitern. Deshalb hat der Stiftungsrat beschlossen, hier mit 10 000 Euro unterstützend beizutragen.″

Den Hintergrund des Blühstreifenprojektes schilderte Jägermeister Martin Meyer Lührmann: In den letzten zehn Jahren hat sich unsere landwirtschaftlich genutzte Landschaft grundlegend verändert. Ein hoher Grad an Mechanisierung sowie die hohe Nachfrage nach landwirtschaftlichen Produkten haben zu einer immer intensiveren Bewirtschaftung geführt.″ Diese intensive Bewirtschaftung sei mitverantwortlich für den dramatischen Artenrückgang. Selbst robuste Arten wie der Fasan hätten große Probleme. Die Fasanenbesätze seien innerhalb des Landkreises Osnabrück in den letzten Jahren um 60 Prozent eingebrochen. Noch dramatischer sei die Situation beim Rebhuhn, Kiebitz und Brachvogel. Ursache hierfür sei vor allem auch der Rückgang an Insekten in der freien Landschaft.

Aus dieser Ausgangslage heraus haben wir Jäger uns überlegt, was wir als anerkannter Naturschutzverband tun können, um in dieser Landschaft mehr an Rückzugsräumen und Sekundärbiotopen und somit Lebensräumen für Insektenarten zu schaffen″, sagte Martin Meyer Lührmann. Unter dem Gesichtspunkt der Flächenverknappung erschien das Problem erst einmal unlösbar. Der feste Wille und die Erkenntnis, dass viele Landwirte in unserer Region durchaus offen sind für Naturschutz in unserer Feldflur, haben uns angetrieben, nach neuen Wegen zu suchen.″

Die Lösung: das Blühstreifenprojekt. Nach neuesten Studien leben in Blühstreifen 300-mal mehr Insekten als im benachbarten landwirtschaftlich genutzten Feld″, bemerkte der Jägermeister. Die Küken aller Bodenbrüter sind in den ersten Lebenswochen auf Insekten als Nahrungsgrundlage angewiesen. Somit bedeutet ein Rückgang an Insekten auch fehlenden Nachwuchs bei den Bodenbrütern″, so Martin Meyer Lührmann.
Autor:
hols


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