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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
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Überschrift:
Niedersachsen-Tomate aus Osnabrück
Zwischenüberschrift:
Wasserbombe ade: Hochschule züchtet mit Partnern an hochwertiger Gemüsesorte
Artikel:
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Originaltext:
Kein Frischgemüse essen die Deutschen so häufig wie die Tomate. Nun soll in Niedersachsen eine besonders hochwertige Sorte gezüchtet werden. Maßgeblich beteiligt an der Suche nach der Niedersachsen-Tomate″ ist die Hochschule Osnabrück.

osnabrück. Unter Federführung der Universität Göttingen soll es entwickelt werden: ein Gegenmodell zur harten, geschmacksfreien und wässrigen Hollandtomate, mit denen uns das Nachbarland jahrelang beliefert hat.

Zwar gehören die niederländischen Wasserbomben der Vergangenheit an, aber harte und aromafreie Tomaten sind im Handel immer noch problemlos zu bekommen. Der Grund dafür ist klar: Die überwiegend genutzten Kulturverfahren und Sorten sind auf eine Massenproduktion ausgelegt″, sagt Andreas Ulbrich, Professor für Gemüseproduktion und - verarbeitung an der Hochschule Osnabrück.

Gemeinsam mit der Göttinger Universität und anderen Partnern wie der im emsländischen Papenburg ansässigen Gartenbauzentrale wollen Ulbrich und seine Mitarbeiter vom Campus Haste neue Tomatensorten züchten, die für den nachhaltigen regionalen und städtischen Anbau geeignet sind und schmecken. Eine harte Schale soll bei diesen Sorten fehlen. Die ist laut Ulbrich ohnehin nur nützlich, wenn die Tomate über weite Strecken transportiert wird. Und genau das soll mit den neuen Sorten ja vermieden werden.

Wesentlich für die Entwicklung der schmackhaften neuen Tomaten aus der Region ist die Arbeit mit molekularen Markern. Mithilfe dieser eindeutig identifizierbaren, kurzen Erbgut-Abschnitte wollen die Forscher einzelne Merkmale der Tomate genetisch bestimmbar machen und die Züchtung effizienter gestalten.

Geschmack in den Genen

Die Entwicklung molekularer Marker für sogenannte Leitsubstanzen, die den Geschmack positiv beeinflussen, würde es ermöglichen, ebendiese Substanzen in Sorten mit hohem Leistungspotenzial einzukreuzen. Nach Angaben der Hochschule Osnabrück sollen so vor allem geschmacklich regional und urban produzierte Sorten entstehen, die sich von importierten Früchten abgrenzen.

Ab Frühjahr 2017 werden nun 100 Tomaten-Zuchtlinien aus Göttingen in Osnabrück angebaut. Die Zahl soll sich im Laufe des Jahres auf etwa 20 reduzieren, und diese werden dann von Verbrauchern, Einzelhändlern und Kunden verkostet. Am Ende bleiben dann nach derzeitiger Planung drei bis fünf Zuchtlinien übrig, die laut Gemüsebau-Professor Ulbrich schließlich als Sorten angemeldet werden sollen. Im Idealfall ist dann auch eine Sorte mit dem Titel Niedersachsen-Tomate″ dabei.

800 000 Euro vom Land

Die politischen Verantwortungsträger in Hannover konnten die Forscher jedenfalls schon von ihrem Projekt überzeugen: Das Ministerium für Wissenschaft und Kultur fördert die Tomatenzucht mit 800 000 Euro.

Warum gekühlte Tomaten nicht schmecken, lesen Sie bei
uns im Internet auf noz.de/ gzw

Bildtexte:
Rot, rund, lecker: An der Hochschule Osnabrück soll eine besonders hochwertige Gemüsesorte gezüchtet werden: die Niedersachsen-Tomate.

Andreas Ulbrich ist Professor für Gemüseproduktion und - verarbeitung an der Hochschule Osnabrück.

Fotos:
Colourbox.de/ Montage: Matthias Michel, Hochschule Osnabrück

Berge von Tomaten

70 000 Tonnen Tomaten werden derzeit jährlich in Deutschland produziert. Dazu kommt die zehnfache Menge an Importen, vor allem aus Spanien und den Niederlanden. In Niedersachsen produzierten im Jahr 2014 mehr als 150 Betriebe knapp 5500 Tonnen. Zudem werden nach Schätzung von Projektbeteiligten Tomaten in mehr als 40 Betrieben ökologisch angebaut.
Autor:
Hendrik Steinkuhl


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