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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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(Korrektur)Anmerkung zu einem Zeitungsartikel per email Dieses Objekt in Ihre Merkliste aufnehmen (Cookies erlauben!)
Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Es gibt keine „saubere″ Prostitution und keine „Qualitätsbordelle″
Zwischenüberschrift:
Leserbrief
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Zum Artikel Anwohner ärgert sich über Bordell″ (Ausgabe vom 18. November) erhielten wir folgende Zuschrift von Mitgliedern der regionalen Aktionsgruppe Solwodi-Sisters.

Die im Artikel beschriebenen Zustände rund um das genannte Bordell sind zu Recht beklagenswert! Doch neben Müll und Lärm fehlt uns Solwodi-Sisters eine deutlichere Aussage über den beängstigenden Umgang mit den Frauen, die in dem Bordell leben und sich prostituieren (müssen). Die verstörenden Beobachtungen des Anwohners werden zwar benannt, jedoch in keiner Weise hinterfragt. [...] Wo gibt es denn so was? Eine um Hilfe schreiende Frau wird brutal an den Haaren hochgezogen? Fragen sich da nicht die Leser, was die Frau wohl noch alles erleiden muss? Zum Glück rufen aufmerksame Anwohner die Polizei, die zwar schnell einschreitet, aber letztlich nur nach den Buchstaben unseres Gesetzes handeln kann. Da Zuhälterei in Deutschland nicht verboten ist, gibt es kaum Handhabe, gegen die sogenannten , Manager′, , Security′ oder , Bordellbetreiber′ vorzugehen, obwohl die Frauen meist in tragischer Abhängigkeit von ihnen leben. […]

Kaum bekannt ist, dass die in Bordellen arbeitenden Frauen täglich hohe Mieten (80 bis 150 Euro) und willkürlich hohe Transitkosten (für die , Reise′ etwa aus Rumänien, Bulgarien), oft im fünfstelligen Bereich, an ihre Zuhälter (, Manager′) zahlen müssen. Dazu kommen Steuerzahlungen an die hiesigen Kommunen, täglich bis zu 30 Euro. Es ist ein Trugschluss anzunehmen, in Bordellen gebe es eine Art , saubere′ Prostitution ohne Ausbeutung oder gar sogenannte , Qualitätsbordelle′. Von den geschätzten rund 100 000 Prostituierten in Deutschland sind weniger als 100 überhaupt krankenversichert! Dabei müsste das ungerechte System Prostitution gar nicht zwangsläufig aufrechterhalten werden! Gibt es doch unzählige Möglichkeiten in unserer modernen Welt einvernehmlich, freiwillig und unverbindlich eine freie Sexualität zu leben! Sexkäufer sollten sich klarmachen, dass sie es mit ihrer Nachfrage sind, die den , Markt′ des Systems Prostitution erst ermöglichen. […]″

Mechthild Auf dem Berge

Bramsche

Claudia Funke

Fürstenau
Autor:
Mechthild Auf dem Berge, Claudia Funke


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