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1.
Erscheinungsdatum:
19.11.2016
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Weltklimakonferenz
in
Marrakesch
Ein
Jahr
nach
dem
Jubel
von
Paris
sollten
Wege
gefunden
werden,
die
Klimaschutzziele
zu
erreichen.
Ausgerechnet
45
arme
Länder
machen
es
den
Industriestaaten
vor,
wie
das
geht:
Sie
verabschieden
sich
von
der
Kohle.
Überschrift:
Große Worte, kleine Schritte
Wie Marokko Zeichen für die Zukunft setzt
Zwischenüberschrift:
Signal zum Ende der Klimakonferenz: Arme Länder wollen Kohle-Ausstieg
Artikel:
Originaltext:
Vor
einem
Jahr
in
Paris
ist
der
Welt
beim
Klimaschutz
der
große
Wurf
gelungen.
In
Marrakesch
sollte
es
etwas
ruhiger
zugehen
–
und
dann
kam
Donald
Trump.
dpa
Marrakesch.
John
Kerry
weiß,
was
die
Klimaschutzminister
in
Marrakesch
wissen
wollen.
„
Lasst
uns
über
den
Elefanten
im
Raum
reden″,
soll
der
scheidende
Außenminister
der
USA
Teilnehmern
zufolge
gesagt
haben.
Der
Elefant
heißt
Donald
Trump,
ein
Mann,
der
nicht
an
den
menschengemachten
Klimawandel
glaubt
und
im
Januar
US-
Präsident
wird.
Kaum
etwas
beschäftigt
die
Politiker,
Diplomaten,
Journalisten
und
Beobachter
aus
fast
200
Ländern
so
sehr
wie
diese
Wahl.
Vom
8.
November
an
machen
die
Klimadiplomaten
überdeutlich,
dass
sie
notfalls
auch
ohne
die
USA
unbeirrt
weitermachen
wollen
–
jetzt
erst
recht.
„
Diese
globale
Einigkeit
beim
Klimawandel
schien
einst
undenkbar,
aber
nun
ist
sie
unaufhaltbar
geworden″,
unterstreicht
UN-
Generalsekretär
Ban
Ki
Moon.
Ins
öffentliche
Interesse
rückt
China,
weltgrößter
Treibhausgas-
Produzent,
zweitgrößte
Volkswirtschaft
und
zuletzt
mit
den
USA
zusammen
entscheidender
Treiber
im
Klimaschutz.
Die
Delegierten
werden
in
Marrakesch
in
höchsten
Tönen
gelobt.
Bundesumweltministerin
Barbara
Hendricks
lobt
die
Leistung
Chinas
auf
der
UN-
Konferenz
als
„
herausragend
gut″.
Die
Deutschen
wünschen
sich,
dass
Europa
die
Lücke
füllt,
die
die
USA
voraussichtlich
reißen
werden.
Hendricks,
die
zu
Hause
bis
vor
ihrer
Abreise
um
den
Klimaschutzplan
kämpfen
musste,
fordert
einen
„
engen
Schulterschluss″
Europas
mit
China.
EU-
Klimakommissar
Miguel
Arias
Cañete
verspricht:
„
Wir
werden
so
viele
Verbindungen
wie
möglich
mit
anderen
Ländern
wie
China
etablieren.″
Der
ein
oder
andere
Journalist
kann
dem
Trump-
Schock
auch
etwas
Gutes
abgewinnen.
„
Sonst
würde
das
hier
ja
gar
keinen
interessieren″,
dieser
Satz
fällt
gelegentlich
zwischen
den
großen
Zelten,
in
denen
immerhin
über
die
Zukunft
der
Menschheit
verhandelt
wird.
Dass
ein
bisschen
die
Luft
raus
sein
würde
nach
dem
gewaltigen
Trubel
und
Jubel
von
Paris,
das
war
abzusehen.
Umwelt-
Staatssekretär
Jochen
Flasbarth
von
der
deutschen
Delegation
erklärt
Journalisten
die
Ergebnisse
mit
dem
Zusatz:
„
Ich
weiß,
das
ist
für
Sie
alle
gar
nicht
nach
draußen
zu
transportieren.″
Die
Stimmung
beschreiben
die
einen
als
kooperativ
und
beschwingt
von
den
Erfolgen
der
vergangenen
Monate,
andere
berichten
von
schärferen
Tönen.
Die
Einschätzungen
stimmen
aber
weitgehend
überein
–
es
geht
voran.
In
kleinen
Schritten.
Ein
bisschen
was
Konkretes
gibt
es
gegen
Ende
aber
doch.
Am
–
voraussichtlich
–
letzten
Tag
erklären
gut
45
Staaten,
dass
sie
bis
2050
nur
noch
auf
Ökostrom
setzen
wollen.
Es
sind
nicht
China
oder
die
USA,
sondern
die
Staaten,
die
am
meisten
vom
Klimawandel
betroffen
sind
–
hauptsächlich
Entwicklungs-
und
Schwellenländer.
Gastgeber
Marokko
ist
dabei.
Und
Fidschi,
Gastgeber
der
nächsten
UN-
Klimakonferenz.
Die
findet
2017
in
Bonn
statt,
denn
der
kleine
Inselstaat
kann
die
Konferenz
selbst
nicht
ausrichten.
Daher
übernimmt
die
Stadt,
in
der
das
UN-
Klimasekretariat
seinen
Sitz
hat.
Bis
dahin
gibt
es
noch
viel
zu
tun.
Und
zu
bereden.
So
viel,
dass
der
Klimagipfel
in
Marrakesch
vielleicht
sogar
noch
diesen
Samstag
fortgeführt
wird.
Berichte
und
Analysen
zum
Klimagipfel
lesen
Sie
auf
noz.de
/
politik
Bildtext:
Sonnige
Aussichten:
In
Marokko,
Gastgeber
des
Klimagipfels,
entsteht
bei
Ouarzazate
auch
der
größte
Solarkraft-
Komplex
der
Welt.
Foto:
dpa
Kommentar
Absurdes
Theater
Wie
schon
in
Paris
ging
auch
der
Klimagipfel
in
Marrakesch
euphorisch
zu
Ende:
45
Länder
nehmen
Abschied
von
der
Kohle
und
setzen
auf
Sonnen-
,
Wind-
und
Wasserenergie.
Super,
oder?
Im
Prinzip
schon.
Allerdings:
Der
Vorstoß
wird
auf
die
Erderwärmung
keine
Auswirkungen
haben.
Im
Ranking
der
schlimmsten
Luftverpester
rangieren
die
45
weit
unten.
Damit
ist
die
Aktion
kaum
mehr
als
ein
medienwirksamer
Hilferuf
armer,
vom
Klimawandel
extrem
bedrohter
Länder.
Und
was
tun
die
Industriestaaten?
Wenig.
So
will
Donald
Trump,
bald
US-
Präsident,
aus
dem
Pariser
Vertrag
ausscheren.
Und
Deutschland,
einst
Musterschüler
beim
Klimaschutz,
verfehlt
selbst
die
mittlerweile
wachsweichen
nationalen
Zielmarken.
Wie
peinlich.
China
immerhin
will
mit
seiner
E-
Auto-
Quote
den
Smog
bekämpfen
und
setzt
in
großen
Teilen
auf
Wasserenergie.
Dass
dafür
Tausende
Dörfer
weichen
müssen
und
ein
Kohleausstieg
nicht
geplant
ist,
steht
auf
einem
anderen
Blatt.
Was
also
bleibt
von
Marrakesch?
Vor
allem
das
Gefühl,
ein
absurdes
Theater
betrachtet
zu
haben.
Statt
vereint
das
Problem
zu
lösen,
applaudieren
die
reichen
Staaten
dem
mutigen
Vorstoß
der
armen.
Und
subventionieren
sie
mit
Geld
und
Technik,
damit
diese
ihren
geringen
Stromverbrauch
klimafreundlich
erzeugen
können.
Das
beruhigt
vielleicht
das
Gewissen.
Dem
Klima
hilft
es
nicht.
Marrakesch.
Ouarzazate
ist
eine
tonfarbene
Stadt
mitten
im
Nichts.
Kilometerweit
nur
Steine
und
Sand
.
Hier
wurden
„
Star
Wars″
und
„
Game
of
Thrones″
gedreht.
320
Tage
im
Jahr
scheint
die
Sonne,
so
viel
wie
sonst
kaum
irgendwo
auf
der
Welt.
Die
Gegend
ist
wie
geschaffen
für
ein
Solarkraftwerk,
und
der
Kraftwerks-
Komplex
Noor
wird
eines
der
größten
der
Welt.
580
Megawatt
Leistung
auf
rund
30
Quadratkilometer
Fläche,
in
einer
Gegend
wie
dieser
ist
das
kein
Problem.
Marokko,
Gastgeber
der
diesjährigen
Weltklimakonferenz,
zeigt
das
Pilotprojekt
gern.
Das
Besucherzentrum,
in
dem
die
deutsche
Delegation
um
Umweltministerin
Barbara
Hendricks
mit
festen
Schuhen,
Sicherheitswesten
und
Helmen
ausgestattet
wird,
könnte
auch
ein
Luxushotel
sein.
Strom
aus
Sonnenenergie
ist
in
Marokko
etwas
Neues.
Das
Land
verließ
sich
bisher
auf
Kohle,
Öl
und
Gas.
Aber
König
Mohammed
VI.
und
seine
Regierung
haben
entschieden,
die
Produktion
von
Ökostrom
schnell
auszubauen:
52
Prozent
erneuerbare
Energien
bis
2030
sind
das
Ziel.
Deutschland
peilt
55
bis
60
Prozent
bis
2035
an.
Gigantische
Spiegel
Eines
von
vier
Noor-
Kraftwerken
ist
schon
am
Netz,
bis
Ende
2018
soll
alles
fertig
sein.
Die
gigantischen
Spiegel,
die
–
je
nach
Kraftwerkstyp
–
Öl
erhitzen
oder
direkt
Salz
zum
Schmelzen
bringen,
sollen
einmal
zwei
Millionen
Marokkaner
mit
Strom
versorgen.
2,
2
Milliarden
Euro
müssen
investiert
werden.
Deutschland
schießt
über
die
KfW
Entwicklungsbank
ordentlich
zu.
„
Wir
appellieren
an
Marokko,
nicht
neu
in
Kohle
zu
investieren″,
sagt
Hendricks.
Noch
ist
es
nicht
so
weit.
Solarthermie-
Kraftwerke
wie
bei
Ouarzazate,
die
aus
Sonnenenergie
Wärme
gewinnen,
produzieren
Strom
teurer
als
Fotovoltaik.
In
Marokko
hält
man
sie
trotzdem
für
zukunftsweisend,
weil
der
Strom
hier
gespeichert
wird.
„
Das
ist
auf
jeden
Fall
ein
Beispiel
für
Afrika″,
sagt
Hendricks
–
jedenfalls
in
der
Nähe
großer
Städte
und
wo
Leitungen
vorhanden
seien.
Anderswo
brauche
es
vielleicht
dezentrale
Lösungen.
Autor:
Teresa Dapp, Melanie Heike Schmidt, dpa