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1.
Erscheinungsdatum:
12.12.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Justus Möser als Pionier der Lokalpresse
Zwischenüberschrift:
Festvortrag im Rathaus mit dem Bremer Historiker und Germanisten Holger Böning
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Mit
welcher
Intention
und
in
welcher
Form
haben
Justus
Mösers
Wochenblätter
vor
250
Jahren
das
Pressewesen
der
Stadt
eingeleitet?
Diesen
Fragen
ging
der
Bremer
Historiker
und
Germanist
Holger
Böning
am
Sonntag
im
Friedenssaal
des
Rathauses
nach.
In
der
seit
30
Jahren
von
der
Stadt
und
der
Justus-
Möser-
Gesellschaft
bestehenden
Reihe
von
Festvorträgen
zum
Geburtstag
des
Osnabrücker
Staatsmanns
und
Schriftstellers
verwies
er
auf
die
im
Oktober
1766
erstmals
erschienenen
„
Wöchentlichen
Osnabrückischen
Anzeigen″.
Sie
seien
nicht
nur
zu
den
bedeutendsten
publizistischen,
sondern
auch
literarischen
Erscheinungen
des
18.
Jahrhunderts
zu
zählen.
Denn
Möser
hatte
sie
auch
als
Plattform
genutzt,
um
jene
Gedanken
zu
äußern,
die
er
später
als
„
Patriotische
Fantasien″
veröffentlichte.
Wahrhaft
nützlich
Darüber
hinaus
wollte
er
das
erste
Osnabrücker
„
Intelligenzblatt″
aber
auch
als
„
wahrhaft
nützliche
Zeitung″
verstanden
wissen,
die
sich
zugunsten
einer
funktionierenden
Öffentlichkeit
in
den
„
Dienst
der
Leser″
stellt,
fasste
Böning
Mösers
publizistische
Vorreiter-
Rolle
als
„
Anwalt
praktischer
Vernunft″
zusammen.
„
Nah
am
Alltag″
habe
Möser
mit
seinem
Blatt
zum
einen
den
„
gemeinen
Mann″
über
dessen
Rechte
und
Pflichten
informieren,
zum
anderen
aber
auch
eine
breite
„
gemeinnützig-
ökonomische
Volks-
Aufklärung″
auf
der
Basis
von
Vernunft
und
Erfahrung
betreiben
wollen.
Das
Urteil
Lichtenbergs,
der
den
Periodika
für
die
laut
Möser
Stadt
„
hinter
dem
Berge″
attestierte,
„
zugleich
Blätter
für
die
Welt″
zu
sein,
spreche
für
den
Erfolg
dieses
Anliegens.
Als
Anerkennung
aus
berufenem
Munde
Goethes
zeitgenössische
Charakterisierung
Mösers
als
„
vollkommener
Geschäftsmann″,
der
„
zum
Volke
in
Wochenblättern″
spreche.
Dabei
orientierten
sich
gerade
die
„
Osnabrückischen
Anzeigen″
wie
kaum
ein
anderes
damaliges
„
Intelligenzblatt″
im
steten
Dialog
mit
dem
Leser
an
lokalen
Besonderheiten
und
Bedürfnissen.
Sie
standen
für
eine
„
kontroverse
Auseinandersetzung
über
staatliche
Regelungen,
die
im
Alltagsleben
unmittelbar
spürbar
waren″,
führte
Böning
aus.
Möser
selbst
habe
dabei
nach
eigenen
Worten
den
Lesern
„
zum
Nutzen
und
Vergnügen″
Neuigkeiten
„
zeitig
und
zuverlässig
bekannt″
machen
und
dabei
„
Juristenkauderwelsch″
in
„
gewöhnliche
Menschensprache″
übersetzen
wollen.
Sein
kombiniertes
Nachrichten-
und
Anzeigenblatt
diente
als
so
informatives
wie
praktisches
Hilfsmittel
für
das
bürgerliche
Gesellschaftsleben
und
dessen
Selbstverständigung.
Vergleichbar
mit
dem
heutigen
Internet
habe
es
Angebot
und
Nachfrage
zusammengebracht
–
in
einer
Zeit
allerdings,
als
das
Wahre
und
Nützliche
noch
Mode
war.
Über
den
Tellerrand
Böning
erinnerte
an
den
Umstand,
dass
die
ursprüngliche
Bedeutung
und
Funktion
eines
lokal
verankerten,
aber
auch
über
den
regionalen
Tellerrand
blickenden
„
Intelligenzblattes″
in
der
heutigen,
schnelllebigen
und
mit
dem
Wort
„
postfaktisch″
trefflich
beschriebenen
Zeit
zusehends
verloren
geht.
Möser
hingegen
habe
einen
praxisorientierten,
pragmatischen
Ansatz
gewählt,
der
sich
gegen
jedwede
„
bloße
Spekulation″
allein
der
empirisch
belegten,
gewussten
Wahrheit
verpflichtet
sah.
Gerade
deshalb
scheint
die
Erinnerung
an
diesen
Publizisten
des
18.
Jahrhunderts
notwendiger
denn
je.
Bildtext:
Praktische
Aufklärung:
Professor
Holger
Böning
(mit
blauer
Krawatte)
referierte
im
Friedensaal
des
Rathauses
kenntnisreich
über
Mösers
Intelligenzblatt
„
Wöchentliche
Osnabrückische
Anzeigen″.
Foto:
Hermann
Pentermann
Autor:
mali