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1.
Erscheinungsdatum:
01.12.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Wir müssen Autofahrern den Raum wegnehmen″
Zwischenüberschrift:
Polit-Talk „Radmobil in der Stadt″ – Abbiegeverbot für Lkw?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück.
Den
Autofahrern
muss
zugunsten
der
Radfahrer
mehr
Raum
genommen
werden
–
darin
waren
sich
die
Teilnehmer
des
Polit-
Talks
„
Radmobil
in
der
Stadt″
am
Dienstagabend
weitgehend
einig
.
Eingeladen
zu
der
Diskussion
in
den
KME-
Räumen
an
der
Knollstraße
hatte
die
Arbeitsgemeinschaft
Fahrradfreundlicher
Kommunen
Niedersachsen/
Bremen
(AGFK)
.
Daran
teil
nahmen
Stadtbaurat
Frank
Otte,
der
Osnabrücker
Fahrradblogger
Daniel
Doerk,
Burkhard
Stork,
Bundesgeschäftsführer
des
Allgemeinen
Deutschen
Fahrrad-
Clubs
(ADFC)
,
Jens
Meier
(Grüne)
sowie
die
Ratsfraktionsmitglieder
Susanne
Hambüger
dos
Reis
(SPD)
und
Sven
Schoppenhorst
(CDU)
.
Mehr
Menschen
bekämen
die
Städte
nur
auf
das
Rad,
wenn
sie
sich
darauf
sicher
fühlten,
sagte
Stork
in
seinem
einleitenden
Vortrag
vor
kleinem
Publikum.
Allerdings
fühlen
sich
nur
drei
Prozent
der
Radfahrer
in
Deutschland
„
sehr
sicher″,
wie
aus
dem
Fahrrad-
Monitor
2015
hervorgeht.
Um
das
zu
ändern,
müsse
man
Auto-
und
Lkw-
Fahrern
mehr
Platz
nehmen
. „
In
engen
Innenstädten
ist
genug
Platz.
Man
muss
nur
den
Mut
haben,
die
Autos
herauszuschmeißen″,
sagte
Stork.
Viele
unnötige
Fahrten
„
Wenn
die
unnötigen
Fahrten
wegfallen,
dann
haben
wir
auch
den
Raum
für
die
Autofahrer,
die
ihn
brauchen″,
sagte
Otte.
„
Wir
müssen
Autofahrern
den
Raum
wegnehmen″,
forderte
auch
der
Stadtbaurat
–
übrigens
nicht
zum
ersten
Male.
Dadurch
würden
mehr
Menschen
auf
das
Rad
umsteigen.
Bei
der
Sperrung
der
Großen
Straße
sei
das
Geschrei
damals
auch
groß
gewesen.
Niemand
würde
dort
heute
noch
Autos
sehen
wollen,
sagte
Otte.
Susanne
Hambürger
dos
Reis
(SPD)
sagte,
man
dürfe
die
Menschen
aber
nicht
zwingen.
„
Wir
müssen
die
Leute
mitnehmen.″
Doerk
ergänzte:
„
Wir
dürfen
nicht
in
einen
Verdrängungsprozess
reinkommen.
Es
geht
auch
zusammen
–
nur
baulich
getrennt.″
Wiederholt
kam
der
Wall
zur
Sprache,
auf
dem
die
Schutzstreifen
für
Radfahrer
nur
so
breit
seien
wie
die
an
Bahnsteigen,
beklagte
Doerk.
Dabei
spielten
sie
eine
große
Rolle
für
das
subjektive
Sicherheitsempfinden,
unterstrich
Meier
. „
Der
Wall
ist
richtig
schlecht″,
sagte
er.
Um
die
Situation
für
Radler
zu
verbessern,
müsste
eine
Autospur
wegfallen
–
ein
Tabu
in
Osnabrück.
„
Dabei
wäre
das
ein
starkes
Symbol″,
sagte
Meier.
Sein
Vorwurf
in
Richtung
Schoppenhorsts
und
der
CDU
: „
Sie
sind
nicht
alle
eingefleischte
Autofahrer,
aber
Sie
machen
für
sie
Politik.″
Schoppenhorst
muss
sich
in
der
Tat
recht
einsam
auf
dem
Podium
gefühlt
haben,
wenngleich
auch
von
ihm
Töne
kamen,
die
einigen
seiner
Fraktionskollegen
sicherlich
nicht
gefallen
dürften.
„
Wir
haben
in
Osnabrück
einiges
zu
tun,
um
den
Radverkehr
zu
steigern
und
sicherer
zu
machen″,
sagte
der
Polizist.
„
Auch
mir
ist
der
Wall
zu
unsicher″,
und
seiner
zehnjährigen
Tochter
habe
er
verboten,
ihn
zu
befahren.
Beim
Bau
neuer
Straßen
müsse
die
Stadt
in
Erwägung
ziehen,
Parkflächen
und
-
streifen
zu
reduzieren.
Aber
Fahrspuren
streichen?
Das
ging
Schoppenhorst
dann
doch
zu
weit.
„
Dann
bricht
der
Verkehr
zusammen.″
Doerk
widersprach:
„
Aber
dann
steigen
auch
mehr
auf
das
Rad,
das
nimmt
den
Druck
raus.″
Abbiegeverbot
für
Lkw
Otte
sagte,
den
Lkw
müsse
an
großen
Kreuzungen
auf
dem
Wall
und
typischen
Ausweichrouten
in
der
Stadt
das
Rechtsabbiegen
nach
mehreren
tödlichen
Unfällen
mit
Radfahrern
verboten
werden.
Nur
so
könne
der
Lkw-
Durchgangsverkehr
aus
der
Stadt
verbannt
werden,
„
der
nicht
in
die
Stadt
gehört″.
Die
Verwaltung
prüfe
gerade,
inwieweit
Lkw
auf
dem
Wall
künftig
nur
noch
links
abbiegen
dürften.
Hambürger
dos
Reis
sagte,
der
Lkw-
Verkehr
müsse
raus
aus
der
Stadt.
Vor
der
Diskussionsrunde
hatte
Stork
Bilder
aus
anderen
Städten
wie
Paris
gezeigt,
wo
kürzlich
eine
Stadtautobahn
ersatzlos
gestrichen
wurde
–
zugunsten
der
Radfahrer
und
Fußgänger.
„
Ich
weiß,
dass
IHK
und
Handwerkskammern
bei
solchen
Bildern
immer
Schnappatmung
kriegen″,
sagte
er
.
Doch
die
Erfahrungen
zeigten:
„
Es
funktioniert,
denn
viele
fahren
Auto,
nicht
weil
sie
es
müssen.″
50
Prozent
der
Fahrten
in
Deutschland
seien
kürzer
als
fünf
Kilometer.
Staus
entstünden
wegen
so
„
vieler
schwachsinniger
Autofahrten″.
In
großen
Städten
betrage
die
Durchschnittsgeschwindigkeit
10
bis
15
Stundenkilometer
–
wie
auch
bei
Radfahrern.
„
Eine
Verkehrspolitik
der
Verdrängung
des
Autos
schwächt
die
Stadt
und
führt
in
eine
Sackgasse″,
teilte
hingegen
Eckhard
Lammers,
Geschäftsführer
der
IHK
Osnabrück-
Emsland-
Grafschaft
Bentheim,
gestern
mit.
Die
IHK
begrüße
aber
das
Lkw-
Rechtsabbiegeverbot.
In
einem
Punkt
waren
sich
alle
einig:
Die
Osnabrücker
werden
nur
dann
auf
das
Rad
umsteigen,
wenn
die
Angebote
stimmen.
Dazu
zählten
mehr
Sicherheit,
mehr
Platz
für
Radwege,
mehr
Abstellmöglichkeiten,
womöglich
ein
Park-
and-
Ride-
Angebot,
mehr
Bahnhalte
für
Pendler
und
Besucher,
Radschnellwege,
ein
Winterdienst,
der
die
Radwege
säubert,
statt
den
Schnee
daraufzuschaufeln.
Osnabrück
will
den
Radverkehrsanteil
bis
2030
auf
30
Prozent
erhöhen
– „
das
erfordert
konsequentes
Handeln″,
sagte
die
Journalistin
Andrea
Reidl,
die
durch
den
Abend
geführt
hatte.
Autor:
Jörg Sanders