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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mehr Menschen in Niedersachsen
Zwischenüberschrift:
Bevölkerung wächst auf 7,9 Millionen – Plus bei Ehen und Scheidungen
Artikel:
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Originaltext:
Niedersachsen wächst: Im vergangenen Jahr lebten mehr als 7, 9 Millionen Menschen zwischen Harz und Nordsee, das sind etwa 100 000 mehr als 2014. Es gibt mehr Geburten, Hochzeiten, Scheidungen, Todesfälle, Alleinerziehende, Abiturienten und Ausländer.

Hannover. Die Bevölkerung in Niedersachsen nimmt weiter zu: Im Jahr 2015 lebten nach Angaben des Landesamts für Statistik 7 926 599 Einwohner im Bundesland. Das sind knapp hunderttausend Menschen mehr als noch 2014 und der vierte Anstieg in Folge.

Ein Rekord ist es aber nicht: 2004 lebten mehr als achtMillionen Menschen im Land. Die Zunahme ist durch den Zuzug von Schutzsuchenden bedingt″, sagte Statistikamtspräsidentin Simone Lehmann am Mittwoch bei der Vorstellung des Niedersachsen-Monitors″. Ohne die Zuzüge vor allem aus Syrien, dem Irak und Afghanistan sowie Südosteuropa wäre die Einwohnerzahl demnach um 25 000 geschrumpft: Zwar gab es im vergangenen Jahr mit 67 183 Babys wieder mehr Geburten im Land (plus 777). Allerdings starben auch mehr Menschen auf acht Neugeborene kamen elf Todesfälle. Das Durchschnittsalter liegt bei 44, 4 Jahren.

Ausländer: Mit der Zuwanderung steigt der Prozentsatz der Ausländer in Niedersachsen auf acht Prozent. Das ist ein Fünftel mehr als noch 2014, liegt aber unter dem Durchschnitt in Deutschland (10, 5 Prozent). Bei den westdeutschen Ländern hat nur Schleswig-Holstein einen niedrigeren Ausländeranteil.

Bildung: Nach Angaben der Statistiker verließen 2014 (neuere Zahlen gibt es nicht) etwa 4250 Jugendliche ohne einen Abschluss die Schule. Das ist ein Rückgang um rund drei Prozent. Insgesamt beträgt die Abbrecherquote im Land 4, 9 Prozent. Damit liegt Niedersachsen gleichauf mit Hamburg, Hessen und dem Saarland in der Spitze. Lediglich Bayern ist mit nur 4, 5 Prozent besser. Im Gegenzug machten etwa 32 600 Schüler Abitur (plus2, 3 Prozent) In Niedersachsen machen 37, 6 Prozent eines Schuljahrgangs Abitur damit liegt das Land unter dem Bundesdurchschnitt (41Prozent).

Beruf: Die gute Wirtschaftsentwicklung sorgte 2015 für viele Stellen: Knapp vier Millionen Erwerbstätige zählte das Landesamt für Statistik, das ist ein Plus von 0, 8 Prozent. 2, 8 Millionen Männer und Frauen war sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind zwei Prozent mehr als im Vorjahr. Trotz eines Gesamtrückgangs der Arbeitslosenquote von 6, 5 auf 6, 1 Prozent stieg die Arbeitslosigkeit unter den ausländischen Staatsbürgern an. Sie betrug 17, 2Prozent, bei den Deutschen lediglich 5, 4 Prozent.

Familie: In Niedersachsen wird wieder mehr geheiratet: 40 241 Paare gaben sich 2015 das Ja-Wort, das sind 1400 oder 3, 7 Prozent mehr als im Vorjahr. Allerdings ließen sich auch mehr Menschen scheiden: 17226 Ehen gingen 2015 in die Brüche, das ist gegen den Bundestrend ein Plus von 2, 7 Prozent. Auch die Zahl der Alleinerziehenden nahm wieder deutlich zu und beträgt fast eine Viertelmillion (plus 4, 8 Prozent). Die allermeisten Alleinerziehenden sind Mütter .

Von Ems bis Elbe: Mehr Berichte lesen Sie auf noz.de / niedersachsen

Bildtext;

Der Zuzug von Asylbewerbern hier im Grenzdurchgangslager Friedland trug entscheidend zum Bevölkerungswachstum in Niedersachsen bei.

Foto:
imago/ blickwinkel

Kommentar:

Gegenbild

Wer sich dieser Tage durch die digitalen Stammtische klickt, kann das Grausen bekommen: Viele Kommentatoren zeichnen das apokalyptische Bild eines am Abgrund taumelnden Landes: Vom Staat ausgeplünderte Menschen zittern um ihre Jobs und trauen sich ob der grassierenden Kriminalität nicht mehr auf die Straße. Egal, wohin man blickt: Alles wird schlimmer.

Der Niedersachsen-Monitor zeigt ein anderes Bild: Die Bevölkerung wächst ebenso wie die Wirtschaft . In Niedersachsen gibt es mehr Hochzeiten, mehr Geburten, mehr Touristen, mehr Abiturienten . Der Mehrheit geht es objektiv gesehen gut . Doch eben längst nicht allen: Der Aufschwung erreicht bei Weitem nicht jeden. Und die frisch Zugewanderten sind in ihrer Mehrheit noch längst nicht integrierte Teile der Gesellschaft. Die Angst, mitunter trotz Arbeit sozial abgehängt zu werden, ist begründet.

Es geht voran im Land, aber es gibt große soziale Baustellen. Die Zukunft kann gut werden, doch das kommt nicht von selbst. Wie sie wird, hängt von uns ab.
Autor:
Klaus Wieschemeyer


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