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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Ein (fast) verlorener Jahrgang
Zwischenüberschrift:
Osnabrücker Gymnasien bereiten sich auf Realschüler vor
Artikel:
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Originaltext:
Es ist weder leicht zu verstehen noch leicht zu erklären. Unter dem Strich ist es aber so, dass die Realschüler, die zum kommenden Schuljahr an ein Gymnasium wechseln wollen, ihre Schulkarriere in einem Jahr beenden, in dem durch den Wechsel von G8 zu G9 eigentlich kein Abitur vorgesehen ist.

Osnabrück. Nach der Entscheidung der Landesregierung, die Schulzeit bis zum Abitur wieder von 12 auf 13 Jahre zu verlängern, mithin die Zeit am Gymnasium wieder von acht auf neun Schuljahre zu erhöhen, ergibt sich vor allem für Realschüler ein Problem. Wer zum kommenden Schuljahr 2017/ 2018 mit dem Erweiterten Abschluss der Sekundarstufe 1 nach zehn Schuljahren an ein Gymnasium wechseln will, kommt in einen Jahrgang, der nicht wirklich existiert.

Diese Lücke rührt daher, dass es im kommenden Schuljahr keine Einführungsphase in die Oberstufe geben wird. Sie fällt im Schuljahr 2017/ 2018 aus, da sie bisher bei G8 in der zehnten Klasse stattfand. Der letzte G8-Jahrgang befindet sich aber derzeit in der zehnten Klasse und daher in der Einführungsphase nach altem System. Jene Schüler, die jetzt in der neunten Gymnasialklasse sind, werden als erste wieder nach 13 Jahren Abitur machen, sind also der erste G9-Jahrgang. Ihre Einführungsphase beginnt im Schuljahr 2018/ 2019 mit der Klasse 11. Die zehnte Klasse gehört für sie zur Mittelstufe, die sie mit dem Sekundarstufe-1-Abschluss beenden. Alle wechselwilligen Realschüler standen also bislang zunächst einmal ohne Einführungsphase da.

Wir haben schon vor Monaten bei der Landesschulbehörde und im Ministerium auf diese Lücke hingewiesen″, sagt Hartmut Bruns. Der Leiter des Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasiums und sein Kollege Josef Krotzek vom Graf-Stauffenberg-Gymnasium (GSG) haben nach Bruns′ Aussage letztendlich die ministeriale Gedankenmaschine in Bewegung gesetzt. In Hannover ist man vor wenigen Tagen zu dem Entschluss gekommen, an ausgewählten Standorten im Land besondere Lerngruppen für die landesweit etwa 2500 betroffenen Schüler einzurichten. Zwei dieser Standorte werden die Osnabrücker Gymnasien EMA und GSG sein.

Sie werden somit gemeinsam mit der Integrierten Gesamtschule Eversburg und der Kooperativen Gesamtschule Schinkel sowie den beruflichen Gymnasien auch zum Schuljahr 2017/ 2018 abiturwillige Realschüler aufnehmen können, die dann in einem eigentlich abiturlosen Jahr 2020 ihre Abiprüfung ablegen. Damit ist auch ein weiteres Problem erledigt: Schüler des letzten G8-Jahrgangs, mithin jene, die jetzt in der zehnten Klasse und damit in der Einführungsphase sind, hätten keine Chance gehabt, ein Schuljahr zu wiederholen, um ihr Abitur zu machen, da es im Jahr nach dem regulären Abitur ihres Jahrgangs (im Frühjahr 2019) keine Prüfungen gegeben hätte. Sie hätten unweigerlich zum Beispiel an eine IGS wechseln müssen. Hinzu kommen noch jene Schüler, die ein Auslandsjahr planen, oder diejenigen, die eine Klasse überspringen wollen.

Bleibt noch eine Frage: Können alle Schüler, die in diese Lücke fallen, von den für die Sonderlösung auserwählten Schulen aufgefangen werden? Das ist heute schwer abzuschätzen″, räumt Bruns ein. Gleichzeitig erinnert er daran, dass seine Schule in der Vergangenheit regelmäßig zwischen 20 und 50 wechselwillige Realschüler ablehnen musste. Da EMA und GSG als die zwei ausgewählten Standorte in der Region auch Schüler aus dem Landkreis werden aufnehmen müssen, könnte sich die Situation zuspitzen.

Hilfe naht allerdings von bischöflicher Seite: Angela- und Ursulaschule wollen sich ebenfalls im wahrsten Sinne des Wortes in die Lücke werfen. Otto von der Heide und Rolf Unnerstall, die Schulleiter der beiden Gymnasien, streben eine Kooperation an, um den Schülern des Lückenjahrgangs ein möglichst komplettes Angebot quer durch alle Fächer machen zu können. Das Angebot hänge letztendlich aber vom Wahlverhalten der Schüler bezüglich ihrer Leistungs- und Grundkurse ab.

Mehr über Schulen und Bildungspolitik: Themenseite auf www.noz.de/ bildung

Bildtext:
Der Wechsel von G8 zu G9 lässt einen Lückenjahrgang entstehen.
Foto:
dpa

Informationsveranstaltungen

Da im Februar 2017 die Anmeldung für die neue Einführungsphase nur an bestimmten Gymnasien stattfinden wird, laden folgende Schulen alle interessierten Real- und Oberschüler aus der Stadt und dem Landkreis Osnabrück sowie deren Eltern zu ihren Informationsveranstaltungen ein.

Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium:

Montag, 21. November, um 19 Uhr im Forum.

Graf-Stauffenberg-Gymasium: Mittwoch, 23. November, um 19 Uhr in der Aula.

Ursulaschule und Angelaschule:

Donnerstag, 24. November, um 19 Uhr in der Aula der Ursulaschule.
Autor:
Dietmar Kröger


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