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1.
Erscheinungsdatum:
14.12.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Blattlaussekret ist schlimmer als rutschiges Laub
Zwischenüberschrift:
59-jähriger Mann nach Sturz auf Gehweg wochenlang arbeitsunfähig – Stadt lehnt Haftung ab
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Bei
Schnee
und
Eis
wäre
ihm
das
nicht
passiert,
aber
im
Sommer
erwischte
ihn
die
Glätte
eiskalt:
Einen
59-
jährigen
Mann
brachten
die
Blattläuse
auf
dem
rutschigen
Gehweg
zu
Fall.
Fünf
Wochen
musste
er
krankgeschrieben
werden.
Sein
Chef
macht
jetzt
die
Stadt
dafür
verantwortlich.
Das
rote
Klinkerpflaster
auf
den
Gehwegen
der
Weißenburger
Straße
ist
schon
manchen
Fußgängern
zum
Verhängnis
geworden.
Eine
Postbotin
sei
schon
mehrfach
böse
gestürzt,
sagt
Uwe
Reinink,
der
Inhaber
von
UN
Gerätebau,
einem
kleinen
Unternehmen,
das
sich
auf
Messtechnik
spezialisiert
hat.
Seine
Mitarbeiter
und
er
sind
deshalb
schon
sensibilisiert,
dass
erhöhte
Vorsicht
angebracht
ist.
Ärgerlicher
Chef
Auch
Volker
Bei
der
Kellen,
der
seit
zwei
Jahren
im
Betrieb
arbeitet,
weiß
das.
Aber
am
22.
August
wurde
dem
59-
jährigen
Elektroniker
der
Honigtau
zum
Verhängnis,
ein
Sekret,
das
die
Blattläuse
in
großen
Mengen
absondern,
wenn
es
warm
ist.
Autofahrer
kennen
das,
wenn
sich
der
klebrige
Film
auf
Lack
und
Scheiben
absetzt.
Bei
einsetzendem
Regen
bildet
der
Honigtau
einen
Film,
glatt
wie
Schmierseife,
und
der
blank
polierte
Klinker
wird
zur
Rutschbahn.
Volker
Bei
der
Kellen
erwischte
es
beim
Absteigen
vom
Rad.
Er
stürzte
auf
die
Hüfte
und
erlitt
einen
dicken
Bluterguss,
der
aufgeschnitten
werden
musste.
Fünf
Wochen
lang
musste
er
seiner
Arbeit
fernbleiben.
Für
seinen
Chef
Uwe
Reinink
eine
ärgerliche
Sache.
Er
wandte
sich
an
die
Stadt,
die
für
die
Gehwege
zuständig
ist.
Seit
er
die
Antwort
bekommen
hat,
ist
er
noch
ärgerlicher.
Der
Brief
aus
dem
Rechtsamt
liest
sich
wie
ein
Standardschreiben.
Die
Überprüfung
habe
ergeben,
dass
sich
der
Gehweg
in
einem
„
guten
baulichen
Zustand″
befindet.
Das
Klinkerpflaster
entspreche
den
Anforderungen
über
den
Rutschwiderstand
von
Pflaster
und
Plattenbelägen
für
den
Fußgängerverkehr.
Und
dann
folgt
der
Satz,
der
Reinink
auf
die
Palme
bringt:
„
Sollte
der
geschilderte
Unfall
auf
Laubansammlungen
zurückzuführen
sein,
ist
von
einem
Eigenverschulden
Ihres
Mitarbeiters
auszugehen.″
Natürlich
war
es
kein
Laub,
da
hatte
wohl
jemand
die
Beschwerde
nicht
richtig
gelesen.
Es
folgen
weitere
Sätze,
die
so
klingen,
als
wären
sie
von
realitätsentrückten
Juristen
in
stickigen
Amtsstuben
formuliert
worden.
Es
entspreche
„
allgemeiner
Lebenserfahrung,
dass
Laubansammlungen
mangelnde
Trittfestigkeit
hervorrufen
können″.
Ein
sorgfältiger
Verkehrsteilnehmer
habe
sich
auf
diesen
jährlich
wiederkehrenden
Umstand
einzustellen.
Unter
diesen
Umständen,
so
schließt
die
Mitarbeiterin
des
Rechtsamts,
sehe
sie
zu
ihrem
Bedauern
keine
Möglichkeit,
Schadenersatz
zu
leisten.
Reinink
fühlt
sich
von
der
Stadt
nicht
ernst
genommen.
Laubansammlungen
hatten
keine
Rolle
gespielt,
der
Unfall
war
ja
mitten
im
Sommer
passiert.
Weil
das
Rechtsamt
auf
die
Tücken
des
Honigtaus
nicht
eingeht,
hat
unsere
Redaktion
nachgefragt,
wie
die
Stadt
mit
diesem
Rutschrisiko
umzugehen
gedenkt.
Die
Pflasterung
in
der
Weißenburger
Straße
sei
2008
erstellt
worden,
schreibt
Pressesprecher
Sven
Jürgensen.
Probleme
mit
dem
Blattlaussekret
gebe
es
aber
auch
bei
noch
älteren
Pflasterungen.
Es
lasse
sich
nun
einmal
nicht
vermeiden,
„
dass
die
Beeinträchtigungen
durch
Blattläuse
an
Fahrzeugen
oder
Wegebelägen
unter
den
Wirtspflanzen
alljährlich
wiederkehren″.
Immerhin:
Bei
Neupflasterungen
will
die
Stadt
in
Zukunft
dort,
wo
mit
Blattläusen
zu
rechnen
ist,
„
noch
mehr
Sorgfalt″
auf
die
Wahl
des
passenden
Materials
verwenden.
Noch
mehr
Sorgfalt?
Da
bleibt
Uwe
Reinink
das
Lachen
im
Hals
stecken.
Bildtext;
Fünf
Wochen
krankgeschrieben,
weil
er
auf
dem
glatten
Klinker
gestürzt
ist:
Die
Stadt
übernimmt
keine
Haftung
für
das
rutschige
Pflaster
an
der
Weißenburger
Straße
im
Stadtteil
Westerberg.
Foto:
Swaantje
Hehmann
Autor:
rll