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1.
Erscheinungsdatum:
16.12.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wie kam H5N8 nach Niedersachsen?
Wie kam das Virus nach Europa?
Zwischenüberschrift:
Vogelgrippe: Streit um Einschleppung – Zweifel an offizieller Zugvogel-These
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Wie
kam
die
Vogelgrippe
nach
Niedersachsen?
Das
Landwirtschaftsministerium
in
Hannover
hat
„
erhebliche
Zweifel″
daran,
dass
daran
allein
Zugvögel
die
Schuld
tragen.
Zuvor
hatten
bereits
Naturschützer
die
These
kritisiert.
Wie
verbreitet
sich
die
Vogelgrippe
?
Immer
lauter
werden
die
Stimmen
derjenigen,
die
Zweifel
an
der
offiziellen
Lesart
äußern,
wonach
Zugvögel
den
todbringenden
Erreger
einschleppen.
Die
Geflügelwirtschaft
sei
selbst
schuld,
heißt
es.
Ein
Kampf
um
die
Deutungshoheit
hat
begonnen.
Osnabrück.
Was
die
Fachleute
des
Friedrich-
Löffler-
Instituts
(FLI)
sagen,
ist
quasi
Gesetz.
Die
Einschätzungen
der
Experten
des
Bundesforschungsinstituts
sind
maßgeblich
für
das
Handeln
der
Behörden
im
Fall
von
Tierseuchen.
Bei
der
Vogelgrippe
heißt
das:
Aller
Wahrscheinlichkeit
nach
haben
Zugvögel
den
Erreger
H5N8
als
todbringende
Fracht
mitgebracht.
Doch
nicht
alle
wollen
diese
aus
ihren
Augen
einseitige
Schuldzuweisung
akzeptieren.
Der
Naturschutzbund
(Nabu)
wirft
den
Forschern
„
Scheuklappen-
Mentalität″
vor.
In
einer
Mitteilung
heißt
es:
„
Zahlreiche
Indizien
sprechen
vor
allem
für
eine
Verbreitung
des
Virus
durch
die
Geflügelwirtschaft
selbst.″
Nach
Auffassung
des
Nabu
ist
das
Virus
möglicherweise
über
Geflügeltransporte
aus
China
nach
Europa
gelangt.
Zunächst
nach
Ungarn,
das
wiederum
Geflügel
vor
allem
nach
Deutschland,
Polen
und
Österreich
exportiert.
Belege
dafür
hat
der
Nabu
nicht,
aber:
„
Die
Tatsache,
dass
diese
Ausbruchsherde
meist
in
unmittelbarer
Nähe
großer
Schlachthöfe
oder
an
den
vermuteten
Routen
und
Rastplätzen
von
Lebendgeflügel-
Transporten
liegen,
ruft
dringend
nach
einer
eingehenden
Überprüfung
aller
Transporte
zwischen
den
betroffenen
Betrieben
und
Schlachthöfen
in
den
genannten
Ländern″,
heißt
es
.
Im
Interview
mit
dem
„
Spiegel″
vertritt
auch
der
Ornithologe
Josef
Reichholf
die
Auffassung,
die
Branche
sei
selbst
schuld.
Seine
These:
Aus
den
Geflügelhaltungen
heraus
wurden
die
Wildtiere
über
das
Ausbringen
von
Mist
auf
Feldern
infiziert.
Ein
erkrankter
Zugvogel,
so
seine
Behauptung,
könne
kaum
über
Tausende
Kilometer
fliegen.
Das
Tier
„
wäre
während
des
Fluges
verendet
–
es
sei
denn,
es
hat
sich
erst
hier
bei
uns
angesteckt.″
In
der
Konsequenz
sei
damit
auch
die
Stallpflicht
für
Millionen
Stück
Nutzgeflügel
sinnlos.
Reichholf
verweist
zudem
darauf,
dass
der
Erreger
in
geschlossenen
Stallanlagen
nachgewiesen
wurde.
„
Welcher
infizierte
Schwan
[…]
hat
Zutritt
zu
einer
geschlossenen
Hühnerfarm?
″,
fragt
der
Honorarprofessor
.
Aber
wie
gelangte
der
H5N8-
Erreger
nach
Deutschland?
Anders
als
der
Nabu
hat
Reichholf
nicht
Tiertransporte
im
Verdacht,
sondern
Futtermittel,
die
weltweit
gehandelt
würden.
Die
Kritik
ist
eingängig
und
für
Laien
nachvollziehbar.
Allein
die
Belege
fehlen.
Weder
die
Kritiker
noch
die
betroffenen
Branchen
wundert
das.
Die
einen
sagen,
das
FLI
würde
entsprechende
Thesen
erst
gar
nicht
überprüfen
und
dadurch
die
Wirtschaft
schützen.
Die
anderen
sagen,
es
handle
sich
um
Verschwörungstheorien,
die
immer
keimten,
wenn
wieder
die
Vogelgrippe
grassiere.
Das
FLI
spricht
auf
Anfrage
von
„
behaupteten
Thesen″
und
verteidigt
seine
Auffassung,
die
„
wissenschaftlich
gesichert″
sei.
Für
Präsident
Thomas
Mettenleiter
handelt
es
sich
um
eine
Pandemie
unter
Wildvögeln:
Während
bereits
Hunderte
infizierte
Kadaver
in
Deutschland
gefunden
worden
seien,
sei
der
Erreger
H5N8
bislang
nur
in
vier
Nutztierbeständen
nachgewiesen
worden.
Todesfälle
verschwiegen?
Auch
dafür
haben
die
Kritiker
wie
Ornithologe
Reichholf
eine
Erklärung:
Tierhalter
würden
Todesfälle
schlichtweg
verschweigen,
um
eine
Keulung
ihrer
gesamten
Bestände
zu
verhindern.
Wissenschaftler
halten
dagegen:
Der
Erreger
sei
so
tödlich,
dass
binnen
kurzer
Zeit
ein
Großteil
der
Tiere
sterben
würde.
Mit
den
Nachweisen
ist
es
so
ein
Problem.
Martin
Ryll,
Wissenschaftler
an
der
Tiermedizinischen
Hochschule
Hannover,
sagt,
möglicherweise
werde
nie
ganz
geklärt,
wie
der
Vogelgrippe-
Erreger
in
geschlossene
Anlagen
gelangen
konnte.
An
der
Zugvogel-
Theorie
hat
er
aber
keine
Zweifel
. „
Uns
als
Feldornithologen
fällt
es
selbstverständlich
schwer
zu
akzeptieren,
dass
,
unsere
befiederten
Lieblinge′
an
solchen
Krankheitsgeschehen
ursächlich
mitbeteiligt
sind,
aber
es
ist
aber
wohl
wissenschaftlich
unwiderlegbar
gut
dokumentiert″,
so
Ryll.
Die
FLI-
Kritiker
wird
er
damit
nicht
überzeugen
können.
Und
selbst
auf
behördlicher
Seite
scheint
die
Front
derjenigen
zu
bröckeln,
die
die
Zugvogelthese
glauben.
In
Niedersachsen
–
der
deutschen
Geflügelhochburg
–
hat
es
in
den
vergangenen
Wochen
zwei
Ausbrüche
in
Putenställen
gegeben,
die
eigentlich
von
der
Außenwelt
abgeschottet
sind.
Im
Landwirtschaftsministerium
Hannover
macht
man
sich
so
seine
Gedanken.
Eine
Sprecherin
sagt:
„
Das
Ministerium
hat
erhebliche
Zweifel
an
der
Wildvogelthese
als
alleinige
Ursache
der
Vogelgrippe.″
Die
bisher
aufgetretenen
Fälle
seien
damit
jedenfalls
nicht
zu
erklären.
Deswegen
werde
in
Niedersachsen
mindestens
genauso
viel
Aufmerksamkeit
wie
auf
Wildvögel
als
Verursacher
auch
auf
andere
Verbreitungsmöglichkeiten
wie
Transporte,
Futtermittel
oder
durch
Menschen
gelegt.
Die
Vogelgrippe:
mehr
auf
noz.de/
agrar
Bildtext:
Zugvögel
brachten
den
Vogelgrippe-
Erreger
nach
Deutschland
–
oder
vielleicht
doch
Geflügeltransporte?
Fotos:
dpa
Autor:
df