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1.
Erscheinungsdatum:
07.10.1965
aus Zeitung:
Osnabrücker Tageblatt/ OT
Inhalt:
Probleme
um
die
Säuberung
des
Schinkeler
Waldes
(Beseitigung
von
Abfall,
Gerümpel)
-
Bürgervereine
kämpfen
schon
jahrelang
um
die
Erhaltung
der
Grünfläche,
denn
die
Stadt
fühlt
sich
nicht
zuständig.
Überschrift:
Wer entrümpelt den Schinkel-Wald?
Zwischenüberschrift:
Seit Jahren kämpfen Bürgervereine um eine gesäuberte "grüne Lunge" - Stadtverwaltung nicht zuständig.
Artikel:
Originaltext:
Wieder
einmal
mehren
sich
die
Klagelieder
der
Bürgerschaft
im
Stadtteil
Schinkel
über
den
miserablen
Zustand
des
dortigen
Waldgebietes,
Anlaß
und
Grund
des
Melodienreigens
sind
Schutt
und
Asche,
Gerümpel
und
Abfall,
wahllos
in
der
"
grünen
Lunge"
verstreut
sowie
mangelhafte
Bepflanzung
und
staubige
Spazierwege.
Die
Beschwerde
ist
nicht
jung.
Heinrich
Raabe,
seit
Bestehen
des
Osnabrücker
Rates
dessen
Mitglied,
machte
sich
schon
vor
19
Jahren
zum
Sprachrohr
aller
lufthungrigen
"
Schinkelaner"
,
indem
er
öffentlich
auf
den
Schmutzzustand
hinwies.
Bis
Heute
lies
der
wackere
Streiter
für
Sauberkeit
und
Ordnung
nicht
mehr
von
seinem
Herzenswunsch
ab,
den
Schinkelwald
einmal
ebenso
hergerichtet
zu
sehen
wie
den
Schölerberg.
Erst
vor
wenigen
Tagen
machte
er
seinem
nun
fast
zwei
Jahrzehnten
angestauten
Ärger
erneut
Luft:
"
Die
Stadt
kann
vieles
lassen
und
vieles
tun.
Ich
habe
den
Eindruch,
daß
sie
in
Schinkel
vieles
läßt."
Ob
Heinrich
Rabe
in
seinem
Kampf
für
die
Reinlichkeit
bei
der
Verwaltung
an
die
falsche
Adresse
geriet,
soll
an
dieser
Stelle
nicht
bis
in
alle
Einzelheiten
untersucht
werden.
Fest
steht
immerhin,
daß
der
Stadt
nur
ein
verschwindend
kleiner
Teil
des
bejammerten
Waldgebietes
gehört.
Sie
zeichnet
lediglich
für
den
Streifen
zwischen
der
Bushaltestelle
Bremer
Straße/
Widukindland
und
der
unterhalb
liegenden
Schule
bzw.
dem
katholischen
Kindergarten
verantwortlich.
Hier
allein
ist
sie
gehalten,
den
Besen
anzusetzen.
Der
übrige
Grund
und
Boden
befindet
sich
in
Privatbesitz.
Wollte
das
Gartenamt
auch
dort
die
Pflege
übernehmen,
müßten
entsprechende
Verhandlungen
mit
den
einzelnen
Bauern
vorangehen.
Die
Landwirte
dürften
mit
ziemlicher
Wahrscheinlichkeit
damit
einverstanden
sein,
daß
man
seitens
der
Verwaltung
die
Ablagerungen
aus
der
Jetztzeit
beseitigt.
Dahin
gehen
jedenfalls
Kämpfer
Rabes
mit
an
Sicherheit
grenzende
Vermutungen.
Er
weiß
offenbar
um
den
"
guten
Willen"
der
bäuerlichen
Eigentümer
in
dieser
Frage.
Doch
das
Gartenamt
ließ
verlauten,
es
sei
an
einem
Abtransport
fremden
Unrates
überhabt
nicht
interessiert,
da
ein
solches
Beispiel
schlechte
Schule
machen
würde.
Schließlich
würden,
so
die
Amtsmeinung,
alle
Privatpersonen
denken,
sie
brauchten
ihre
Abfälle
nur
vor
die
Tür
zu
legen
und
die
Stadt
schaffe
sie
fort.
Einlenkend
verwies
man
aber
auf
das
nächste
Frühjahr.
Dann
soll
am
"
Tag
des
Baumes"
eine
Aktion
zum
Schutz
des
Waldes
gestartet
werden,
in
deren
Verlauf
Schulkinder
auch
das
Schinkelgebiet
reinigen.
Das
sei
als
Einzelfall
zu
werden
und
nicht
die
Regel.
Ist
der
Stadt
mithin
die
Verantwortung
abzusprechen
und
ihre
von
vielen
gewünschte
Initiative
auf
privatem
Grund
ein
recht
ungebührliches
Verlangen,
so
bleibt
zu
fragen,
wer
die
Heilbehandlung
des
Waldstücks
noch
betreiben
könnte.
Da
bietet
sich
zuerst
einmal
die
Eigentümer
selbst
an,
denn
es
erscheint
recht
und
billig,
wenn
jeder
seine
ihm
gehörende
Scholle
mit
eigener
Hand
säubert.
Aber
kann
den
Landwirten
zugemutet
werden,
auch
von
fremder
Hand
verstreuten
Unrat
fortwährend
selbst
aus
dem
eigenen
Forst
zu
karren?
Man
muß
ihnen
immerhin
schon
zugute
halten,
daß
sie
ihren
Landbesitz
überhaupt
der
Öffentlichkeit
zur
Verfügung
stellen.
Wahrscheinlich
wäre
es
für
sie
angenehmer,
Schilder
mit
der
Inschrift
aufzustellen:
"
Privatbesitz
Durchgang
verboten."
Zweitens
wäre
an
die
Anwohner
zu
denken,
an
jene,
die
über
die
Grüninsel
Klage
führen
und
sich
in
den
Bäumen
Schatten
rexht
betulich
ergehen
möchten.
Die
Bürger,
zusammengeschlossen
in
den
Bürgervereinen
"
Schinkel
Ost"
, "
Schinkel
1912"
und
"
Widukindland"
rührten
sich
bereits
im
Vorjahr
und
ließen
die
Dinge
nicht
unbesehen
laufen.
Am
13.
Juni
1964
griffen
sie
zum
erstenmal
zur
Selbsthilfe.
Sie
nahmen
Forken
und
Schaufeln
in
die
Fäuste
und
machten
im
Schinkelwald
"
reinen
Tisch"
.
Vielleicht
in
Erinnerung
an
jene
denkwürdige
Entrümplung,
sannen
die
"
Amateure
vom
Müll"
jetzt
erneut
auf
Verschönerung
der
Spazierfläche.
Eine
Geldsammlung
der
drei
Vereine
unter
der
Führung
von
"
Widukindland"
erbrachte
die
Summe
von
1000
Mark.
Davon
erstand
man
Sitzbänke,
die
inzwischen
aufgestellt
worden
sind.
Sowohl
mit
Geld
als
mit
Muskelkraft
haben
also
die
Schinkeler
Waldläufer
längst
bewiesen,
daß
sie
bereit
sind,
jederzeit
mitzuarbeiten,
Sie
geben
sich
nicht
mit
nachhaltigen
Forderungen
zufrieden.
Dennoch,
ihr
bewunderswerter
Einsatz
allein
genügt
nicht.
Wer
also
wird
demnächst
Abhilfe
schaffen?
Der
Stadt
kann
es
nicht
zugemutet
werden,
und
den
Bauern
offenbar
auch
nicht.
Vielleicht
gelingt
es,
jene
ausfindig
zu
machen,
die
den
Dreck
verursachten.
Für
Sie
würde
der
Abtransport
des
eigenen
Abfalls
sicherlich
keine
Überforderung
bedeuten.
Sollte
die
Suche
nach
den
Übeltätern
ergebnislos
verlaufen,
so
bleibt
wohl
nichts
anderes
übrig,
als
daß
sich
die
oben
erwähnten
drei
Parteien,
Stadt,
Landwirte
und
Bürgervereine,
gemeinsam
an
einer
Lösung
heranmachen.
Es
sei
denn,
wan
würde
sich
entschließen,
bis
in
die
ferne
Zukunft
alles
so
zu
belassen,
wie
es
heute
ist.
Bildtexte:
EIN
SCHANDFLECK
im
Schinkel-
Wald.
Alte
Karren
eines
ehemaligen
Flohzirkus
stehen
motivlos
zwischen
den
Bäumen.
EIN
GEPFLEGTER
SPAZIERWEG
im
Schölerberg.
Die
Seitenstreifensind
sorgfältig
geharkt.
Aufnahmen:
Fricke
Autor:
Se