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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wirtschaft 4.0 mit dem Friedensthaler
Zwischenüberschrift:
Regionalgeld soll zur Maiwoche 2017 unter die Leute – Forschungsprojekt bringt Bewegung in die Sache
Artikel:
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Originaltext:
Regionales Geld sichert regionale Arbeitsplätze, sagt die Initiative Friedensthaler, die in Osnabrück eine Regionalwährung auf den Markt bringen will. Mit der Maiwoche 2017 und dem Forschungsprojekt Wirtschaftsförderung 4.0″ kommt Bewegung in die Sache.

Osnabrück. Das Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt, Energie hat das Forschungsprojekt mit Unterstützung des Bundesforschungsministeriums (BMBF) in die Wege geleitet. Für das auf drei Jahre angelegte Projekt wurde die Stadt Osnabrück als Modellregion ausgewählt. Den Anstoß dazu gab Michael Kopatz, der am Institut Projektleiter für Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik ist und in Osnabrück wohnt.

Wirtschaftsförderung 4.0″ wird mit 150 000 Euro gefördert und zielt darauf ab, den Aufbau nachhaltiger Wirtschafts- und Lebensformen voranzubringen und damit die kommunale wirtschaftliche Stabilität zu stärken. Im Mittelpunkt stehen dabei Initiativen, deren Handeln auf das Teilen, Tauschen, Reparieren und Kooperieren ausgerichtet ist. Ein Ziel soll außerdem die Förderung von regionalen Wirtschaftsformen und nachhaltigen Unternehmen sein.

Geschäftsinhaber gesucht

Das Projekt ist auf den Friedensthaler gemünzt, der als Regionalwährung helfen soll, Arbeitsplätze in der Region zu sichern. Für dessen Initiator, den Heilpraktiker Günter Hullmann, ist die Maiwoche der perfekte Anlass, das Regionalgeld unter die Leute zu bringen. Die Osnabrücker Traditionsveranstaltung soll mit einem anderen Konzept, mit Straßenkunst und Hochseilakrobatik die Routine sprengen und neue Besucher anlocken. Und die Schausteller der Maiwoche sind entschlossen, den Friedensthaler als Zahlungsmittel voranzubringen.

Michael Kopatz vom Wuppertal-Institut hofft jetzt auf den Kick, der die Regionalwährung aus ihrer niedlichen″ Ecke herausbringt. Dabei vergleicht er die Entwicklung mit der Initiative Stadtteilauto, die ebenfalls mit ehrenamtlichem Einsatz begann und erst mit der professionellen Unterstützung der Stadtwerke an Präsenz und Wirksamkeit gewann.

Wichtig sei, dass die Besucher der Maiwoche auch außerhalb der Festmeile etwas mit dem Regionalgeld anfangen könnten, vermerkt Kopatz. Wer will, soll die Scheine in Euro umtauschen können. Der gewünschte Effekt zur Stärkung der regionalen Wirtschaft werde aber erst einsetzen, wenn möglichst viele Geschäfte den Friedensthaler als Zahlungsmittel akzeptieren.

Der Wissenschaftler ist überzeugt, dass die Regionalwährung eine Marketingtriebfeder für inhabergeführte Geschäfte″ sei. Wer mitmacht, darf zum Beispiel seine Werbung auf die Rückseite der Scheine drucken. Nahversorgungsläden, Friseurgeschäfte, Pflegeeinrichtungen und Landwirte sollen in das Friedensthaler-Netzwerk eingebunden werden.

Günter Hullmann wünscht sich mehr Rückenwind von der Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO). Immerhin ist geplant, dass mit dem Forschungsprojekt in der WFO eine Stelle geschaffen wird, die dazu beitragen könnte, den Friedensthaler auf eine breitere Basis zu stellen. Wer den Job machen will, braucht vor allem kommunikative Fähigkeiten.

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Bildtext:
Auf der Maiwoche soll der Friedensthaler als Zahlungsmittel akzeptiert werden.
Foto:
Gert Westdörp

Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Wirtschaft und Kunst″ so heißt der Titel der Vortragsveranstaltung zum Friedensthaler, die am Dienstag, 22. November, um 19.30 Uhr im Steinwerk Ledenhof stattfindet. Michael Kopatz, Projektleiter am Wuppertal-Institut, spricht über moderne Ansätze zur Gemeinwohlökonomie und geht dabei auf Regionalgeld, Tauschringe, Repair-Cafés, Tauschläden und Solidarische Landwirtschaft ein. So entwickelten sich ökonomische Strukturen, die sich der Nachhaltigkeit verpflichtet fühlten und zugleich die regionale Wertschöpfungskette stärkten, sagt Kopatz. Johannes Stüttgen aus Düsseldorf geht auf die Diskrepanz zwischen Real- und Finanzwirtschaft ein und zeigt Wege auf, Wirtschaft neu zu denken.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert


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