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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Gesamtschule Schinkel sammelt für Liberia
Zwischenüberschrift:
Vortrag von Christian Masurenko zum Thema Ebola-Virus – Demonstration mit Schutzanzug
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
schinkel. Kaum ein Land hat das Ebola-Virus härter getroffen als Liberia. Der Geologe Christian Masurenko lebt und arbeitet in dem westafrikanischen Staat und engagiert sich mit Spendensammlungen für die Ebola-Hilfe und liberianische Waisenhäuser selbst aktiv gegen die Epidemie. Die Gesamtschule Schinkel unterstützt mit einer Weihnachtsaktion diese Hilfe und lud Masurenko zu einem ausführlichen Vortrag über das Leben in Liberia und den schwierigen Kampf gegen das tödliche Virus ein.

Jeder Fehler kann tödlich sein″, warnt Masurenko die gespannten Schüler im Forum der Gesamtschule. Ein Anzug aus blauer Folie bedeckt seinen ganzen Körper, als er auf der Bühne seinen Vortrag beginnt. Mit Schutzbrille, Mundschutz und zwei paar Handschuhen scheint er vollends geschützt, lediglich im Gesicht ist an ein paar kleinen Stellen seine Haut zu sehen. Bereits zu viel, versichert der Geologe. Würde er wirklich mit einem Ebola-Patienten arbeiten, müssten auch diese Stellen mit Klebeband abgedeckt werden, denn jeder noch so kleine Körperkontakt kann zur eigenen Ansteckung führen.

Langsam und vorsichtig legt er nach und nach seinen Schutzanzug ab. Ein Teil nach dem anderen, zwischendurch simuliert sein Freund und Helfer Christoph Oberste-Wilms das Abspritzen mit chlorhaltigem Desinfektionsmittel. Eine aufwendige Prozedur, schließlich darf der Twistringer im Ernstfall unter keinen Umständen die kontaminierten Flächen seines Anzuges berühren. Erst einmal abgelegt, würde die Schutzkleidung verbrannt. Bis zu einer Stunde bei einer Temperatur von 40 Grad arbeiten Helfer und Ärzte in einem solchen Anzug an einem Patienten. Die rund zehn Minuten im vergleichsweise kühlen Forum bringen Masurenko bereits zum Schwitzen.

Der Schutzanzug dient jedoch nur der Demonstration, in Wirklichkeit arbeitet der gebürtige Herforder nicht direkt mit Patienten, sondern als Geschäftsführer in einem russischen Bergbaubetrieb. Die ersten Hilfsaktionen begannen mit seiner Firma. Für die Ärzte ohne Grenzen″ organisierten er und seine Kollegen zunächst Büro-Container und Hygienemittel für eine Behelfs-Krankenstation in der Nähe der Hauptstadt Monrovia. Seine Söhne gaben dann den entscheidenden Anstoß für die weitere Hilfe: Anstatt altes Spielzeug und Puzzles zu entsorgen, sollten die Sachen lieber bedürftige Kinder in Liberia bekommen.

Mit zwei zusätzlichen Reisetaschen bepackt, nahm der Vater die Sachen im Flugzeug mit. Mittlerweile sammelt Masurenko in Eigenarbeit Stofftiere für die SOS Kinderdörfer und örtliche Waisenhäuser in Monrovia. Mehrere Paletten werden kostenlos durch den Paketzusteller DHL und die deutsche Bundeswehr in die Hauptstadt befördert und von Masurenko und seinen Mitarbeitern an die Einrichtungen verteilt. Darüber hinaus bittet er weiter um Geld für die dringend benötigten Schutzanzüge nicht nur für die Ebola-Hilfe, sondern auch für die reguläre Patientenversorgung. Ärzte vermeiden jeglichen Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Ohne Schutzanzug verweigern sie sogar die Entbindung einer schwangeren Frau, zu groß sei die Ansteckungsgefahr, schildert Masurenko.

Christian Oberste-Wilms ist langjähriger Freund und ehemaliger Studienkollege Masurenkos und hat zwei Kinder an der Gesamtschule Schinkel. Er bat die Schule um Unterstützung für das zivile Hilfsprojekt seines Kollegen. Persönlicher Kontakt ist immer gut, um den Schülern einen Blick über den Tellerrand zu ermöglichen″, sagt Lehrerin und Unesco-Vertreterin Monika Ahlrichs. Mit einem eigenen Spendenaufruf sammelte die Schule bereits erste Mittel für weitere Schutzanzüge und mehrere Säcke mit Stofftieren für die Kinder.

Masurenko, Oberste-Wilms und die Gesamtschule Schinkel bitten weiterhin um Spenden. Die Hilfe ist für die Kinder, es ist ganz wichtig, was wir hier machen″, betont Schulleiterin Hildegard Grewe, und auch Schülervertreter Linus Otten weiß sicher: Wir brauchen noch mehr Hilfe, wir sind noch nicht am Ziel.″

Geldspenden an das Treuhandkonto: Sparkasse Osnabrück; Christoph Oberste-Wilms; BLZ: 265 501 05; Kontonummer 1 551 551 128.

Bildtext:
Im Ganzkörperschutzanzug schilderte der Geologe Christian Masurenko Schülern der Gesamtschule chinkel das Leben in Liberia und den schwierigen Kampf gegen das Ebola-Virus

Foto:
Gert Westendorp
Autor:
David Hausfeld


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