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1.
Erscheinungsdatum:
14.12.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die zweitälteste Schule Osnabrücks
Zwischenüberschrift:
Die alte Johannisschule an der Pfaffenstraße wurde vor 50 Jahren abgerissen
Artikel:
Originaltext:
Vor
50
Jahren
begann
der
Abriss
der
alten
Johannisschule,
nachdem
die
Schulgemeinschaft
am
23.
November
1966
den
Neubau
schräg
gegenüber
in
der
Süsterstraße
hatte
beziehen
können.
Den
Platz
der
alten
Johannisschule
nimmt
seit
2010
das
Christliche
Kinderhospital
(CKO)
ein.
Osnabrück.
Es
muss
auf
Schüler
und
Lehrer
wie
der
Eintritt
ins
Paradies
gewirkt
haben,
als
sie
1966
den
großzügigen
und
hellen
Neubau
in
Besitz
nehmen
konnten.
Denn
die
alte
Johannisschule
an
der
Pfaffenstraße
war
nach
Kriegszerstörungen
nur
recht
notdürftig
wieder
zusammengeflickt
worden.
Das
Stadtbauamt
hatte
im
August
1945
sogar
erklärt:
„
Die
Johannisschule
wird
nicht
wiederaufgebaut.″
Denn
die
Verwüstung
war
nahezu
komplett.
Die
amerikanische
500-
Kilo-
Bombe,
die
am
7.
Mai
1944
den
Mittelteil
der
Schule
traf,
die
Decke
des
Luftschutzkellers
durchschlug
und
rund
50
Menschen
das
Leben
kostete,
hatte
den
Bau
in
seinen
Grundfesten
erschüttert.
Im
nicht
ausgebrannten
Teil
der
Schule
bediente
sich
die
Bevölkerung
der
Neustadt
teils
heimlich,
teils
offen
und
holte
auch
das
heraus,
was
eigentlich
niet-
und
nagelfest
war:
Fensterrahmen,
Bänke,
Schränke,
Fußbodendielen
und
Türen
samt
Zargen.
Vorübergehend
vermietete
die
Stadt
einige
halbwegs
regendichte
Räume
für
30
Reichsmark
im
Monat
an
Kaufmann
Lüer,
der
dort
Heu
und
Stroh
einlagerte.
Die
Geistlichkeit
von
St.
Johann
mochte
sich
mit
der
Aufgabe
des
Schulgebäudes
nicht
abfinden.
In
Eigenregie
richtete
sie
mit
freiwilligen
Helfern
zwei
Räume
für
seelsorgerische
und
schulische
Zwecke
her.
In
diesen
zwei
Räumen
nahm
die
Johannisschule
am
28.
August
1945
mit
sechs
Klassen
und
240
Kindern
den
Schulbetrieb
wieder
auf.
Immer
mehr
Kinder
kamen
aus
den
Kinderlandverschickungen
zurück.
Trotz
Schichtbetriebs
reichten
die
beiden
Räume
hinten
und
vorne
nicht.
Kaplan
August
Sandtel
war
der
unermüdliche
Organisator
von
Baumaterial
und
Arbeitseinsätzen
der
Viertklässler.
Im
November
1945
gelang
die
Beschaffung
von
Dachziegeln.
Unter
lautem
Hallo
zogen
die
Kinder
den
schwer
beladenen
Wagen
heran.
Über
2000
Dachziegel
wurden
von
den
neunjährigen
Kindern
an
einem
Nachmittag
nach
oben
zum
Dachstuhl
befördert.
Der
Kaplan
stand
selbst
mit
in
der
Kette
und
feuerte
die
Kinder
an,
wenn
die
Kräfte
nachzulassen
drohten.
Mit
nur
minimaler
Unterstützung
durch
die
Stadt
als
Gebäudeeigentümer,
fast
ganz
in
Selbsthilfe,
waren
fünf
Klassenräume
und
ein
Seelsorgeraum
geschaffen
worden,
die
von
840
Kindern
in
17
Klassen
täglich
für
je
zwei
bis
drei
Stunden
besucht
wurden.
Insgesamt
dauerte
der
Unterrichtstag
von
8
bis
18
Uhr.
Trotz
allen
Wiederaufbau-
Eifers
war
klar,
dass
langfristig
ein
Neubau
hermusste.
Um
nicht
Erweiterungsoptionen
des
Marienhospitals
zu
blockieren,
sollte
der
Neubau
nicht
an
alter
Stelle,
sondern
gegenüber
hinter
der
Handwerkskammer
(heute
Sitz
des
Caritasverbands)
errichtet
werden.
Im
Hinblick
auf
den
Neubau
unterblieben
alle
größeren
Ausbesserungsarbeiten.
Das
hatte
in
einem
Fall
fast
lebensbedrohliche
Konsequenzen:
Von
einer
stehen
gebliebenen
Außenwand
löste
sich
ein
Stein
und
traf
eine
Schülerin
am
Kopf.
Glücklicherweise
verhinderte
eine
dicke
Mütze
und
darüber
noch
eine
Kapuze
schlimmere
Verletzungen.
Die
schon
seit
1955
bestehenden
Neubaupläne
erfuhren
danach
eine
gewisse
Beschleunigung.
Trotzdem
dauerte
es
noch
bis
zum
Frühjahr
1964,
bis
Rektor
Erich
Schwenderling
den
ersten
Spatenstich
in
den
Baugrund
an
der
Süsterstraße
setzen
konnte.
Die
neue
Johannisschule
entfaltete
ihr
Leben
nun
weiterhin
im
Schatten
der
Johanniskirche,
der
sie
ihre
Gründung
vor
1005
Jahren
verdankte.
Nach
der
offiziellen
Geschichtsschreibung
fallen
im
Jahr
1011
die
Gründung
des
Kollegiatstifts
St.
Johann
und
der
Bau
der
ersten
Johanniskirche
durch
Bischof
Detmar
mit
der
Gründung
der
Stiftsschule,
die
der
Vorbildung
des
geistlichen
Nachwuchses
diente,
zusammen.
Im
Laufe
der
Jahrhunderte
wechselten
mehrfach
die
Standorte
und
die
zu
unterrichtenden
Zielgruppen,
bis
sich
die
Johannisschule
im
19.
Jahrhundert
als
katholische
Volksschule
herausbildete.
In
jüngster
Vergangenheit
war
ihr
Bestand
als
katholische
Bekenntnisschule
gefährdet.
Nach
hartem
schulpolitischem
Ringen
wurde
2012
schließlich
die
„
Drei-
Religionen-
Grundschule″
für
Kinder
christlichen,
jüdischen
und
muslimischen
Glaubens
in
Trägerschaft
des
Bistums
aus
der
Taufe
gehoben.
Der
offizielle
Schulname
trägt
den
Zusatz
„
am
Standort
der
Johannisschule″.
So
reißt
der
1005
Jahre
zusammenhaltende
Traditionsfaden
der
Johannisschule
wenigstens
nicht
ab,
und
sie
kann
weiterhin
den
Titel
der
zweitältesten
Schule
der
Stadt
–
nach
dem
Carolinum,
vor
dem
Ratsgymnasium
–
für
sich
reklamieren.
Serie
Zeitreise
Foto:
Mehr
Blicke
in
die
Lokalgeschichte
auf
noz.de/
historisch-
os
Bildtexte:
Das
Christliche
Kinderhospital
(CKO)
wurde
nach
einem
Intermezzo
als
Parkplatz
von
2006
bis
2010
auf
dem
Grund
der
alten
Johannisschule
errichtet.
Die
Johannisschule
an
der
Pfaffenstraße
war
nach
dem
Krieg
mit
einfachen
Mitteln
und
nur
in
Teilen
wiederaufgebaut
worden.
Die
„
sanitären
Anlagen″
der
alten
Johannisschule.
An
der
Außenwand
zum
Hof
waren
die
Ausguss-
und
Waschbecken
montiert.
Fotos:
Joachim
Dierks,
Colourbox.de,
Erich
Schwenderling,
abgebildet
in
den
Festschriften
der
Schule
von
1966
und
1986
Autor:
Joachim Dierks