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1.
Erscheinungsdatum:
05.12.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wohnsitzauflagen, Abschiebung, kein Job
Zwischenüberschrift:
Flüchtlinge erzählen, warum sie am 6. Dezember in Osnabrück demonstrieren
Artikel:
Originaltext:
Am
6.
Dezember
demonstrieren
Flüchtlinge
unterschiedlicher
Herkunft
an
Osnabrücker
Plätzen
unter
dem
Titel
„
Bleib
doch
Mensch″
und
berichten
in
Reden
von
ihren
Schicksalen.
Vorab
erzählen
ein
paar
von
ihnen,
warum
sie
geflohen
sind,
was
sie
sich
in
Deutschland
erhoffen
und
was
sie
kritisieren.
Osnabrück.
Gegen
Asylverschärfungen
und
für
Menschenrechte
demonstrieren
am
6.
Dezember
Flüchtlinge
unterschiedlicher
Herkunft
ab
17
Uhr
am
Goslingplatz,
Rosenplatz,
Gewerkschaftshaus
und
ab
18
Uhr
im
Schlossgarten.
Organisiert
wird
die
Demo
vom
Osnabrücker
Verein
Exil
und
dem
Deutschen
Gewerkschaftsbund
(DGB)
.
Exil
geht
von
rund
1500
Teilnehmern
aus,
wie
Sprecherin
Sara
Höweler
mitteilte.
Es
soll
die
erste
Veranstaltung
bundesweit
sein,
auf
der
ausschließlich
Flüchtlinge
sprechen
werden.
Vorab
erzählen
einige
von
ihnen
von
ihrem
Schicksal,
warum
sie
demonstrieren
und
was
sie
sich
erhoffen.
Arezao
Naiby
aus
Afghanistan,
23
Jahre
alt.
Naiby
hatte
in
Kabul
Jura
studiert
und
als
Nachrichtensprecherin
für
einen
amerikanischen
Sender
gearbeitet.
Sie
sei
mit
ihrer
Familie
im
November
2015
nach
Deutschland
geflohen,
weil
sie
in
Afghanistan
als
Hazara
(ethnische
Minderheit
in
Afghanistan)
verfolgt
werde.
„
Afghanistan
ist
kein
sicheres
Land″,
sagt
Naiby,
auch
deshalb
demonstriere
sie
am
6.
Dezember.
Denn
noch
weiß
Naiby
nicht,
ob
sie
in
Deutschland
bleiben
darf.
Ihr
Asylverfahren
läuft
noch.
Zurzeit
macht
sie
für
zwei
Wochen
ein
Praktikum
in
Köln
bei
der
Tagesschau
und
arbeitet
an
einer
Dokumentation
über
Flüchtlinge
in
Deutschland.
„
Es
ist
schwer
für
mich
als
afghanischer
Flüchtling,
ich
muss
mich
um
alles
selbst
kümmern,
bekomme
keine
Unterstützung″,
sagt
die
23-
Jährige.
Badreldeen
Babiker,
41
Jahre
alt.
Asylstatus:
anerkannt.
Babiker
arbeitete
im
Sudan
als
Lehrer
für
Arabisch
und
Islamische
Religion.
2014
floh
er
nach
Deutschland.
In
seinem
Heimatland
wurde
er
verfolgt,
weil
er
über
Aids
informiert
und
gegen
die
sudanesische
Regierung
demonstriert
habe.
Eigentlich
wollte
er
ursprünglich
nach
Norwegen
und
nicht
nach
Deutschland,
weil
er
gehört
habe,
dass
die
Deutschen
wie
„
gefühllose
Maschinen″
sein
sollen,
aber
in
Köln
endete
seine
Reise,
er
zog
nach
Osnabrück.
„
Ich
fand
schnell
heraus,
dass
die
Menschen
in
Deutschland
doch
keine
Maschinen
sind,
die
Leute
sind
sehr
nett″,
sagt
Babiker.
Aber
viele
seiner
Flüchtlingsbekannten
hätten
Probleme
in
Deutschland,
fänden
keine
Arbeit
oder
Wohnung,
würden
abgeschoben.
Babiker
selbst
hat
bisher
auch
keinen
festen
Job
gefunden,
er
arbeitete
für
mehrere
Zeitarbeitsfirmen,
er
engagiert
sich
in
der
Aids-
Hilfe
in
Osnabrück.
Fatoumata
Kira
aus
Guinea
ist
seit
acht
Jahren
in
Osnabrück.
Über
ihre
konkreten
Fluchtgründe
möchte
die
30-
Jährige
nicht
sprechen.
Sie
gibt
an,
vor
den
politischen
und
sozialen
Verhältnissen
in
Guinea
geflohen
zu
sein.
In
Deutschland
wird
Kira
nur
geduldet,
theoretisch
kann
sie
jederzeit
abgeschoben
werden,
den
Anspruch
auf
einen
Integrationskurs
hat
sie
nicht.
Sie
träumt
von
einer
Ausbildung
zur
Krankenschwester.
Gegen
ihre
derzeitig
eingeschränkten
Rechte
in
Deutschland
wolle
sie
demonstrieren:
„
Menschen
mit
Duldung
oder
Menschen,
die
sich
im
Asylverfahren
befinden,
ist
es
in
Deutschland
nicht
erlaubt,
ihren
Aufenthaltsort
frei
zu
wählen.
Das
ist
auch
ein
Verstoß
gegen
die
Menschenrechte″,
sagt
sie.
Wohnsitzauflagen
würden
gegen
das
Menschenrecht,
sich
frei
innerhalb
eines
Staates
zu
bewegen,
verstoßen.
Rania
Kakarli
aus
Syrien,
50
Jahre
alt.
Im
syrischen
Damaskus
arbeitete
Kakarli
als
Malerin,
stellte
in
Galerien
aus.
Vor
drei
Jahren
floh
sie
vorm
Krieg
in
ihrem
Land
nach
Deutschland,
ihr
Asylstatus
wurde
anerkannt.
Sie
machte
Deutschkurse
bis
zum
B1-
Level,
arbeitete
als
Putzfrau,
Köchin
und
im
Altenheim.
Am
6.
12.
demonstriert
sie
in
Osnabrück,
um
auf
ihr
Schicksal
und
das
anderer
syrischer
Flüchtlinge
aufmerksam
zu
machen.
„
Ich
möchte
klarmachen,
warum
wir
da
sind″,
sagt
Kakarli.
Deutschland
sei
ein
gutes
Land,
aber
sie
mache
sich
Sorgen.
Wer
gebe
ihr
in
ihrem
Alter
noch
einen
festen
Job?
Ibrahem
Damaj
aus
dem
Westjordanland,
34
Jahre
alt,
floh
nach
Deutschland,
weil
er
von
der
Hamas
verfolgt
und
fast
getötet
wurde,
wie
er
erzählt.
„
Ich
dachte,
Deutschland
sei
das
Paradies
auf
Erden″,
sagt
Damaj.
Aber
die
Realität
sei
anders.
Ich
bin
seit
drei
Jahren
in
Deutschland,
und
bis
jetzt
verstehe
ich
die
Kultur
hier
nicht.″
Als
Palästinenser
müsse
er
Deutschkurse
selbst
bezahlen,
aber
die
seien
zu
teuer
für
ihn.
„
Wir
Palästinenser
werden
in
Deutschland
anders
behandelt
als
andere
Flüchtlinge,
wir
haben
einen
Sonderstatus.″
Dagegen
möchte
Damaj
demonstrieren,
aber
auch
gegen
seine
Abschiebung.
Sein
Asylantrag
wurde
abgelehnt,
sein
Anwalt
legte
Berufung
ein.
„
Ich
hoffe,
dass
ich
weiter
in
Deutschland
leben
kann.
In
meinem
Land
herrscht
Krieg,
seit
1948
ist
das
so,
und
es
wird
noch
100
Jahre
so
sein.
In
Deutschland
kann
ich
sicher
leben
und
frei
sagen,
was
ich
denke.″
Damaj
wolle
seine
Sprache
verbessern
und
weiter
im
Marketing
arbeiten.
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im
Internet
auf
noz.de
/
osnabrueck
Bildtext:
Diese
Flüchtlinge
nehmen
unter
anderem
am
6.
Dezember
an
der
Demonstration
in
Osnabrück
teil:
die
Syrerin
Rania
Kakarli,
der
Sudanese
Badreldeen
Babiker
und
der
Palästinenser
Ibrahem
Damaj.
Fotos:
Claudia
Sarrazin,
Michael
Gründel
Autor:
Claudia Scholz