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1.
Erscheinungsdatum:
19.04.2014
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Tolle Angebote locken ins Freie
Zwischenüberschrift:
Naturerlebnispädagogik in Seeste
Artikel:
Originaltext:
Westerkappeln.
Was
passiert,
wenn
sich
zwei
Vollblutpädagogen
mit
unverhohlener
Leidenschaft
für
die
Biologie
und
den
Naturschutz
im
beschaulichen
Seeste
niederlassen?
Nun
ja
–
an
der
Schachselstraße
3,
dort,
wo
Björg
Dewert
und
Karl-
Robert
Wolf
vor
sechs
Jahren
ihre
Zelte
aufgeschlagen
haben,
ist
die
Bauerschaft
seitdem
um
einiges
wilder,
grüner
und
spannender
geworden.
Mit
ihrem
Verein
„
Natur
unterwegs″
und
der
Veranstaltungsreihe
„
Ins
Freie″
haben
die
beiden
Umweltexperten
sich
zum
Ziel
gesetzt,
Kindern,
Jugendlichen
und
Erwachsenen
ein
intensives
Gemeinschaftsgefühl,
verbunden
mit
elementaren
Erlebnissen
in
der
Natur,
zu
vermitteln.
Die
Holzstämme
vor
der
Einfahrt
stapeln
sich
wie
in
einem
Sägewerk.
Im
Gemüsegarten
scharrt
ein
Trupp
Hühner
die
letzten
nahrhaften
Überbleibsel
der
vergangenen
Ernte
aus
dem
Boden.
Das
Flachdach
des
neu
errichteten
Schafstalls,
das,
na
klar,
irgendwann
einmal
fachmännisch
begrünt
werden
soll,
liegt
–
begleitet
vom
blökenden
Protest
der
vierbeinigen
Anlieger
–
vorerst
noch
unter
einer
Plastikfolie
verborgen.
Wer
auf
einem
alten
Hof
wohnt,
kennt
das:
So
viele
Pläne,
so
viele
Notwendigkeiten
–
die
Arbeit
hört
niemals
auf.
Bei
derart
kreativen
Geistern
wie
Björg
Dewert
und
Karl-
Robert
Wolf
ganz
sicher
nicht.
„
Derzeit
konzipiere
ich
eine
Fortbildung
für
Erzieherinnen
und
Lehrer″,
erzählt
Björg
Dewert.
Die
Natur-
und
Wildnispädagogin
hat
ihre
berufliche
Karriere
mit
einem
Studium
der
Landschaftsentwicklung
an
der
Fachhochschule
Osnabrück
begonnen
und
war
anschließend
elf
Jahre
im
Leitungsteam
des
Lernstandorts
Nackte
Mühle
tätig.
Danach
folgten
diverse
Fortbildungen.
Sie
nippt
an
ihrem
Kaffee,
atmet
tief
durch
und
blickt
zufrieden
über
das
Panorama
des
Naturschutzgebiets
Düsterdieker
Niederung,
das
sich
an
ihr
neues
Zuhause
anschließt.
Eigentlich,
verrät
Karl-
Robert
Wolf,
habe
seine
Frau
gar
nicht
hierherziehen
wollen.
Der
gelernte
Schlosser,
promovierte
Biologe,
Erfinder
und
Betreiber
des
„
Krötenmobils″
und
langjährige
Leiter
eines
Planungsbüros
unterrichtet
seit
2008
Biologie
und
Chemie
an
der
Kardinal-
von-
Galen-
Realschule
in
Mettingen.
Wolf
lächelt
und
deutet
dann
über
den
Garten
zu
einem
kleinen
Wäldchen,
das
das
Grundstück
zur
einen
Seite
hin
begrenzt.
„
Da
hat
sie
sich
schließlich
mitten
hineingesetzt
und
nachgedacht.″
Björg
Dewert
nickt
amüsiert:
„
Ja,
ich
musste
erst
herauskriegen,
ob
ich
eine
Beziehung
zu
diesem
Ort
herstellen
kann.″
Das
Ergebnis
ist
unübersehbar:
Zwischen
einer
kargen
Blänke
und
üppig
belebten
Teichen,
auf
liebevoll
angelegten
Magerrasenzonen
und
Kräuterteppichen,
rund
herum
um
selbst
gebaute
Tipis
und
lebende
Pavillons
aus
Weidengesträuch,
ist
ein
einzigartiges
und
verwunschenes
Naturidyll
entstanden.
Ein
Ort
zum
Wohlfühlen?
Ganz
bestimmt.
Aber
zugleich
ein
Ort,
um
genau
dieses
Gefühl
auch
anderen
zu
vermitteln.
„
Wir
möchten
hier
nicht
mit
erhobenem
Zeigefinger
irgendwelche
Fakten
über
die
Biologie
lehren″,
stellt
Dewert
klar,
„
sondern
unseren
Gästen
ermöglichen,
ganz
in
Ruhe
und
unbeschwert
wieder
in
Kontakt
zur
freien
Natur
auf
der
einen
und
zu
ihrer
eigenen
Freiheit
und
Natürlichkeit
auf
der
anderen
Seite
zu
treten.″
Sich
befreien,
sich
öffnen.
Die
Natur
und
die
Erkenntnis,
in
ihr
auf
überraschend
selbstverständliche
Weise
zurechtzukommen,
genießen.
„
Deshalb
ja
auch
unser
Logo″,
sagt
Wolf
und
verweist
auf
das
kleine
gemalte
Küken,
das
gerade
aus
seinem
Ei
schlüpft.
„
Wir
wollen
jeden
dazu
ermutigen,
öfter
mal
aus
seiner
Pelle
herauszukommen,
in
die
der
Alltag
und
die
Gewohnheiten
uns
leider
viel
zu
häufig
hineinzwingen.″
Ob
ein
Frauenwochenende
unter
freiem
Himmel,
eine
Feuerwerkstatt
oder
ein
Vater-
Kind-
Scoutcamp,
ob
Schulprojekt,
Teamtage
für
Unternehmen
oder
Geburtstagsfeiern
–
das
Angebot
an
der
Schachselstraße
3
ist
breit
gefächert.
Und:
Es
wird
gut
angenommen.
„
Viele
Kursteilnehmer
kommen
im
folgenden
Jahr
gleich
wieder″,
freut
sich
Björg
Dewert.
Zum
Beispiel
die
Jugendlichen
vom
„
Englisch-
Sprachcamp
in
der
Wildnis″,
so
der
Titel
einer
Veranstaltung,
die
alles
andere
als
vielversprechend
begann.
Björg
Dewert
lacht
laut
auf
bei
der
Erinnerung
an
das
vermeintliche
Desaster.
Sie
habe
die
jungen
Teilnehmer
gefragt,
wer
denn
freiwillig
und
wer
auf
Initiative
der
Eltern
hergekommen
sei.
„
Kaum
einer
hatte
sich
selbst
für
den
Kurs
entschieden″,
berichtet
sie
kopfschüttelnd.
Aber
die
fünf
Tage
und
Nächte,
die
die
Schüler
dann,
tapfer
Englisch
sprechend,
in
der
ländlichen
Abgeschiedenheit
miteinander
verbrachten
– „
die
waren
einfach
großartig
und
haben
die
Gruppe
zusammengeschweißt″,
beschreibt
Dewert.
Seitdem
treffen
sich
die
Jugendlichen
regelmäßig
in
ihrer
Freizeit
und
werden
auch
beim
diesjährigen
„
Born-
to-
be-
wild″-
Camp
dabei
sein
–
freiwillig.
Die
Kaffeetassen
sind
leer
getrunken.
Karl-
Robert
Wolf
muss
in
die
alte
Bauernscheune
zurück,
die
er
gerade
für
die
neue
Veranstaltungssaison
saniert:
barrierefreie
Wasch-
und
Sanitärräume,
eine
hell
gestaltete
Diele
mit
großem
Ofen
als
Plenum
für
Gruppen,
eine
geräumige
Gemeinschaftsküche.
Zum
Garten
hin
eine
einladende
Terrasse,
auf
deren
Bedachung
bereits
die
ersten
Gräser
sprießen.
Karl-
Robert
Wolf
reibt
sich
die
Hände,
während
Björg
Dewert
noch
schnell
Siegfried,
den
Ganter,
aus
den
Beeten
verscheucht.
Die
beiden
Naturfreunde
lassen
ihre
Blicke
einmal
mehr
über
das
grüne
Seeste
und
ihre
kleine
häusliche
und
wohl
nie
endende
Baustelle
schweifen
–
und
lächeln.
Bildtext:
Zwei
Vollblutpädagogen,
denen
die
Ideen
nicht
ausgehen:
Karl-
Robert
Wolf
und
Björg
Dewert
haben
ihre
Zelte
vor
sechs
Jahren
in
Seeste
aufgeschlagen.
Über
ihren
Verein
„
Natur
unterwegs″
wollen
sie
Kindern,
Jugendlichen
und
Erwachsenen
ein
Gefühl
für
Wildnis
und
Freiheit
vermitteln.
Foto:
Ulrike
Havermeyer
Autor:
Ulrike Havermeyer