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1.
Erscheinungsdatum:
22.11.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Investor für Melanchthonkirche gefunden
Zwischenüberschrift:
Südstadtkirchengemeinde hadert mit Denkmalschutz – Nutzung als Provisorium
Artikel:
Originaltext:
Die
Zukunft
der
2015
entwidmeten
Melanchthonkirche
in
Osnabrück
bleibt
ungewiss.
Die
Südstadtkirchengemeinde
hat
zwar
einen
möglichen
Investor
gefunden.
Doch
der
Denkmalschutz
macht
Probleme.
Osnabrück.
Ein
Termin
Anfang
November
hätte
eigentlich
Klarheit
darüber
bringen
sollen,
wie
das
frühere
Gotteshaus
auf
dem
Kalkhügel
künftig
verwendet
werden
kann.
Doch
nach
dem
Treffen
der
evangelisch-
lutherischen
Gemeinde
mit
dem
niedersächsischen
Amt
für
Denkmalpflege
und
dem
landeskirchlichen
Amt
für
Bau-
und
Kunstpflege
steht
fest,
dass
überhaupt
nichts
feststeht.
Immerhin
gebe
es
jetzt
jemanden,
der
sich
ernsthaft
für
eine
profane
Weiternutzung
der
Melanchthonkirche
interessiere,
teilte
die
Südstadtkirchengemeinde
auf
Nachfrage
unserer
Redaktion
mit
–
ohne
dabei
nähere
Angaben
zu
dem
potenziellen
Investor
zu
machen.
Genaue
Pläne
habe
der
Interessent
auch
noch
nicht
vorgelegt.
Schließlich
sei
ihm
nicht
klar,
welche
Umbauten
der
Denkmalschutz
zulasse.
Ein
Dilemma:
Denn
ohne
das
Konzept
hinreichend
zu
kennen,
wollen
die
Denkmalschützer
nicht
sagen,
was
geht
und
was
nicht.
Pastorin
Renate
Jacob
zeigt
sich
enttäuscht
über
den
mangelnden
Fortschritt
der
Verhandlungen:
„
Die
Katze
beißt
sich
in
den
Schwanz:
Die
Behörden
wollen
erst
etwas
entscheiden,
wenn
konkrete
Pläne
vorliegen,
und
der
Investor
will
erst
konkreter
werden,
wenn
er
klare
Richtlinien
hat.
Schließlich
verursacht
ihm
bereits
die
Ausarbeitung
der
Pläne
Kosten.″
Geschäftsführer
Ulf
Jürgens
bestätigt,
dass
die
dreistündige
Sitzung
mit
dem
Denkmalschutz
vorige
Woche
die
Gemeinde
kaum
weitergebracht
hat.
So
bleibt
die
Melanchthonkirche,
die
auf
einem
wertvollen
7500-
Quadratmeter-
Grundstück
steht,
vorläufig
ein
teurer
Klotz
am
Bein.
In
einem
früheren
Gespräch
mit
unserer
Redaktion
hatte
Jürgens
noch
betont,
dass
die
Südstadtkirchengemeinde
das
verschmähte
Gebäude
dringend
loswerden
möchte.
Eine
Instandhaltung
auf
eigene
Kosten
komme
nicht
infrage.
Zugleich
ist
ein
Abriss
der
1962/
63
erbauten
Melanchthonkirche
unmöglich.
Bauamt
und
Denkmalschutz
sehen
jetzt
den
Investor
in
der
Pflicht,
zunächst
ein
Konzept
vorzulegen.
„
Hausaufgaben
machen″,
nennt
Jürgens
das.
Anschließend
soll
entschieden
werden,
was
an
dem
Baudenkmal
verändert
werden
darf.
Dabei
spielen
besonders
der
Brandschutz
und
die
Parkflächen
eine
wichtige
Rolle.
Eine
gastronomische
oder
wirtschaftliche
Nutzung
sei
jedenfalls
nicht
erwünscht,
heißt
es,
da
die
Kirche
in
einem
Wohngebiet
liege.
Vom
Tisch
sei
auch
eine
Nutzung
des
Gebäudes
als
Kolumbarium
–
ein
Aufbewahrungsort
für
Urnen
von
Verstorbenen,
wie
es
ihn
in
Osnabrück
sonst
nur
in
der
Kirche
der
katholischen
Gemeinde
Heilige
Familie
am
Schölerberg
gibt.
„
Der
Umbau
der
Melanchthonkirche
zur
Kolumbariumskirche
müsste
von
der
Südstadtkirchengemeinde
selbst
getragen
werden.
Das
ist
einfach
nicht
möglich″,
erklärt
Geschäftsführer
Jürgens.
Als
weiterer
Stolperstein
erweist
sich
ein
Abbau
der
Orgel.
Die
Südstadtkirchengemeinde
ist
bereit,
das
Instrument
umsonst
abzugeben,
um
es
vor
dem
Verfall
zu
retten.
Nach
Informationen
unserer
Redaktion
hatte
das
Landeskirchenamt
einer
Übergabe
an
die
Kirchengemeinde
Wissingen
auch
schon
zugestimmt.
Die
Denkmalpflege
aber
legte
Widerspruch
ein,
da
die
Orgel
eine
Maßanfertigung
war.
Sie
bleibt
also
zwangsläufig
ebenso
an
Ort
und
Stelle
wie
die
Glocke
aus
dem
Kirchturm.
Auch
die
würde
die
Gemeinde
sogar
verschenken.
Interessenten
gibt
es
aber
bisher
nicht.
Bis
zum
möglichen
Verkauf
der
Melanchthonkirche
an
einen
Investor
dient
das
Gebäude
nun
immer
mal
wieder
anderen
Einrichtungen
als
Provisorium.
Zunächst
wurde
es
vom
Emma-
Theater
genutzt.
Inzwischen
ist
hier
ein
Kleiderlager
der
Flüchtlingshilfe
untergebracht.
Miete
können
die
beteiligten
Bürgervereine
Eversburg
und
Nord-
West
nicht
zahlen.
Die
Nebenkosten
für
Wasser,
Strom
und
Gas
übernimmt
das
Diakonische
Werk.
Wurde
die
Melanchthongemeinde
kaputtgespart?
Ein
Ex-
Pastor
kritisiert
die
Entwidmung
auf
noz.de/
os
Bildtext:
Fast
zwei
Jahre
nach
ihrer
Entwidmung
hat
sich
ein
möglicher
Investor
für
die
Melanchthonkirche
der
Osnabrücker
Südstadtkirchengemeinde
gefunden.
Der
Denkmalschutz
will
einem
Umbau
aber
nur
nach
Vorlage
eines
geeigneten
Konzepts
zustimmen
–
ein
Dilemma.
Denn
der
Investor
verlangt
für
seinen
Plan
klare
Richtlinien.
Foto:
Jörn
Martens
Kommentar
Ladenhüter
Um
Gottes
willen!
Die
Melanchthonkirche
auf
dem
Kalkhügel
ist
zur
Resterampe
verkommen.
Holzbänke,
Glocke,
Orgel
–
alles
muss
raus,
notfalls
für
taube
Nüsse.
Hauptsache,
dem
Verfall
wird
Einhalt
geboten.
Dasselbe
gilt
für
das
Gebäude:
Findet
sich
niemand,
der
die
Anfang
2015
entwidmete
Kirche
am
Bergerskamp
übernimmt,
spricht
man
bald
nicht
mehr
von
Osnabrücks
einstmals
höchstgelegenem
Gotteshaus,
sondern
von
der
exponiertesten
Ruine
der
Stadt.
Das
kann
doch
nicht
im
Sinne
der
Denkmalschützer
sein!
Dabei
sind
gerade
sie
es,
die
einer
gedeihlichen
Entwicklung
des
über
50
Jahre
alten
Sakralbaus
Steine
in
den
Weg
legen.
So
mag
das
Abrissverbot,
welches
der
Südstadtkirchengemeinde
ein
einträgliches
Grundstücksgeschäft
vermasselt,
mit
Blick
auf
die
teilweise
Unverwechselbarkeit
der
Kirche
ja
noch
gerechtfertigt
sein.
Wenig
einleuchtend
erscheint
indes
die
behördliche
Weigerung,
einen
Umbau
so
zu
reglementieren,
dass
für
mögliche
Investoren
vorab
Klarheit
herrscht.
Springen
Interessenten
deswegen
ab
und
bleibt
die
Melanchthonkirche
deshalb
ein
Ladenhüter,
richtet
das
Amt
am
Ende
selbst
jenen
Schaden
an,
den
es
verhindern
will.
Autor:
Bastian Rabeneck